Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion
schimmerten dort, wo ihr Dekolleté gewesen wäre, wenn sie etwas mehr Busen gehabt hätte, aus dem Oberteil.
»Was besagen die?«, fragte Milo.
»Irgendwas übers Leben.«
Nachdem die Handys konfisziert und ihre Handtaschen durchsucht worden waren, wurden die Mädchen in getrennte Vernehmungsräume gebracht, wo sie ihren Gedanken überlassen wurden.
Milo, der von Adrenalin, Kaffee aus dem Gemeinschaftsraum und einem Roastbeefsandwich beflügelt wurde, das ihm ein Grummeln von wegen »Fleisch, das keine Meeresfrüchte verdient hat« entlockte, fing mit Brianna an.
Das Mädchen, das älter als neunzehn wirkte und bereits Krähenfüße an den Augen hatte, blickte unverwandt auf die Tischplatte.
»Hi, Bri. Ich bin’s wieder. Und das ist Alex.«
»Hmm.«
Wir setzten uns und rückten ihr auf die Pelle. »Erzählen Sie uns von Tristram und Quinn, Bri.«
»Kenn ich nicht.«
»Doch, Bri.«
»Nein.«
Milo zeigte ihr die Bilder. »Tristram Wydette und Quinn Glover, heiße Jungs, ich kann verstehen, dass Sie auf die abgefahren sind. Noch dazu sind sie reich. Tristram fährt einen Jaguar, Quinn hat einen gelben Hummer. Geben Sie gute Trinkgelder fürs Schoßtanzen?«
Das Mädchen würdigte die Bilder kaum eines Blickes. »Kommen mir immer noch nicht bekannt vor.«
»Doch, Bri.«
Er ließ sie ein paar Sekunden nachdenken. Als sie danach immer noch stumm und trotzig war, rückte er noch näher. Sie warf einen Blick über die Schulter, als suchte sie einen Fluchtweg. Sie sah die blanke Wand und atmete tief durch.
»Bri, wir wissen bereits eine ganze Menge. Sie könnten es sich also leichter machen. Fangen wir damit an, wie Sie und Selma Tristram und Quinn im Hungry Lion kennengelernt und dann monatelang miteinander gefeiert haben. Wir haben ihre Kreditkartenunterlagen, daher wissen wir, ab wann sie vorbeigekommen sind und wie viel Geld sie für euch ausgegeben haben. Wir haben auch noch andere Quellen, deshalb wissen wir auch, was sie euch versprochen haben.«
Er hielt inne, um ihr eine Gelegenheit zum Reden zu geben.
Bri Blevins schüttelte den Kopf.
»Tolle Sachen haben sie versprochen«, fuhr er fort. »Zum Beispiel, dass sie euch zwei in einem Privatjet nach Aspen mitnehmen. Und ihr müsst nichts weiter tun, als nett zu sein.«
Er ließ die letzten Worte einwirken. Die straffe Haut rund um die Botschaft von Liebe und Hingabe an Bri Blevins’ Schulter verfärbte sich rosig.
Immerhin konnte sie noch rot werden.
Milo sagte: »Uns geht es nicht um diese Art von Nettigkeiten, Bri. Das Einzige, was uns interessiert, ist der Gefallen, den ihr ihnen an einem ganz bestimmten Abend getan habt. Etwas, bei dem ihr Gilberto Chavez eingespannt habt. Wissen Sie, wer das ist?«
»Nein.« Es klang entschieden.
»Das ist der Latino, den ihr dafür bezahlt habt, damit er euch draußen in Van Nuys Trockeneis kauft.«
Die falschen Wimpern zitterten. Die Röte an ihrer Brust verschwand, als wäre sie abgesaugt worden. »Erinnern Sie sich daran, Bri?«
Keine Antwort.
»Ein andere Art von Eis als das, das Sie gewohnt sind«, sagte Milo. »Wir haben den hübschen kleinen Brocken Meth in Ihrer Handtasche gefunden. Selma hat gesagt, dass Sie immer welches gekauft hätten und sie bloß mitgemacht hätte.«
»Das ist eine Lüge!«
»Ihr Wort gegen Selmas, Bri, und Selma hat uns geholfen. Aber ehrlich gesagt, Bri, ist das Dope keine große Sache, dieses Ice ist mir völlig egal. Nicht egal ist mir das Trockeneis. Weil das für eine wirklich schlimme Sache verwendet wurde, Bri. Sie wissen schon, wovon ich rede.«
Das Mädchen zwinkerte, verschränkte die Arme und senkte den Kopf. »Hab keinen blassen Schimmer.«
»Doch, Bri. Und dummerweise wussten Sie und Selma auch, dass das Trockeneis für diese wirklich schlimme Sache verwendet werden sollte. Raten Sie mal, woher wir das wissen?«
Sie zuckte die Achseln.
»Weil Selma es uns erzählt hat, Bri. Woher sollten wir es sonst wissen? Wenn ihr Eis für zwei reiche Typen kauft, ist das nicht weiter schlimm. Aber wenn ihr wisst, dass es dazu verwendet werden soll, jemanden umzubringen, steckt ihr tief in der Scheiße. So etwas bezeichnet man als Mittäterschaft. Vor dem Gesetz läuft es auf Mord hinaus.«
Bri Blevins schaute auf und versuchte seinem Blick standzuhalten. Sie schaffte es keine fünf Sekunden, dann ließ sie den Kopf auf den Tisch sinken.
»Selma arbeitet bereits mit uns zusammen, Bri, was ihr eine Menge Wohlwollen einbringt. Sie mag Ihre Freundin sein, Bri,
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