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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Immobilien. Damals, als die Kinder noch Instrumente gespielt haben. Wenn Sie das glauben, verkauf ich Ihnen General Motors. Wollt ihr irgendwas, eine Limo? Geht aufs Haus.«
    »Nein danke. Erzählen Sie uns etwas über die Blondine.«
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen«, sagte der Barkeeper. »Ruhig, aber nicht auf die freundliche Art, eher hochnäsig, als wäre sie sich zu fein für den Laden. Sie trinkt ihren Goose, wird fickrig und sorgt dafür, dass Sal auch geht. Und er trottet Frauchen hinterher wie ein Welpe.«
    Mit flinken Fingern hob er das Trockentuch und ließ es in der Luft knallen. »Wenn ihr zu Doris wollt, die hat jetzt Dienst. Erzählt ihr nicht, dass ich euch geschickt habe.«
    »Legt Doris Wert auf ihre Privatsphäre?«
    Der Alte legte den Baseballschläger wieder in sein Versteck. »Mir ist es schnurzegal, worauf sie oder irgendjemand sonst Wert legt. In meinem Alter nimmt man das Leben leichter.«
     
    Das Fat Boy war eine Bastion wider das Franchisefieber, ein aus den fünfziger Jahren stammender Kubus mit einer Glasfront und einem spitz zulaufenden Dach, das an die bemannte Raumfahrt erinnerte. Ein Poster mit den Frühstücksspezialitäten war ans Glas geklebt, drinnen roch es noch am späten Nachmittag nach Frühstück. Die mit blauem Kunstleder gepolsterten Sitznischen und Barhocker und der aquamarinblaue Teppichboden hatten den Kampf gegen Schmutz und Abnutzung längst aufgegeben.
    Das Lokal war leer, bis auf zwei bärtige Trucker, die sich am Tresen Eier mit Speck reinzogen, und eine junge Latina, die sich gut gelaunt und flachsend um sie kümmerte. Sie trug die gleiche unvorteilhafte rosa Uniform wie Doris, brachte sie aber besser zur Geltung.
    »Ihr zwei könnt euch hier hinsetzen.«
    Doris war nicht zu sehen. Dann kam sie mit einem halbmeterhohen Stapel gelber Papierservietten durch die Hintertür.
    Milo winkte.
    Ohne ihn zu beachten, füllte sie die Serviettenspender auf. Auf ihrem Namensschild stand Dorrie .
    »Guten Tag, Dorrie.«
    »Für Sie immer noch Doris«, sagte sie. »Was ist denn jetzt schon wieder?«
    »Noch ein paar Fragen wegen Sal.«
    »Ich hab Ihnen doch schon alles gesagt, was ich weiß.« Sie ging zur nächsten Sitznische, entdeckte einen Krümel und schnippte ihn weg, bevor sie den Resopaltisch trocken abwischte. Dann drückte sie auf den Federverschluss des Spenders und stopfte Papiertücher hinein.
    Sie ließ sie mit einem hörbaren Schnappen los und wiederholte das Ganze in der nächsten Nische.
    »Sobald Sie fertig sind, Doris.«
    »Ich bin in fünf Stunden fertig.«
    »Sieht gar nicht so voll aus.«
    »Reiben Sie’s mir ruhig unter die Nase.«
    »Wie wär’s, wenn wir Ihnen mit den Servietten helfen und Sie ein paar Minuten für uns erübrigen.«
    »Demnächst wollen Sie auch noch die Hälfte des Trinkgelds.«
    Die Trucker drehten sich um. Milo starrte sie in Grund und Boden, worauf sie sich wieder ihrem Essen widmeten.
    »Wie haben Sie erfahren, dass ich hier bin?«, fragte Doris. »Adolph hat’s Ihnen erzählt, stimmt’s?«
    »Wer ist Adolph?«
    »Die Mumie, die im Arnie’s zapft.«
    »Nur ein paar Fragen«, sagte Milo.
    »Dieser verdammte Adolph  – schauen Sie, es ist nicht so, dass ich und Sal Freunde sind.«
    »Sie haben von Plänen gesprochen, durch die er schnell reich werden will. Was für welche sind das?«
    »Auf der Karte, die Sie ausgeteilt haben, stand Mordkommission, nichts von Hochstapelei. Hat Sal seine Freundin etwa wegen des Geldes umgebracht?«
    »Von welcher Freundin reden Sie?«
    »Der Blondine. War sie es?«
    Milo zückte Freemans Foto.
    »Das ist sie«, sagte Doris. »Hat er sie wirklich allegemacht? Herrgott, hätte ich nie gedacht.«
    »Er steht bislang nicht unter Verdacht.«
    Sie schnaubte. »Sie sind also aus gesundheitlichen Gründen hier.«
    »Wenn eine Frau stirbt, nehmen wir uns den Freund vor, Doris. Wenn Sie Informationen über ihre Beziehung haben, würde uns das weiterhelfen.«
    »Er hat sie zu Arnie’s mitgenommen, das ist alles.«
    »Oft?«
    »Manchmal. Sie hat mit niemandem geredet, und das Trinken hat ihr auch nicht gerade Spaß gemacht.«
    »Sie war zurückhaltend.«
    »Ein Wodka, den sie manchmal nicht mal ausgetrunken hat.« Sie zog eine missmutige Miene. »Teures Zeug  – Grey Goose. Hat so getan, als wäre sie was Besseres.«
    »Ein Snob«, sagte Milo.
    Doris legte die Servietten hin. »So wie sie geredet hat, jedes Wort überdeutlich ausgesprochen, wissen Sie? Als wollte sie sagen, ich habe studiert

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