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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Moschee. Nur ein Mitglied der FAMILIE, genau wie ihr. Ihr könnt mich Onkel nennen. Aber jetzt tut nicht so höflich. Greift zu. Ihr müsst hungrig sein.«
    So war es auch, aber Hala hielt dennoch einen Moment inne und ließ den Blick über den Tisch schweifen. Der Mann Onkel hatte Rührei, Pita und Marmelade auf dem Teller. Auf dem Tisch standen mehrere unberührte Teller mit anderen Dingen.
    Er merkte es sofort. »Klug«, sagte er. »Aber vollkommen überflüssig. Was soll ich probieren?«
    »Das Labneh«, sagte sie. »Und das Dattelmus.«
    Sie blieb standhaft, und Onkel schien darüber eher erfreut als verstimmt zu sein. Mit noch breiterem Grinsen schob er sich von beidem eine große Portion in den Mund, dann schenkte er sich und ihnen Kaffee ein, aus derselben Kanne.
    »Sehr gut. Ich bin beeindruckt. Aber jetzt ist Schluss mit dem Blödsinn. Ihr könnt euch entspannen.« Seine Stimme war leise, klang aber gleichzeitig sicher und beruhigend.
    Während sie sich die Teller vollhäuften, musste Hala an die vergangene Nacht denken. »Was ist mit den anderen?«, erkundigte sie sich. »Sind sie...«
    »Alle in Sicherheit, dank euch«, sagte Onkel.
    Es erschien ihr unklug, sich jetzt und hier über die Mutterzicke zu beschweren. Stattdessen sagte sie: »Wir haben den Auftrag nicht zu Ende gebracht.«
    »Das stimmt, aber ihr habt dennoch eine Wirkung hinterlassen«, erwiderte er. »Zwei ihrer Polizeibeamten sind tot. Das ist ein mächtiges Symbol für die Amerikaner. Sie lieben und hassen ihre Polizei gleichermaßen. Die Behörden zittern vor Angst, vor allem, weil sie uns überhaupt nicht einschätzen können. Sie sind vollkommen ratlos, genau wie mit dieser Kindesentführung.« Er hielt einen Augenblick lang inne, dann fuhr er fort. »Dafür sind wir selbstverständlich auch verantwortlich.«
    Tarik reichte ihr ein Stück Brot und sah sie mit lächelnden Augen an. Er war offensichtlich stolz, dass die FAMILIE bereits so viele Erfolge vorzuweisen hatte.
    Hala nippte an ihrem Kaffee. Arabischer Mokka, nicht besonders heiß, aber einfach köstlich. Sie hätte gerne mehr über die Kinder des Präsidenten erfahren, aber wahrscheinlich war es klug, es Onkel zu überlassen, was er zu diesem Thema sagen wollte und was nicht.
    »Es wird noch andere wichtige Aufträge geben«, fuhr Onkel beiläufig fort. »Um genau zu sein, wir würden euch gerne befördern. Und zwar je früher, desto besser. Ihr wisst schließlich ganz genau, dass wir uns im Krieg befinden!«
    Die Worte hingen in der Luft.
    »Verzeihung, bitte? Befördern?«, fragte Tarik.
    »Ihr solltet die Verantwortung für die nächste Phase übernehmen, die wir für die Amerikaner vorgesehen haben. Zumindest einen Teil davon.« Er zog einen großen Briefumschlag aus der Tasche, die an der Rückenlehne seines Rollstuhls hing, und schob ihn über den Tisch.
    »Nur zu«, sagte er und lächelte, als handele es sich um ein persönliches Geschenk. »Werft einen Blick hinein.«
    Tarik leerte den Inhalt des Umschlags auf den Tisch, eine CD in einem dünnen Jewel-Case, zwei amerikanische Reisepässe, ein Autoschlüssel und ein gravierter Hotelprospekt mit einer Schlüsselkarte.
    »Darauf befindet sich eine Liste mit unseren Zielen«, sagte Onkel und deutete auf die CD. »Wir stellen euch ein Team zusammen. Ganz egal, was ihr wollt, was ihr braucht.«
    Hala versuchte, das alles zu begreifen, suchte nach einer angemessenen Erwiderung. »Danke, Onkel«, sagte sie schließlich. »Wir fühlen uns geehrt.«
    »Das braucht ihr nicht.« Zum ersten Mal war so etwas wie Ärger auf der Miene des Mannes zu erkennen. »Hier geht es schließlich um die FAMILIE, nicht um irgendeine amerikanische Art der Selbstbeweihräucherung.«
    Hala schämte sich. »Natürlich, ich verstehe«, sagte sie.
    Dann veränderte sich die Miene des Mannes erneut. Er grinste wieder, zwinkerte und schob sich einen weiteren Bissen in den Mund.
    »Aber ich glaube schon, dass euch das Four Seasons gefallen wird«, sagte er dann. »Es ist ein sehr gutes Hotel.«

Drittes Buch
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    KRIEG

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    Der Entführer wusste alles, was es über diesen Fall zu wissen gab, und das war garantiert mehr als die Polizei von Washington, der schwerfällige Secret Service oder das FBI, das seine eigene Ineffektivität sehr sorgfältig zu hegen schien. Er hatte sie genau im Auge, während sie das Gelände der Branaff School nach kleinsten Hinweisen oder bislang übersehenen Indizien absuchten. Aber sie würden nicht das Geringste

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