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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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auch zwei Bilder, auf denen sie auf dem Campus rumalbern. Sieht aus, als wären sie gute Freunde, Lieutenant.«
    »Wie heißt der Glückliche?«
    »Quinn Glover. Weder er noch Tristram haben ein Strafregister, aber Ihre Idee mit dem Falschparken war gut, weil Tristram an oder in der Nähe der Los Angeles Street im Zentrum eine Menge Strafzettel kassiert hat. Das ist eine Industriegegend, aber in den leer stehenden Gebäuden gab’s früher einige Technoschuppen. Vielleicht sind da jetzt Stripclubs drin.«
    »In so einer Gegend kümmert man sich um Falschparker?«
    »Vor einer Weile gab es Beschwerden wegen Drogenhandels, deshalb hat die Central Division nach sechs Uhr abends ein Parkverbot für die ganze Gegend erlassen. Ich nehme an, dass sie ab und zu auch durchgreifen.«
    Er las die genannten Adressen vor. »Noch etwas, Lieutenant. Quinn Glovers Vater ist Vorstandsvorsitzender von Trident Agriculture  – das ist die Firma, an die Tristrams Vater seine Obstplantagen verkauft hat.«
    »Über viele Generationen miteinander verbunden«, sagte Milo. »Ich brauche Fotos von den beiden, die ich herumzeigen kann. Mal sehen, ob ich damit nicht auch zwei Stangentänzerinnen ausfindig machen kann.«
     
    Der Straßenzug war schmuddlig, schummrig und von Lagerhäusern und Industriebauten gesäumt, von denen gut die Hälfte leer stand. Der Gehsteig war mit Müll übersät. Die Luft roch nach einer seltsamen Mischung aus rohem Schweinefleisch und Gummilösung. Alle zehn Meter war ein Hinweisschild mit der Aufschrift No Parking 6 p.m. to 6 a.m. aufgestellt. Außer ein paar Obdachlosen, die herumlungerten oder Einkaufswagen schoben, war weit und breit niemand zu sehen. Einige Wagenschieber schafften es sogar, einigermaßen geradeaus zu gehen.
    Die Hungry Lion Gentleman’s Lounge befand sich in einem fensterlosen braunen Kubus. Ein Streifen aus Erde und rissigem Asphalt, der hinter den Gebäuden verlief, diente als Parkplatz. Die Fläche hinter dem Club war leer. Laut den an der graublauen Eisentür angegebenen Öffnungszeiten fingen die Lustbarkeiten erst in zwei Stunden an.
    Auf einem Schild über dem Gebäude war ein feixender Simba zu sehen, der ein rotes Paisleyhemd und eine verspiegelte Sonnenbrille trug und dessen Mähne zu einer Nackentolle zurückgestriegelt war. In der einen manikürten Pranke hatte er ein Glas mit irgendetwas Prickelndem. Mit der anderen hielt er eine grinsende, unbekleidete Blondine mit weit aufgerissenen Augen fest. Der Gesichtsausdruck des Mädchens deutete darauf hin, dass sie ihr höchstes Lebensziel erreicht hatte.
    »King Kong war ein Scheißdreck dagegen, der hungrige Löwe leckt sich schon lüstern die Lefzen. Der wird sie gleich vernaschen.« Er klopfte an die Metalltür und entlockte ihr einen kaum hörbaren Ton.
    Einer der Wagenschieber kam um die Ecke, entdeckte uns und hätte beinahe seine Karre umgekippt, als er eine scharfe Kehrtwende versuchte. Ein Teil des Inhalts flog aus dem Einkaufswagen. Wir holten ihn ein, als er sich niederbeugte, um Kartons, Zeitungen, Dosen und Flaschen wieder einzuladen.
    Milo bückte sich und half ihm beim Einsammeln seiner Kostbarkeiten.
    »Ist schon okay, Officer. Ich komm klar.«
    »Wissen Sie irgendetwas über diesen Club?« »Bloß, dass ich mich davon fernhalten sollte, Officer.«
    »Schlechte Gesellschaft, was?«
    »Der Rausschmeißer, der einem die Hucke vollhaut, ist die schlechte Gesellschaft. Hier in der Gegend war’s früher mal ruhig, ein schönes Plätzchen für die Nacht. Dann hat der Laden aufgemacht, und jetzt tun sie so, als ob ihnen die ganze Straße gehört.«
    »Sind Sie schon mal nahe genug rangekommen, um die Mädchen zu sehen?«
    »Die Mädels benutzen den Hintereingang.«
    »Das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    »Ist dort irgendwas passiert, Officer?«
    »Ich warte immer noch auf eine Antwort.«
    »Manchmal kommen die Mädels auch vorne raus, um eine zu rauchen.«
    Milo zeigte ihm die Führerscheinfotos von Brianna Blevins und Selma Arredondo. »Haben Sie die zwei hier schon mal gesehen?«
    »Die zwei«, wiederholte der Mann. »Die eine ist groß, die andere klein.« Er rieb sich die Brust. »Klar, die sind immer zusammen.«
    »Wann haben Sie sie zum letzten Mal gesehen?«
    »Zum letzten Mal … hmm.« Der Blick des Mannes veränderte sich. Er wurde klarer, entschlossener. »Springt dabei ein Frühstück für mich raus, Officer?«
    »Es geht eher aufs Abendessen zu  – wie heißen Sie eigentlich?«
    »Ich werde L.A.

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