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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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und ab gelaufen, hatte ungeduldig bis halb neun gewartet, um Busby auf dem Polizeirevier in Hamilton anzurufen. Er war ein tüchtiger Polizist und ich wusste, dass er jeden Morgen um acht im Dienst war.
    Ich konnte den dünnen drahtigen Mann direkt vor mir sehen, als wir telefonierten. Ich sah das winzige Büro, in dem er arbeitete. Und – alles überlagernd – sah ich Christine auf dem Moped an jenem wunderschönen sonnigen Nachmittag, wie sie mir zum Abschied zuwinkte.
    »Ich habe ein paar Informationen für Sie, die meine Freunde bei Interpol mir zukommen ließen«, teilte ich Busby mit. Ich berichtete über die Entführung einer Frau im Frühsommer auf Jamaika und einer weiteren Frau, die auf Barbados gekidnappt worden war; in beiden Fallen ähnelte das Verschwinden dem von Christine, war aber nicht identisch. Im Grunde glaubte ich nicht, dass irgendein Zusammenhang bestand, aber ich wollte Busby irgendetwas geben.
    Patrick Busby war ein nachdenklicher und geduldiger Mensch. Er schwieg, bis ich fertig war, ehe er seine üblichen gezielten Fragen stellte. Ich hatte bereits erkannt, dass er als Ermittler gewisse Schwächen hatte; er war zu höflich und rücksichtsvoll. Aber wenigstens hatte er nicht aufgegeben.
    »Ich nehme an, diese Entführungen wurden nie geklärt, Alex. Was ist mit den Frauen? Hat man sie gefunden?«
    »Nein, beide Frauen sah man nie wieder. Keine Spur von ihnen. Sie werden immer noch vermisst.«
    Busby seufzte in den Hörer. »Ich hoffe, Ihre Neuigkeiten können uns helfen, Alex. Auf alle Fälle rufe ich die anderen Inseln an und gehe der Sache nach. Gibt es sonst noch etwas von Interpol oder dem FBI?«
    Ich wollte ihn an der Strippe halten; für mich war er inzwischen so etwas wie eine Rettungsleine. »Einige Fälle in Asien, Bangkok, auf den Philippinen, in Malaysia. Frauen wurden entführt und ermordet. Alle namenlos. Ehrlich gesagt, gibt es derzeit nichts Vielversprechendes.«
    Ich malte mir aus, wie Busby die Lippen schürzte und nachdenklich nickte. »Verstehe, Alex. Bitte, geben Sie alles an uns weiter, was Sie aus Ihren Quellen erfahren. Es ist schwierig für uns, Hilfe von außerhalb der Inseln zu erhalten. Meine Hilferufe werden oft nicht erwidert. Ich wünschte mir ehrlich, ich hätte gute Nachrichten für Sie, aber ich muss Sie leider enttäuschen.
    Abgesehen von Perri Graham hat keiner den Mann mit dem Lieferwagen beobachtet. Und in Hamilton und St. George scheint niemand Christine Johnson gesehen zu haben. Eine wirklich rätselhafte Geschichte. Ich glaube nicht, dass Christine je bis nach Hamilton gekommen ist. Aber wir tun, was wir können. Meine Gebete schließen Sie und Ihre wundervolle Familie ein. Und natürlich John Sampson.«
    Ich dankte Patrick Busby und legte auf. Dann ging ich nach oben, um mich für den Dienst anzuziehen.
    Ich hatte immer noch nichts Handfestes, was den Mord an Frank Odenkirk betraf, und der Häuptling schickte mir jeden Tag eine E-Mail. Ich wusste genau, wie Familie Odenkirk sich fühlte. Der Presserummel über den Mord hatte sich gelegt, wie so oft. Unglücklicherweise hatte auch die Post ihre Berichterstattung über die ungeklärten Mordfälle im Southeast eingestellt.
    Während ich heiß duschte, dachte ich an Luke DeWitt und den geheimnisvollen »Beobachter« auf der S Street. Was hat der Mann im Mercedes dort so lange gemacht? Stand er in irgendeiner Verbindung zu den Morden an Tori Glover und Marion Cardinal? Nichts ergab Sinn für mich. Die vielen Fragen im Zusammenhang mit den Jane-Namenlos-Morden und dem Wiesel konnten einen in den Wahnsinn treiben. Das Wiesel war nicht wie andere Serienmörder. Er war kein kriminelles Genie wie Gary Soneji, aber er war clever. Er leistet wirklich gute Arbeit.
    Wieder dachte ich darüber nach, weshalb jemand vor Tori Glovers Apartment herumgelungert hatte. War der Bursche Privatdetektiv gewesen? Ein Spanner? Oder war er tatsächlich der Mörder? Dann kam mir eine weitere Möglichkeit in den Sinn. Vielleicht war der Mann im Auto ein Komplize des Mörders. Zwei Burschen, die zusammenarbeiteten. Ich hatte das zuvor schon in North Carolina erlebt.
    Ich drehte das heiße Wasser weiter auf. Ich glaubte, es würde mir helfen, mich besser konzentrieren zu können. Ich wollte die Spinnweben in meinem Verstand mit heißem Dampf vernichten. Wollte mich von den Toten zurückholen.
    Nana klopfte unten in der Küche gegen die Leitungsrohre.
    »Komm runter und mach dich an die Arbeit, Alex. Du verbrauchst mein ganzes

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