Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion
Aufnahmeprüfung fürs College, damit sie nach Stanford gehen konnten, so wie alle in ihrer Familie. Sie hat das auch für Tris’ Bruder und Schwester und andere Leute gemacht und hat da nie Stress gemacht. Aber jetzt wollte sie plötzlich mehr und drohte, sämtliche Geheimnisse auszuplaudern. Deswegen waren sie sauer. Es war einfach nicht fair.«
»Klingt nachvollziehbar.«
»Absolut. Der eine zahlt, der andere liefert. Bloß dass sie jetzt auf einmal mehr wollte und sich direkt an Tris und Q wandte, nicht an die Eltern, so wie vorher. Sie meinte, ihr habt doch selber genug Geld, nehmt’s von eurem eigenen Geld. Aber das brauchten sie ja zum Feiern. Sie haben gesagt, die glaubt wohl, wir wären angreifbar. Verflucht noch mal, der zeigen wir, wer hier angreifbar ist.«
»Wie viel genau hat sie verlangt?«
»Das haben sie nicht gesagt.«
»Wie viel Geld haben sie ihr beim ersten Mal gegeben?«
»Das haben sie auch nicht gesagt.«
»Deshalb haben sie sie also umgebracht.«
»Es war auch, weil sie so notgeil war«, sagte sie. »Weil sie sich für unwiderstehlich hielt, obwohl sie’s gar nicht war. Sie haben gesagt, vielleicht könnten wir’s mit ihr treiben, wenn wir die Augen zumachen. Sie fesseln und es ihr von allen Seiten besorgen.«
»Das klingt nun aber doch so, als wären sie irgendwie wütend gewesen, Bri.«
»Nein«, sagte sie. »Selbst dabei haben sie gelacht.«
Milo rieb sich die Augen. »Sie sind also zu dem Schluss gekommen, dass es an der Zeit wäre, sie umzubringen.«
»Stimmt genau.«
»Wie war Ihnen dabei zu Mute?«
»Ich kannte sie doch gar nicht.«
»Okay … jetzt wird also Eis gekauft. Wozu?«
»Damit sie kalt bleibt«, sagte Brianna Blevins, als redete sie mit einem Idioten.
»Warum wollten sie, dass sie kalt bleibt?«
»Sie wollten nicht, dass sie anfängt zu stinken. Falls sie sie irgendwo hinschaffen müssten. Aber dann meinten sie, wir machen sie hier kalt und benutzen das Eis trotzdem, weil sie sich ja für ein so heißes Luder hält. Mal sehen, wie heiß sie dann noch ist. Das fanden sie unheimlich witzig.«
»Wie ist es vonstattengegangen?«
»Sie sind mir zurück zu unserem Haus gefolgt, wo Selma und ich in Selmas Auto gestiegen sind. Anschließend sind sie mir und Selma zum Fashion Square hinterhergefahren und haben uns Kleider, Schuhe und Schmuck von einem dieser Stände gekauft. Dann sind wir zu Pizza Hut und haben was gegessen. Als es dann dunkel wurde, sind sie uns nach Van Nuys gefolgt, wo wir Ausschau nach einem Mexikaner gehalten haben, der dringend Geld braucht. Wir haben einen Typen gefunden, und der hat das Eis zu Selmas Auto gebracht.«
»Was dann?«
»Das ist alles.«
»Bri, wenn das alles wäre, wäre Elise Freeman noch am Leben.«
»Ach, darauf wollen Sie raus«, sagte sie. »Sie sind zu ihrem Haus gefahren.«
»Und Sie waren mit dabei.«
»Wir hatten das Eis in Selmas Auto, und sie haben es mit diesen Handschuhen rausgeholt.«
»Mit Gummihandschuhen?«
»Sie haben gesagt, die wären aus dem Naturwissenschaftsunterricht in der Schule.«
»Clevere Kerlchen«, sagte Milo.
»Aber nicht clever genug, um ihre Prüfungen selber abzulegen.«
»Guter Einwand, Bri.«
»In der Schule machen sie das genauso«, sagte sie. »Sie bescheißen die Streber und sacken selbst die Einsen ein. Tris sagt, das bereitet ihn auf das vor, was er später mal machen will.«
»Nämlich?«
»Präsident werden.«
»Ah.«
»Er hätte das drauf, Sir. Er sieht gut aus und kann gut Reden halten.«
»Was ist mit Q?«
»Q denkt bloß ans Geld. Er will irgendeine Möglichkeit finden, wie er so eine Art Wohltätigkeitsorganisation leiten kann, deshalb tut er so, als ob er sich um die Belange der Armen kümmern würde. Und dann will er sich das ganze Geld unter den Nagel reißen.«
»Okay, ihr seid jetzt also alle bei Elises Haus – wie spät ist es da?«
»Es war schon dunkel«, sagte sie. »Tris ruft sie mit dem Handy an und sagt, wir bringen das ganze Geld vorbei und außerdem ein Fläschchen Grey Goose – den hatten sie vom Hotel mitgenommen. Wir feiern, dass Sie das Geld kriegen und wir nach Stamford gehen.«
»Was hat Elise gesagt?«
»Tris meinte, sie wäre voll drauf abgefahren und würde jetzt schon total besoffen klingen.«
»Was dann?«
»Dann sind sie ins Haus gegangen und eine ganze Weile drin geblieben, ziemlich lange sogar.«
»Wie lange?«
»Weiß ich nicht, eine ganze Weile. Selma und ich haben uns gelangweilt. Dann sind sie rausgekommen,
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