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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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waren. Sie durften keine Fehler machen, besonders jetzt nicht.
    Starkey saß in der Fünf-Uhr-Maschine, die North Carolina verließ. Er plante, die anderen im Palisade Motel in Highland Falls, New York, zu treffen, dicht bei der Militärakademie der Vereinigten Staaten, West Point. Dort würde es einen Mord geben. Eigentlich zwei Morde.
    Dann würde die Mission vorüber sein. Was hatte Martin Sheens kommandierender Offizier in dem Film Apokalypse Now zu ihm gesagt? »Vergessen Sie nicht, Captain, es gibt keine Mission. Es hat nie eine Mission gegeben.« Unwillkürlich zog Starkey den Vergleich. Ja, ihr Job war auch so. Diese Mission hatte sich über eine lange Zeit erstreckt. Jeder Mord war kompliziert gewesen. Während der letzten zwei Monate war Starkey schon dreimal nach New York geflogen, dies war sein vierter Flug. Immer noch hatte er keine Ahnung, für wen er arbeitete. Er hatte den Bastard nie kennen gelernt.
    Trotz allem hatte er sich sehr zuversichtlich gefühlt, als die Maschine der Delta abends abgehoben hatte. Er unterhielt sich mit der Flugbegleiterin, vermied aber jeden Flirt, dem er unter anderen Umständen keineswegs abgeneigt gewesen wäre. Er wollte nicht, dass man sich an ihn erinnerte, deshalb steckte er den Kopf in einen Tom-Clancy-Thriller, den er am Flughafen gekauft hatte. Starkey identifizierte sich mit Clancys Personen wie Jack Clark und John Patrick Ryan.
    Sobald die Flughöhe erreicht war und Drinks serviert wurden, dachte Starkey noch mal den Plan für die bevorstehenden letzten Morde durch. Es war alles in seinem Kopf, nichts war je aufgeschrieben worden. Es war auch in Harris’ und Griffins Köpfen. Er hoffte, die beiden würden nicht in irgendwelche Schwierigkeiten geraten, ehe sie heute Abend nach West Point kamen. In der Nähe, in New Windsor, gab es einen ziemlich üblen Striptease-Schuppen, der Bed Room hieß, aber sie hatten ihm versprochen, im Motel zu bleiben.
    Schließlich lehnte Starkey sich zurück, schloss die Augen und widmete sich wieder der Mathematik. Es war ein beruhigendes Ritual, besonders, da sie kurz vor dem Abschluss standen.
    $ 100 000 pro Mann für die ersten drei Treffer, $ 150 000 für den vierten, $ 200 000 für den fünften, $ 250 000 für West Point, $ 500 000 Bonus, wenn alles erledigt war.
    Es war beinahe vorbei.
    Und Starkey hatte immer noch keinen blassen Schimmer, wer für die Morde bezahlte oder weshalb.
61
    Scharfe steile Granitklippen überragten den Hudson River in West Point. Starkey kannte die Gegend gut. Später am Abend fuhr er die Hauptstraße von Highland Falls hinunter, vorbei an Zuckerbäckerhotels, Pizzerien und Souvenirläden. Er fuhr durchs Thayer Gate, mit dem mit Türmchen verzierten Wachturm, wo ein Militärpolizist mit steinerner Miene Wache stand.
    Mord in West Point, dachte er. Mann, o Mann !
    Für die nächsten Minuten verdrängte Starkey die Gedanken an den Job und ließ die Eindrücke von West Point an sich vorbeiziehen. Eindrücke und Erinnerungen. Starkey war hier Kadett gewesen wie die zwei Jungs, die er zurück zu den Unterkünften laufen sah. Damals hatte er das Motto der Kadetten »Immer auf die harte Tour, Sir!« über tausend Mal gebrüllt.
    Gott, er liebte hier alles: die moralische Haltung, die Disziplin, die Körperertüchtigung.
    Die Kadettenkapelle stand oben auf einem Hügel, von dem aus man über die Ebene hinwegschaute. Sie war eine Mischung aus einer mittelalterlichen Kathedrale und einer Festung und beherrschte die gesamte Umgebung. Der Campus bestand aus mammutgrauen Steingebäuden, die ebenfalls den Eindruck einer Festung erweckten. Ein überwältigendes Gefühl von Festigkeit und Beständigkeit. Schon bald würde alles kräftig erschüttert werden.
    Harris und Griffin warteten auf ihn auf dem Gelände. In der nächsten Stunde beobachteten sie abwechselnd das Bennett-Haus am Bartlett Loop, einem Teil West Points, das für Offiziere und deren Familien reserviert war. Das Haus war aus rotem Backstein gebaut und hatte weiße Festerrahmen. Efeu wucherte die Wände empor. Langsam kräuselte sich Rauch aus dem Kamin. Es hatte vier Schlafzimmer und zwei Badezimmer. Auf der Unterkunftskarte war es als Quartier Nr. 130 eingetragen.
    Gegen halb zehn Uhr erkundeten die drei Killer den Golfplatz von West Point, am Seventeenth Fairway. Sie sahen nicht einen Menschen auf dem hügeligen Golfkurs, der die Grenze der Militärakademie bildete. Route 9 W verlief direkt westlich davon.
    »Das könnte leichter werden, als wir

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