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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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die Ausfahrt Nummer fünfzehn bei Swindon. Er fuhr durch das hübsche Städtchen Marlborough und weiter zu der großen, grasbewachsenen Ebene Salisbury Plain.
    Diese Ebene war in ganz England einzigartig. Sie erstreckte sich über siebenhundertachtzig Quadratkilometer und war schon lange vor Ankunft der Römer besiedelt worden. An ihrem südlichen Rand lag Stonehenge, an anderen Stellen waren die Überreste eisenzeitlicher Hügelfestungen zu erkennen. Von der Armee wurde die Gegend häufig für nächtliche Manöver genutzt, bei denen tonnenweise Munition verschossen wurde. Und eine kleine Ecke davon hatte man an Greenfields verpachtet. Das Forschungszentrum konnte nach Ansicht der Behörden gar nicht weit weg genug vom Schuss liegen.
    Alex Rider saß in der letzten Reihe neben Tom Harris und James Hale. Insgesamt nahmen an der Klassenfahrt vierzig Schüler und zwei Lehrer teil – M r Gilbert und eine etwas steife und ängstliche Frau namens Miss Barry, die eigentlich Musik unterrichtete und dem Erdkundelehrer helfen sollte, für Ordnung zu sorgen. Sie waren seit über zwei Stunden unterwegs und die anfängliche Vorfreude war längst jener schläfrigen Langeweile gewichen, die sich auf langen Autobahnfahrten unweigerlich einstellt.
    Alex holte eine Postkarte heraus. Er hatte sie am Tag zuvor bekommen. Sie zeigte den Pariser Eiffelturm. Auf die Rückseite hatte jemand ein Datum geschrieben – 22.5. – und eine Nachricht.
    Paris ist eine wunderbare Stadt.
Zum Glück haben wir uns nicht verlaufen. Ich hoffe, du hast eine schöne Zeit.
    Die Unterschrift war unleserlich, aber Alex kannte Smithers’ Handschrift. Er hatte die Karte erwartet und Smithers hatte ihm auch erklärt, wie er sie verwenden musste. Er steckte sie weg und wandte sich an Tom.
    »Kannst du mir einen Gefallen tun?«, fragte er wie beiläufig.
    »Klar. Welchen denn?«
    »Wenn wir dieses Zentrum besichtigen, muss ich vielleicht mal kurz verschwinden. Kannst du für mich antworten, wenn die Anwesenheit überprüft wird?«
    Tom runzelte die Stirn. »Als ich dich das letzte Mal decken sollte, waren wir in Venedig«, sagte er. Er sprach leise, damit seine Stimme nicht über dem Motorenlärm zu hören war. »Willst du etwa schon wieder so eine Nummer abziehen?«
    Alex nickte düster. Er konnte seinen besten Freund nicht anlügen.
    »Ich dachte, du hättest damit aufgehört.«
    »Dachte ich auch, aber es ging nicht.« Alex seufzte. »Es ist nicht gefährlich, Tom. Und es müsste schnell gehen. Ich will nur nicht, dass jemand mein Fehlen bemerkt.«
    »Okay, solange du dabei nicht hopsgehst.«
    Sie fuhren einige schmale Straßen entlang. Auf beiden Seiten erstreckte sich bis zum Horizont grünes Hügelland. Dies war nicht das England hübscher, von Hecken gesäumter Felder. Der Salisbury Plain haftete etwas Urtümliches, Wildes an. Sie wirkte vollkommen verlassen. So weit das Auge reichte, waren kein Haus, kein Zaun, keine Hochspannungsleitung und kein Mensch zu sehen. Hier und da standen einige Bäume in kleinen Wäldchen zusammen und Findlinge und Steintrümmer lagen wie achtlos hingeworfen verstreut auf der Erde. Der Wind fuhr durch das Gras, sodass es wellenartig hin und her wiegte. Langsam kroch der Bus eine Anhöhe hinauf.
    »Da ist es!«, rief James.
    Er hatte Recht. Das in einem Tal versteckte Greenfields Bio Centre war unvermutet vor ihnen aufgetaucht, ein Anblick, der nach so viel Leere geradezu schockierte. Man fühlte sich an eine Stadt aus Glas und Stahl erinnert, an ein Gefängnis oder auch eine Siedlung auf einem anderen Planeten. Hier mitten in Wiltshire wirkte der Gebäudekomplex jedenfalls wie eine außerirdische Erscheinung. Er hatte die Form einer Raute und war von einem hohen Zaun umgeben. Seine Maschen waren so dicht, dass er wie eine Wand aus Metall in der Sonne glänzte. Eine Teerstraße führte zu einem schwer bewachten Schiebetor. Wenigstens schienen die Wachmänner nicht bewaffnet zu sein. Sie wirkten allerdings auch ohne Revolver sehr bedrohlich.
    »Seltsamer Ort«, brummte James und blickte aus dem Fenster. »So viel Aufwand für ein bisschen Gemüse.«
    Hinter dem Zaun standen etwa zwanzig Gebäude. Viele davon waren Gewächshäuser, allerdings größer, höher und stabiler als die Glashäuser einer normalen Gärtnerei. Die übrigen Gebäude beherbergten Büros, Lagerräume und Werkstätten. Die meisten waren niedrig, einige aber auch fünf oder sechs Stockwerke hoch. Auf den Dächern waren Funkmasten, Satellitenschüsseln und

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