Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion
drückt er ein Auge zu.«
»Oh.«
Milo kehrte mit einer Dose Diet 7UP zurück und riss sie auf. Sie trank einen Schluck.
»Sie sind also auf Gilberto Chavez gestoßen, als er die Saticoy entlanggelaufen ist?«
»Sie haben uns überrascht. Tris und Q. Wir wollten gerade zur Arbeit gehen, als sie angerufen haben. Sie haben gesagt, wir sollen uns krankmelden, wir machen den ganzen Tag einen drauf. Wir haben gesagt, kommt nicht in Frage, wir kriegen sonst Stunk mit Leandro – das ist der Typ, dem der Laden gehört. Sie meinten, scheiß auf Leandro, wir geben euch viel mehr Geld, als Leandro jemals zahlen kann. Sagt einfach, ihr habt die Grippe. Leandro beruhigt sich schon wieder; ihr seid doch die schärfsten Tänzerinnen in dem Laden.«
Sie lächelte schüchtern. Ein bisschen genoss sie die Schmeicheleien noch immer. »Wir haben gesagt: niemals. Aber sie meinten, wir kaufen euch Kleider und Schuhe und das nächste Mal vier Flaschen Sekt. Leandro kriegt sich wieder ein.«
»War es so?«
»Nein, er war stocksauer.«
»Ihr seid also nicht zur Arbeit gegangen. Was dann?«
»Selma war bereits bei mir zu Hause, weil mein Dad weg war. Tris und Q habe uns mit einem Auto abgeholt, nicht mit dem Jaguar und auch nicht mit dem Hummer.«
»Mit was für einem Auto?«
»Einem GMC Yukon.«
»Welche Farbe?«
»Schwarz. Sie meinten, der Hummer wäre kaputt, den hier hätten sie sich geliehen. Aber ich habe einen Avis-Aufkleber an der Stoßstange gesehen.«
Milo blickte zu dem Einwegspiegel. »Ein schwarzer Yukon von Avis. Sie haben ein scharfes Auge, Bri. Und wohin seid ihr gefahren?«
»Zu einem Hotel. Sie hatten alles vorbereitet.«
»Für …«
»Für eine Fete. Grey Goose, Eiskübel, Grapefruitsaft, Orangensaft, Granatapfelsaft – ach, und Kekse und Kuchen … sogar Chips und Guacamole.«
»In welchem Hotel?«
»Das neben den Universal Studios.«
»Das Sheraton.«
»Genau.«
»Hatten sie auch Meth dabei?«
»Hauptsächlich Gras.« Ihr Blick zuckte nach oben. »Ja, auch ein bisschen was davon.«
»Was noch?«, fragte Milo.
»Ach ja, Pillen.«
»Was für Pillen.«
»Vitamin R und ein paar Downer.«
»Ritalin und Beruhigungstabletten«, sagte er. »Für die gute alte Drogenachterbahn, was?«
»Kopfsurfen«, sagte sie. »Das ist wie eine Aerobicübung, wissen Sie?«
»R und Downer – lassen Sie nicht irgendetwas aus, Bri?«
Sie flüsterte die Antwort so leise, dass sie nicht zu verstehen war.
»Wie war das, Bri?«
»Ox.«
»Da haben wir’s«, sagte Milo. »Wer wollte einen mit Ox draufmachen?«
»Niemand, vorher hatten sie nie welches dabei.«
»Aber Tris und Q haben es an diesem Tag mitgebracht.«
»Für später«, sagte sie. »Für … wenn es Zeit wird, das Miststück allezumachen.«
»Sie haben den Namen nicht ausgesprochen, Bri, weil Sie wussten, wen sie meinten.«
»Nein«, sagte sie. »Sie haben den Namen nicht genannt, weil wir ihn nicht gekannt haben. Für sie war sie immer nur ›das Miststück‹.«
»Aber Sie wussten, von wem sie geredet haben.«
»Von der Lehrerin«, sagte sie. »Sie haben die ganze Zeit über sie geredet. Wir haben gedacht, die blödeln bloß rum.«
»In Bezug auf…«
»Sie wissen schon.«
»Ich muss es von Ihnen hören.«
»Dass sie sie allemachen wollten.«
»Sie wollten sie umbringen.«
»Ja.«
»Warum wollten sie sie umbringen?«
»Sie waren… Sie waren nicht mal richtig sauer, die haben einfach ständig gelacht. Es war eher wie … ich weiß nicht, als müssten sie’s einfach machen.«
»Warum mussten sie die Lehrerin umbringen, Bri?«
»Weil sie es mit ihnen treiben wollte.«
»Die Lehrerin wollte mit Tris und Q schlafen?«
»Sie hat sich immer zur Schau gestellt.«
»Inwiefern?«
»Sie hatte keinen BH an, wenn sie zum Unterricht gekommen sind. Und hat sich dann so vorgebeugt, wissen Sie?«
»Tris und Q haben beschlossen, Elise umzubringen, weil sie mit ihnen geflirtet hat?«
»Sie haben gesagt, sie wäre immerzu geil, es sei einfach ekelhaft.«
Milo lehnte sich zurück und reckte sich. Er gähnte theatralisch. »Entschuldigen Sie… Selma hat uns den wahren Grund genannt, aus dem Tris und Q Elise umbringen wollten. Das ist übrigens ihr Name. Elise Freeman.«
»Was hat Selma gesagt?«
»Raten Sie mal.«
»Tris und Q meinten, sie hätten sie längst bezahlt, aber das Miststück wollte noch mehr.«
»Reden Sie nur weiter.«
»Sie haben gesagt, sie hätten ihr bereits Geld für die Prüfung geben – die
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