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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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krieg ich massenhaft Kohle. Wenn du mir einen kleinen Gefallen tust, sorge ich dafür, dass es sich für dich lohnt.‹«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Milo. »Sie hinterlegen den Scheck bei Ihrer Bank, er hebt Geld ab und zahlt Ihnen Zinsen. Wenn der Scheck platzt, bleiben Sie auf den Schulden sitzen.«
    »Ich glaube, Sie sind auch ein großer Kriminalist.«
    »Um wie viel Geld ging es, Doris?«
    »Zweitausend und ein paar Zerquetschte. Er hat mir hundert für den kleinen Gefallen angeboten. Als ob ich mich auf so was einließe. Ist doch immer zu schön, um wahr zu sein.«
    »Warum sollte er jemanden in einem Lokal übers Ohr hauen, in dem verkehrt?«
    »Fragen Sie ihn doch selbst«, sagte sie. »Soweit ich weiß, lässt sich bei Arnie’s niemand auf seine blödsinnigen Geschäfte ein.«
    »Versucht er so was öfter?«
    »Er schleicht sich ständig mit diesem Blick an jemanden ran, als ob er das größte Geheimnis der Welt mit sich rumschleppt. O ja, mir fällt noch eine andere ein: Er erwartet ganze Lastwagenladungen voller überzähliger Trompeten und Posaunen und braucht bloß Geld, um sie nach Indiana oder sonst wohin zu transportieren, wo sie wegen des Messings eingeschmolzen werden. Wenn ich einsteige, teilt er den Gewinn mit mir. Ein andermal wollte er jemandem Lotteriescheine aus New Jersey zum Vorzugspreis verkaufen. Er nervt, gibt aber schnell auf und ist nicht aufdringlich, weswegen keiner sauer wird, wenn er sich so erbärmlich verhält. Ich halte ihn für ein armes Würstchen ohne Rückgrat, er hat keinen Mumm in den Knochen. Deswegen wundert’s mich, dass Sie glauben, dass er sie umgebracht hat.«
    »Das tun wir nicht, Doris…«
    »Ist ja auch egal. Wenn er ein paar intus hat, ist er in Hochform«, sagte sie. »Nach sechs, sieben Bier, ist er richtig kreativ. Glauben Sie wirklich, dass er sie umgebracht hat?«
     
    Wir verließen das Fat Boy und stiegen wieder ins Auto.
    »Ein plumper Hochstapler«, sagte Milo. »Kann mir vorstellen, dass er ganz kirre wird beim Gedanken daran, einen Laden wie die Windsor zu erpressen.«
    »Und dementsprechend sauer, als Elise ausgestiegen ist. Außerdem ist das Motiv Eifersucht gerade noch stärker geworden.«
    »Unsere Nachhilfelehrerin und ein junger Typ. Die ist ganz schön rumgekommen. Was wiederum heißt, dass es wer weiß wie viele Partner gibt.« Er gluckste. »Sie hätte genauso gut Biologienachhilfe geben können. Hast du kapiert, worauf ich mit der Frage nach dem Alter hinauswollte.«
    »Ein schnieker Studententyp«, sagte ich. »Wenn Doris mit ihrer Alterseinschätzung danebenliegt, könnte Elise mit einem Schüler geschlafen haben.«
    »Fülleretui in der Hosentasche  – vielleicht ein Mathegenie, das aber Nachhilfe in Englisch brauchte. Sei so nett und beschaffe ein paar Jahrbücher von der Windsor, und lass Doris die Jungs durchgehen.«
    »Wenn die Windsor überhaupt Jahrbücher hat.«
    »Warum denn nicht.«
    »Schnödes bedrucktes Papier? Ich denke da eher an heilige Schrifttafeln.«

15
    Als wir in sein kleiderschrankgroßes Büro kamen, stürzte sich Milo in die Cyberwelt. Sollte die Windsor Prep Jahrbücher herausgeben, so waren sie online nicht erfasst, und keiner der Bezahldienste, die das Aufspüren von Ehemaligen versprachen, hatte etwas über die Schule.
    Im Internet fanden sich auch keine abfälligen Kritiken der Windsor, sondern nur Elogen über die Sportanlagen und das Ausbildungsniveau.
    »Ich wusste gar nicht, dass Polizeischutz so weit reicht«, sagte ich.
    Sein Lächeln ging in ein Bauchknurren über. »Wird Zeit, dass wir Elises Telefonunterlagen anfordern. Wenn sich irgendeine Verbindung zu einem Schüler zurückverfolgen lässt, fahre ich schnurstracks zu der verdammten Schule.« Er rieb sich das Gesicht. »Das wird mir eine solche Genugtuung sein, dass ich hinterher eigenhändig mit einem rostigen Dosenöffner eine Operation am offenen Herzen vornehme.«
     
    Ich fuhr nach Hause, erledigte Papierkram, trank zwei Tassen schwarzen Kaffee und machte mich ebenfalls an die Computerrecherche. Mit MySpace und Facebook fing ich an; mein Suchwort lautete Windsor Prep .
    Jede Menge lächelnder, attraktiver Kids, die die Schule besuchten, dazu die üblichen Freundeslisten, musikalische Vorlieben, Auszüge aus Gedichten, die von anzüglich bis traurig reichten, ein paar selbst gezeichnete Comics, ab und zu ein Foto von einer Katze oder einem Hund.
    Eine Handvoll Beiträge über Elise Freeman, aber nichts Konkreteres als: »habt ihr

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