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Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall

Titel: Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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reinschauen?«, fragte Alex.
    Crawley warf ihm einen überraschten Blick zu. »Warum denn das?«
    »Ich würde gerne mal sehen, wo er gearbeitet hat.«
    »Tut mir leid«, seufzte Crawley, »dass ich dir diesen Wunsch nicht erfüllen kann. Die Tür ist abgeschlossen und ich hab keinen Schlüssel. Ein anderes Mal vielleicht.« Er wedelte mit der Hand – wie ein Zauberer, der im Begriff ist,einen Fächer Spielkarten aus dem Ärmel zu zaubern. »Mein Büro ist das nächste gleich hier daneben. Komm.«
    Sie betraten den Raum 1505 – ein großes, quadratisches Büro mit drei Fenstern, von denen man die gesamte U-Bahn-Station Liverpool Street überblicken konnte. Vor den Fenstern flatterte etwas Blau-Rot-Weißes im Wind, und Alex erinnerte sich an den Union Jack, den er außen am Gebäude gesehen hatte. Die Halterung für den Flaggenmast ragte direkt neben Crawleys Büro aus der Mauer. Im Büro befanden sich ein großer Schreibtisch mit Lederstuhl und zwei Sofas; in einer Ecke stand ein Kühlschrank und an der Wand hingen ein paar gerahmte Kunstdrucke. Ein langweiliges Managerbüro. Passte genau zu diesem langweiligen Manager.
    »Bitte setz dich, Alex.« Crawley ging zum Kühlschrank. »Kann ich dir was zu trinken anbieten?«
    »Haben Sie Coke?«, fragte Alex.
    »Natürlich.« Crawley öffnete eine Coladose, füllte ein Glas und reichte es Alex. »Eis?«
    »Nein danke.«
    Alex nahm einen Schluck. Es war keine Coke. Auch nicht Pepsi. Er erkannte den übersüßen, Brechreiz erregenden Geschmack billiger Supermarktcola und bereute, dass er nicht um ein Glas Wasser gebeten hatte. »Worüber wollten Sie mit mir sprechen?«, fragte er.
    »Nun, dein Onkel hat ein Testament hinterlassen ...«
    Das Telefon läutete. Crawley machte wieder seine Zauberergeste, die dieses Mal wohl »Entschuldige mich einen Augenblick« bedeuten sollte, und griff nach dem Hörer.Er sprach nur wenige Worte, dann legte er wieder auf. »Tut mir sehr leid, Alex. Ich muss noch mal zur Rezeption hinunter. Macht es dir was aus, solange zu warten?«
    »Nein, gehen Sie nur.« Alex setzte sich bequem auf dem Sofa zurecht.
    »Ich bin in ungefähr fünf Minuten wieder da.« Crawley nickte ihm noch einmal entschuldigend zu und ging.
    Alex wartete ein paar Sekunden lang, dann vergiftete er den Gummibaum neben dem Sofa mit dem Rest der Cola und stand auf. Leise öffnete er die Tür und trat auf den Flur hinaus. Am entfernten Ende erschien eine Frau mit einem Stapel Papier und verschwand sogleich wieder in einem der Büros. Von Crawley war nichts zu sehen. Alex ging schnell zur Tür 1504 und drückte die Klinke. Aber Crawley hatte nicht gelogen: Die Tür war verschlossen.
    Alex kehrte in Crawleys Büro zurück. Er hätte viel dafür gegeben, sich ein paar Minuten in Ian Riders Büro umsehen zu dürfen. Jemand hielt offenbar die Arbeit seines verstorbenen Onkels für wichtig genug, um sie vor Alex geheim zu halten. Schließlich war man sogar in Riders privates Arbeitszimmer eingebrochen und hatte es restlos ausgeräumt. Vielleicht gab es in Ians Büro hier in der Bank einen Hinweis darauf, was man verbergen wollte. Was genau hatte Ian Rider eigentlich beruflich getan? Und konnte das der wahre Grund gewesen sein, weshalb er umgebracht worden war?
    Draußen blähte wieder ein Windstoß den Union Jack auf. Alex ging zum Fenster und schaute hinaus. Die Halterung ragte genau in der Mitte zwischen den Büros 1505und 1504 aus der Mauer. Rings um das Gebäude lief ein Mauervorsprung, etwa einen Meter unter den Fenstern. Selbst wenn er sich eng an die Mauer presste, war der Vorsprung zu schmal, um auf diese Weise zum nächsten Fenster zu gelangen. Aber wenn er es schaffte, mit einem Sprung vom Fenstersims die Halterung oder die Fahnenstange zu erreichen, konnte er sich von dort wieder auf den Mauervorsprung vor Ians Büro hinüberschwingen und sich an den Sonnenblenden festklammern, die man an dem Gebäude angebracht hatte. Die Sache war allerdings ein wenig gefährlicher als ein Sprung vom Reck in der Turnhalle: Immerhin befand er sich im 15. Stockwerk. Wenn er die Fahnenstange oder den Sims von Ians Bürofenster verfehlte, blieben ihm nur 70 Meter freier Fall, um über seine Zukunft nachzudenken. Alex seufzte. Klar, dass sein Plan eine total blöde Idee war. Zu blöd, um auch nur einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden ...
    Er öffnete das Fenster und stieg auf den Sims. Wahrscheinlich war es besser, überhaupt nicht mehr an die Höhe zu denken, sondern die Sache

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