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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ich nach Eckington. Dort wusste eine Frau, wo ein lilablaues Taxi in einer Garage stand. Wie waren bis jetzt schon mehr als einem Dutzend solcher Hinweise vergebens nachgegangen, aber das spielte keine Rolle. Jede Spur musste verfolgt werden, jede einzelne.
    »Das Taxi gehört einem Arthur Marshall«, erklärte ich Sampson, als wir von meinem Wagen zu einem roten Backsteinwohnhaus gingen, das schon bessere Tage gesehen hatte.
    »Nur ist Arthur Marshall ein Deckname. Die Vermieterin behauptet, er arbeite in einem Target-Laden. Aber wie Target erklärte, war er nie bei ihnen beschäftigt. Außerdem sagte die Vermieterin, sie habe den Burschen schon eine Zeit lang nicht mehr gesehen.«
    »Vielleicht haben wir ihn verschreckt«, meinte Sampson.
    »Ich hoffe nicht, aber du könntest Recht haben.«
    Während wir über die Straße schlenderten, blickte ich mich in dem Viertel um. Der fast wolkenlose Himmel war wie eine strahlend blaue Leinwand. An der Straße standen dicht an dicht ein-und zweistöckige Häuser. Grell orangefarbene Flaggen ragten von den Briefkästen auf. Jedes Fenster war ein mögliches Guckloch für das Wiesel. »Ziehen Sie sich zurück«, hatte er gewarnt. Ich konnte es nicht. Nicht nach dem, was er getan hatte. Aber mir war klar, dass ich ein Risiko einging.
    Wahrscheinlich hatte er Lunte gerochen, als wir die Straßen abgeklappert hatten. Wenn er für die Jane-Namenlos-Morde verantwortlich war, hatte er lange Zeit unentdeckt gearbeitet.
    Beim Töten war er ausgesprochen fähig und verstand es hervorragend, sich nicht erwischen zu lassen.
    Die Vermieterin erzählte uns alles, was sie über Arthur Marshall wusste, doch es war nicht viel mehr, als dass sie ihm eine Einzimmerwohnung plus Garage vermietet hatte. Sie gab uns die Schlüssel und meinte, wir könnten uns alles selbst anschauen.
    Das zweite Haus glich dem der Vermieterin, sah man davon ab, dass es ostereierblau gestrichen war. Sampson und ich gingen zuerst in die Garage.
    Da war das lilablaue Taxi.
    Arthur Marshall hatte seiner Vermieterin erzählt, dass ihm das Taxi gehöre und dass sich er damit ein paar Stunden die Woche ein bisschen dazuverdiene. Die Möglichkeit bestand, doch erschien sie mir höchst unwahrscheinlich. Das Wiesel war in der Nähe. Ich konnte es fühlen. Hatte er gewusst, wir würden das Taxi finden? Wahrscheinlich. Was jetzt? Was kam als Nächstes? Welchen Plan hatte er? Welche Fantasien ?
    »Ich muss mir überlegen, wie ich ein paar Leute von der Spurensicherung herlocken kann«, sagte ich zu Sampson. »Es muss im Taxi irgendwas geben – oder vielleicht oben in der Wohnung. Haare, Fasern, Abdrücke.«
    »Hoffentlich keine verdammten Körperteile«, meinte Sampson und verzog das Gesicht. Das war typischer Bullenhumor und kam so automatisch, dass ich keinen zweiten Gedanken darauf verschwendete. »Körperteile tauchen bei diesen Fällen immer auf, Alex. Ich will sie aber nicht sehen. Ich mag Füße, die noch an den Beinen sind, und Köpfe, die noch auf den Hälsen sitzen, selbst wenn die verschiedenen Teile tot sind.«
    Sampson hatte Latex-Handschuhe angezogen und suchte beim Fahrersitz alles ab. »Papier von Kaugummis und Bonbons. Kyle Craig schuldet dir doch noch einen Gefallen. Warum holst du nicht die Jungs vom FBI?«
    »Ich habe gestern Abend mit Kyle geredet«, sagte ich. »Das FBI ist seit geraumer Zeit an dem Fall beteiligt. Er hilft uns, sobald wir ihn rufen.«
    Sampson warf mir ebenfalls Handschuhe zu, und ich untersuchte die Rückbank des Taxis. Ich sah Flecken auf dem Bezug. Möglicherweise eingetrocknetes Blut. Man konnte die Flecken leicht überprüfen.
    Schließlich ging ich mit John hinauf in die Wohnung über der Garage. Sie war verstaubt und schmutzig. Nur wenige Möbel. Gespenstisch, widerlich. Es sah nicht so aus, als würde hier jemand wohnen. Wenn aber doch, musste der Typ wirklich abartig sein. Das hatte auch die Vermieterin behauptet.
    Die Küche war fast leer. Lediglich ein teurer Entsafter stand da. Kein billiges Gerät – teuer ! Ich nahm ein Taschentuch und öffnete den Kühlschrank. Nur Flaschen mit Wasser und ein bisschen fauliges Obst. Ich hasste die Vorstellung, was wir außerdem in der Wohnung finden würden.
    »Ein Gesundheitsfanatiker«, sagte Sampson.
    »Fanatiker bestimmt«, meinte ich. »Hier riecht es nach animalischer Angst. Der Bursche wird angespannt, erregt, wenn er herkommt.«
    »Ja, das Gefühl kenne ich«, sagte Sampson.
    Wir betraten das Schlafzimmer, in dem nur ein schmales

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