Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
entlangrollen. Und was kam dabei heraus? Gar nichts. Wir wussten immer noch nicht, wo es hingehen sollte.
    »Moment mal«, sagte Sampson plötzlich. »Was ist denn das?«
    Ned lenkte den Wagen nach rechts, und die Scheinwerfer beleuchteten eine hohe Wand aus Gräsern und Brombeersträuchern. An einer Stelle wirkte die Wand nicht ganz geschlossen, so, als seien die Pflanzen niedergetrampelt worden und hätten sich anschließend wieder aufgerichtet. Es sah ein bisschen so aus wie ein unbenutzter Fahrstreifen, der in den Wald führte.
    Glass stieß noch ein langes, schwer benebeltes Lachen aus.
    »Das interpretiere ich mal als Ja«, sagte Ned und fuhr los.
    Wir brachen durch das Dickicht und sahen, dass sich eine Fahrspur in die Erde gegraben hatte. Hier war kürzlich ein Auto entlanggefahren, allerdings nicht öfter als ein, zwei Mal.
    War Glass manchmal auch aus einer anderen Richtung gekommen? Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte.
    Ungefähr hundert Meter von der Straße entfernt wurde der Baumbestand lichter. Direkt vor unseren Augen tauchte ein altes Bauernhaus auf. Es war an vielen Stellen bereits eingesunken und sah aus, als könnte es jeden Moment endgültig zusammenbrechen.
    Dahinter war eine große Scheune zu erkennen, die zumindest in der Dunkelheit ein klein wenig stabiler wirkte als das Haus. Meine Eingeweide krampften sich zusammen. Genauso konnte ein Gebäude aussehen, in dem es einen alten Rübenbunker gab.
    Ned fuhr um das Haus herum und stellte den Wagen so ab, dass die Scheinwerfer in die Scheune leuchteten. Die Atmosphäre war sehr gespenstisch und beklemmend, obwohl wir doch eigentlich alle Fäden in der Hand hielten. Aber irgendwie tanzten wir immer noch nach Glass’ Pfeife. Oder etwa nicht?
    »Was zum Teufel ist denn das?«, sagte Mahoney.
    Mitten im Scheuneneingang lag ein halb verfaulter Tierkadaver. Vielleicht war es sogar mehr als einer.
    »Hübsche Fußmatte. Eindeutig zur Abschreckung gedacht«, meinte Sampson. »Ich glaube, hier sind wir richtig.«
    »Mach ihn am Türgriff fest!« Ich war schon draußen. Ich konnte mich dem Sog dieser ganzen Geschichte nicht mehr entziehen.
    Ich rannte in die Scheune, zwischen zahlreichen leeren Haken, wo früher Zaumzeug und Sättel gehangen hatten, auf der einen und leeren Stallboxen auf der anderen Seite hindurch.
    »Ethan! Zoe«, schrie ich, so laut ich nur konnte. »Seid ihr da?«
    Aber bis auf Glass’ nervtötendes Gekicher aus dem Auto war kein Laut zu hören.
    Im hinteren Teil weitete sich die Scheune zu einem einzigen großen Raum, der bis zu den Dachbalken hinaufreichte. Weinranken und junge Baumtriebe hatten sich zu den Rissen in den Wänden hereingezwängt, aber das war auch das einzig Lebendige, das ich erkennen konnte.
    »Habt ihr was?«, rief ich den anderen zu.
    »Nichts«, erwiderte Sampson.
    »Bei mir auch nicht«, rief Ned.
    »Es muss irgendwo eine Treppe oder eine Leiter geben, die nach unten führt. Irgend so was.«
    Ich stellte mich wieder in den Durchgang zwischen den Wandhaken und den Stallboxen und leuchtete mit meiner Taschenlampe alles ab. Was war uns bis jetzt entgangen? Waren die Kinder überhaupt hier?
    Dabei fiel mir auf, dass die Stallboxen fast alle leer waren. Alle bis auf eine. Nur in der, die am weitesten vom Eingang entfernt lag, türmte sich aller möglicher Müll. Warum?
    »Hey!«, brüllte ich. »Hey! Helft mir mal!«
    Als Ned und Sampson mich gefunden hatten, war ich bereits dabei, zersplitterte Paletten und loses Holz aus der Stallbox zu werfen. Eine Lastwagenachse, ein paar verrostete Bündel Maschendraht, etliche Betonpfeiler und ein alter Maisschäler etwas, was ich zum letzten Mal als kleines Kind in North Carolina gesehen habe.
    Sobald wir alles beiseitegeräumt hatten, ließen wir uns auf die Knie nieder und fegten Schmutz, Schotter und altes Heu beiseite.
    Dabei fiel mir auf, dass manches davon in eine Ritze zwischen zwei Bodenbrettem rutschte. Kurz darauf war die Ritze als gerade Linie deutlich erkennbar und dann als Rechteck.
    »Eine Falltür!«, sagte John, und wir gruben unsere Finger in den Spalt.
    Wir hoben die ganze Platte an und klappten sie auf. Dann nahmen wir unsere Taschenlampen und leuchteten in das Loch.
    »O mein Gott«, sagte Mahoney. »Nein.«
    Sampson und ich waren sprachlos.
    Knapp unterhalb der Kante befand sich eine Schicht mit Erde. Dunkel und feucht und frisch sah sie aus. Als ob diese Grube erst vor Kurzem aufgefüllt worden war.
    Das Einzige, was sonst noch zu

Weitere Kostenlose Bücher