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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Einzige, was sie fertiggemacht hat.«
    »Sexuelle Belästigung könnte der Grund dafür sein«, sagte er.
    »Unter anderen Umständen würdest du längst mit diesen Lehrern reden.«
    Er runzelte die Stirn und fuhr nach Süden, zum Ventura Boulevard, hielt sich dann in Richtung Westen und stieß auf den Beverly Glen. »Die Menschen kriegen das, was sie ihrer Meinung nach verdienen, was? Was sagt das über Rick und mich aus?«
    »Rick ist klug, wohlhabend, gut aussehend. Wenn man sich das ganze missmutige irische Polizistenzeug wegdenkt, hältst du dich bestimmt für eine gute Partie.«
    »Nur an jedem zweiten Mittwoch«, sagte er. »Ricks Psyche lassen wir außen vor.«
     
    Robins Pickup stand vor dem Haus. Ich fand sie in ihrem Studio dahinter, wo sie die Decke einer Mandoline zurechtschnitzte. Die Fichtenholzspäne zu ihren Füßen bildeten einen weichen, cremefarbenen Teppich. Blanche hatte sich ein warmes Fleckchen gesucht und sich hineingewühlt.
    So kuschelig wie Elise Freeman in ihrem Bett aus gefrorenem Kohlendioxid.
    Das Studio roch wie ein Nadelwald nach Sprühregen. Erinnerungen an Herbsttage in Missouri stiegen in mir hoch: Spaziergänge in der Parklandschaft hinter dem kläglichen kleinen Haus, in dem ich aufwuchs. Ein Junge voller Angst und wirrer Gedanken, der sich hinausschlich, wenn Mom in ihr verschlossenes Zimmer flüchtete und Dad auf hundertachtzig war.
    Der hoffte, er würde sich verlaufen.
    Ich lächelte und küsste Robin. Sie legte den Beitel hin und bog die Finger durch. »Du kommst genau richtig, ich wollte gerade aufhören.«
    Die Decke der Mandoline war glatt, geschwungen, mit einer leichten Bauchwölbung. Unverkennbar weiblich. »Hübsch.«
    Robin klopfte auf das Fichtenholz. Ein melodischer Ton erklang. »Die Musik ist bereits im Holz. Mein Job ist es, sie nicht zu verhunzen.«
    »Darum geht’s bei jedem anständigen Beruf.«
    Wir gingen zum Haus, hielten am Fischteich inne und fütterten die Koi. Blanche blieb bei uns und lächelte auf eine seltsame, aber liebenswert menschliche Art und Weise.
    Beim Kaffee erzählte ich Robin von der auf Eis liegenden Frau.
    »Will da jemand angeben à la: Ich bin ein eiskalter Killer ?«, fragte sie.
    »Interessanter Ansatz.«
    »Wenn ich den ganzen Tag lang schnitze, neige ich dazu, alles wörtlich zu nehmen.«
    Ich berichtete ihr vom Polizeichef.
    »Politiker sind eine niedere Lebensform«, sagte sie.
    »Der Polizeichef wurde ernannt.«
    »Er lebt von der Macht, Alex. Damit steht er zwei Stufen unter dem Schleimpilz.«
    »Meine Freundin, die Anarchistin.«
    »Schön wär’s«, sagte sie.
    »Wenn du eine Anarchistin wärst?«
    »Wenn die Realität die Anarchie doch nur zu einer vernünftigen Haltung werden ließe.«
     
    An diesem Abend saß ich an meinem Computer, gab die Suchworte Windsor Prep ein und erfuhr nichts außer den offiziellen Verlautbarungen.
    Ich wechselte zur Opferwissenschaft. Eine elfjährige Elise Freeman aus Great Neck, New York, hatte eine kunstvolle Seite bei MySpace, auf der sie ihre Pastellzeichnungen und die gelungene Gebissausrichtung zur Schau stellte. Eine sechsundneunzigjährige Elise Freeman hatte in Pepper Pike, Ohio, gerade ihren Geburtstag gefeiert und eine Karte von den Cleveland Cavaliers bekommen. Keine Treffer zu Elise Freeman, der toten Nachhilfelehrerin.
    Als Milo zwanzig vor zehn anrief, sagte ich: »Im Netz ist sie unauffindbar. Fidella hatte recht, sie achtete auf ihre Privatsphäre.«
    »Alles andere, was Fidella uns erzählt hat, stimmt ebenfalls, einschließlich seiner Anrufe bei Elise vier Stunden vor ihrem Tod. Ich habe nur die Verbindungsnachweise für eine Woche bekommen, aber die bestätigen seine Aussage. Ich bereite einen weiteren Antrag für Elises Anschluss vor, mal sehen, wie weit man mich zurückgehen lässt. Vorerst ist Sal jedenfalls aus dem Schneider.«
    »Daheim ein Bier zu trinken und fernzusehen ist kein tolles Alibi.«
    »Das hat Seine Erhabenheit auch gesagt. Ich habe ihn nach anderen Verdächtigen gefragt, was er mit ein paar nicht ganz jugendfreien Ausdrücken beantwortet hat. Zehn Minuten später ruft seine Sekretärin zurück. Wir haben einen persönlichen Gesprächstermin mit dem Präsidenten der Windsor, einem gewissen Edgar Helfgott.«
    »Ich habe den Namen auf der Webseite gesehen«, sagte ich. »Ein Elternvertreter?«
    »Nein, an der Windsor ist das ein bezahlter Job. Helfgott war früher der Direktor, bevor man den Posten für ihn geschaffen und ihn ins Oval Office versetzt

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