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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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keine chinesischen Buchstaben stehen, sondern bloß englische. Ob ich dem nachgegangen bin, als ich wieder daheim war? Ja, verdammt noch mal, bei ’nem halben Dutzend. Hat es was gebracht? Nein, verdammt noch mal. Ach ja, außerdem bin ich ein bisschen rumgefahren, um die Textilbranche abzuklappern. Hab zwar noch nie Kleidung verkauft, aber was soll’s, einen Versuch ist’s wert. Ist das besser gelaufen? Nein, verdammt noch mal.«
    »Traurig«, sagte Milo.
    »Was?«
    »Schwere Zeiten.«
    »Hey«, sagte Fidella, »so was kommt vor. Wenn ihr mich aufheitern wollt, findet einfach raus, wer Elise umgebracht hat, und lasst mich mit denjenigen allein. Fünf Minuten.«
    »Sind Sie sicher, dass sie umgebracht wurde?«
    »Was?«
    »Die offizielle Todesursache ist noch nicht bekannt, Sal.«
    »Ihr habt doch gesagt, ihr seid von der Mordkommission.«
    »Selbstmord fällt auch in unseren Aufgabenbereich.«
    »Selbstmord? Warum sollte Elise Selbstmord begehen?«
    »Sie war labil, Sal. Stimmungsschwankungen können einen fertigmachen.«
    »Aber doch nicht so«, sagte Fidella.
    »Sondern?«
    »Sie war garantiert nicht selbstmordgefährdet. Sie hat nie davon geredet, dass sie Schluss machen will.«
    »Sie wissen nicht, wie ihr wirklich zu Mute war, wenn sie getrunken und sich in ihrem Zimmer eingeschlossen hat«, sagte ich.
    »Aber sie ist immer drüber weggekommen. Und hat wieder gute Laune gekriegt.«
    »Wie lange hat es gedauert, bis sie wieder besser drauf war?«
    »Etwa … einen Tag. Sie hat mich angerufen, hat gesagt, lass uns ausgehen, Sal, was Leckeres essen.«
    »Hat es jemals länger als einen Tag gedauert?«
    »Ich weiß nicht … Manchmal waren’s vielleicht auch zwei.« Fidella ließ seine Fingerknöchel knacken. »Elise war nicht durchgeknallt. Leute, ihr seid auf dem Holzweg, wenn ihr meint, es war Selbstmord. Ich habe sie auch oft fröhlich erlebt. Warum sollte sie sich umbringen? Geldmäßig ging’s ihr gut, sie hat sogar davon geredet, dass sie sich eine größere Hütte besorgen wollte.«
    »Gehört ihr das Haus?«
    »Nein, das ist gemietet. Sie hatte vor, sich ein größeres Mietshaus zu besorgen. Und an dem Tag, an dem ich sie gefunden habe, hat sie ja nicht mal getrunken. Im Badezimmer war keine Flasche. Und warum zum Teufel sollte sie sich auf Eis legen. Kann mir das mal jemand erklären?«
    »Im Moment haben wir nur Fragen, Sal, keine Antworten«, sagte Milo. »Kommen wir auf Ihren Tagesablauf zurück. Nach dem Mittagessen sind Sie rumgefahren und haben Arbeit gesucht. Was dann?«
    »Danach bin ich heimgefahren, wie schon gesagt, habe mich ans Telefon geklemmt und lauter Nieten gezogen. Wollt ihr meine Gesprächsdaten?«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Fidella starrte ihn an. »Ihr meint es ernst.«
    »Das müssen wir, Sal.«
    »Na schön, nehmt euch die Einzelnachweise vor, ich habe nichts zu verbergen.«
    Milo ließ ihn ein Freigabeformular unterschreiben.
    »Leute, ihr seid unglaublich«, sagte Fidella. »Wenn ihr euch die Mühe machen wollt, bitte sehr, aber ich kann euch sagen, was ihr finden werdet: Ich habe zig Läden angerufen. Immer nur ganz kurz, weil sowieso niemand Zeit hatte für mich.«
    »Frustrierend«, sagte ich.
    »Hab ich früher schon durchgemacht, irgendwas wird sich ergeben.«
    »Wann waren Sie mit Ihren Anrufen fertig?«, fragte Milo.
    »Muss gegen fünf, halb sechs gewesen sein. Anschließend hab ich einen Spaziergang zum Van Nuys Boulevard gemacht. Dort gibt’s ’ne Bar, Arnie Joseph’s. Ich hatte zwei Drinks, ein paar Shrimps, Wasabi-Erbsen und Hickory-Mandeln und habe ferngesehen. Da drüben erinnern sie sich bestimmt an mich, die kennen mich. Aber tut mir einen Gefallen, erzählt denen nicht, dass ich verdächtigt werde oder irgend so was. Ich will nicht, dass mich jemand komisch anglotzt.«
    »Kein Problem«, sagte Milo.
    Fidella musterte ihn. »Was werdet ihr denen sagen?«
    »Dass Sie ein Zeuge sind. Wann haben Sie das Arnie Joseph’s verlassen?«
    »Gegen acht, halb neun. Was ich danach gemacht habe? Ich bin heim und habe mir ein Sandwich gemacht  – Sardellen, Tomaten und Mozarella. Dann hab ich Elise angerufen, aber sie ist immer noch nicht rangegangen. Dann habe ich den Festplattenrekorder wieder angeschmissen, ein Bier getrunken, mir die Zähne geputzt und wegen dem Käse und den Sardellen mit Mundwasser gespült, bloß für den Fall, dass sich Elise meldet. Hat sie aber nicht, deshalb hab ich mir gesagt, vergiss es, die ruft dich schon irgendwann an, so

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