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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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auch unsere Reaktionen als erfahrene Beamte im Morddezernat auf die Beweise. Er war ein geübter Zuhörer, der meine Worte mehrmals durch ein gemurmeltes »interessant« zur Kenntnis nahm. Er schien für andere Standpunkte offen und auf neue Informationen erpicht zu sein.
    Einen Moment lang schöpfte ich Hoffnung.
    Als ich geendet hatte, fragte er: »Gibt es noch etwas, das Sie hinzufügen wollen? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt.«
    Sampson war in der Gegenwart des Generals ungewöhnlich still und reserviert. »Ich will nicht auf meine persönlichen Gefühle für Sergeant Cooper eingehen«, sagte er schließlich, »aber als Detective kann ich es unmöglich begreifen, dass er die Mordwaffe plus mehrere belastende Fotos zurück in sein Haus gebracht hat.«
    Überraschenderweise nickte General Bowen zustimmend.
    »Ich ebenso wenig«, sagte er. »Aber er hat es getan. Ich begreife es auch nicht, aber ich kann ebenso wenig begreifen, wie ein Mann mutwillig drei Frauen ermorden kann, was er eindeutig getan hat. Es war die schrecklichste Gewalttat, die ich in Friedenszeiten je gesehen habe, und, Gentlemen, ich habe im Laufe meiner Dienstzeit viel Schreckliches gesehen.«
    Der General beugte sich über den Schreibtisch. Seine Augen verengten sich. »Lassen Sie mich Ihnen etwas über diesen Mordfall sagen, das ich noch niemandem sonst gesagt habe.
    Niemandem. Das ist nur für Sie beide. Wenn Sergeant Cooper im Zentralgefängnis des Staates North Carolina hingerichtet wird, werde ich mit den Familien der drei ermordeten Frauen anwesend sein. Ich freue mich auf die Todesspritze. Was dieses Tier getan hat, widert mich an. Ihre zehn Minuten sind um.
    Jetzt hauen Sie schon ab. Verdammt, gehen Sie mir aus den Augen.«
    Sein Adjutant, Captain Rizzo, war bereits wieder an der Tür.
18
    Die drei blinden Mäuse waren zum ersten Mal seit Monaten wieder in Fayetteville, auf dem Weg nach Fort Bragg. Man ließ Thomas Starkey, Brownley Harris und Warren Griffin ohne Probleme durch die Sicherheitsschleuse auf den All American Freeway fahren. Sie kamen ganz offiziell geschäftlich zur Basis. Sie hatten einen Termin.
    Die drei Männer waren ungewöhnlich schweigsam, als Starkey den dunkelblauen Suburban durchs Kasernengelände fuhr.
    Seit der Ermordung der drei Frauen waren sie nicht mehr in Bragg gewesen. Allerdings hatte sich hier nichts verändert.
    Beim Militär gehen Veränderungen nur sehr langsam vor sich.
    »Auf diese Fahrt könnte ich wirklich verzichten«, meinte Brownley Harris vom Rücksitz.
    »Null Problem«, erklärte Starkey und übernahm wie immer das Kommando. »Wir haben einen legitimen Grund, hier zu sein. Es wäre ein Fehler, wenn wir unsere Gesichter nicht mehr in Bragg zeigen würden. Enttäuscht mich nicht.«
    »Kapiert«, sagte Harris. »Trotzdem bin ich nicht gern wieder am Tatort.« Er beschloss, die Stimmung ein wenig aufzuheitern. »Habt ihr schon die Unterscheidungstheorie über die Streitkräfte der USA gehört – das so genannte Schlangenmodell?«, fragte er.
    »Nein, nie gehört, Brownie«, sagte Griffin und verdrehte die Augen. Er wusste, dass jetzt ein Witz kommen würde – und mit Sicherheit ein ganz übler.
    »Die Infanterie rückt ein, um die Schlange zu fangen. Die Schlange riecht sie und verlässt das Gebiet unverletzt. Luftwaffe kommt als Nächste, hat die Schlange in den Koordinaten des GPS-Systems. Kann die Schlange trotzdem nicht finden und fliegt zurück zum Horst, um aufzutanken und damit die Besatzung sich in Ruhe eine Maniküre gönnen kann. Artillerie rückt vor. Greift die Schlange mit schweren Geschützen an, hat drei Artillerie-Bataillone zur Verstärkung, tötet mehrere Hundert Zivilisten, nicht zu verhindernder Kollateralschaden. Alle Teilnehmer, eingeschlossen Köche, Mechaniker und Schreibstubenhengste bekommen den Silver-Star-Orden.«
    »Und was ist mit den Rangern?«, fragte Griffin, um das Stichwort zu liefern.
    Harris grinste. »Ein einziger Ranger kommt, spielt mit der Schlange und isst sie anschließend auf.«
    Starkey lachte kurz und bog dann in die Armistead Street ein, auf den Parkplatz vor dem Hauptquartier. »Denkt daran, es geht nur ums Geschäft. Benehmt euch entsprechend, Gentlemen.«
    »Jawohl, Sir!«, antworteten Griffin und Harris schneidig.
    Die drei nahmen ihre Aktenkoffer, zogen leichte Jacketts an und rückten die Krawatten zurecht. Sie waren Handelsvertreter für Sicher & Schuss und sollten in Fort Bragg der Armee Waffen verkaufen. Vor allem sollten sie das

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