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Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall

Titel: Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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einfach durchzuziehen. Er musste nur so tun, als säße er auf einem Klettergerüst im Park – ein Kinderspiel. Nur sah er eben doch die senkrechte Backsteinmauer unter sich, die Autos und Busse auf der Straße, klein wie Spielzeugautos, und außerdem blies ihm der Wind heftig ins Gesicht. Keine Frage: Alex hatte Angst.
    Nicht denken!, befahl er sich. Tu es einfach.
    Alex ließ sich mit dem Rücken zu Crawleys Büro aus dem Fenster gleiten, bis seine Füße auf dem Mauervorsprungstanden. Die Hände klammerten sich an den Fensterrahmen. Er holte tief Luft, ging so weit wie möglich in die Knie und spannte alle Muskeln.
    Und sprang.
    Und wieder wusste Alex nicht, dass er beobachtet wurde. Im Bürohaus gegenüber waren ebenfalls Kameras installiert, die auf die Bank gerichtet waren. Sie übertrugen Alex’ Sprung ins Leere. Zwei Stockwerke höher saß Alan Blunt noch immer vor dem Bildschirm. Die Frau stand hinter ihm und zog scharf die Luft ein. Blunt lachte leise. Es klang alles andere als humorvoll. »Ich hab’s Ihnen ja gesagt«, murmelte er, »der Junge ist phänomenal.«
    »Der Junge ist verrückt, wenn Sie mich fragen«, entgegnete die Frau.
    »Nun, vielleicht ist es genau das, was wir brauchen.«
    »Und Sie sitzen hier und schauen zu, wie er sich umbringt?«, fragte sie entsetzt.
    »Nein. Ich sitze hier und hoffe, dass er es überlebt.«
    Alex hatte seinen Sprung falsch kalkuliert. Er verpasste die Fahnenstange um einen Zentimeter und wäre 70 Meter tief auf den Gehweg gestürzt, wenn seine Finger sich nicht in letzter Sekunde in den Union Jack verkrallt hätten. Jetzt hing er an der Fahne und baumelte wild hin und her. Langsam und mit letzter Kraft zog er sich hoch, wobei sich seine Hände verzweifelt an den Stoff klammerten. Irgendwie schaffte er es, die Fahnenstange zu erreichen und hinaufzuklettern. Er sah nicht nach unten. Und hoffte, dass niemand hinaufsah.
    Danach war es leichter. Er kauerte sich auf die Stange,stieß sich kräftig ab und landete mit beiden Füßen auf dem Vorsprung. Gleichzeitig fanden seine Hände Halt an den Gleitschienen der Sonnenblende. – Und er stand vor dem Fenster von Riders Büro. Er zitterte am ganzen Körper, das Herz schlug ihm bis zum Hals, fast gaben seine Knie nach. Nur jetzt nicht nach unten blicken! Alex starrte in Ians Zimmer. Erst jetzt kam ihm der Gedanke, dass das Fenster vor ihm verschlossen sein könnte. In diesem Fall würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als den Rückweg anzutreten. Es schauderte ihn.
    Doch Alex hatte Glück: Das Fenster war einen Spaltbreit geöffnet. Er schob es weiter auf und kletterte hinein. Er ließ sich lang auf den Boden fallen und versuchte sich zu beruhigen. Als sein Herzschlag sich endlich verlangsamte, erhob er sich mühsam und sah sich um.
    Das Büro war eine fast perfekte Kopie von Crawleys Arbeitszimmer – die gleichen Möbel, der gleiche Teppich, selbst die gerahmten Drucke an der Wand waren ähnlich. Er ging zum Schreibtisch und setzte sich. Als Erstes bemerkte er ein Foto von sich selbst, das im vergangenen Sommer auf der Karibikinsel Guadeloupe aufgenommen worden war, wo er tauchen gelernt hatte. In einer Ecke des Rahmens steckte ein kleineres Bild – Alex im Alter von fünf oder sechs Jahren. Es überraschte ihn, diese Fotos hier zu finden, denn Ian Rider war ihm nie als Mann erschienen, der Gefühle zuließ.
    Alex warf einen Blick auf die Uhr. Ungefähr drei Minuten waren vergangen, seit Crawley sein Büro verlassen hatte, und da er nach fünf Minuten wieder zurückkommenwollte, blieb Alex nicht mehr viel Zeit. Wenn er hier etwas herausfinden wollte, musste er sich beeilen. Er riss eine Schublade auf. Fünf oder sechs dicke Akten lagen darin. Alex nahm sie heraus, öffnete sie und erkannte sofort, dass sie nichts mit Bankgeschäften zu tun hatten.
    Die erste Akte trug die fette Aufschrift GIFTKAMPF-STOFFE – NEUE METHODEN ZUR VERBERGUNG UND VERBREITUNG. Alex legte die Akte beiseite und öffnete die zweite: ATTENTATE – VIER FALLSTUDIEN. Die Sache wurde ihm immer rätselhafter. Schnell blätterte er durch die übrigen Akten, die sich mit Maßnahmen gegen den Terror, dem Transport von Uran durch Europa und Verhörtechniken befassten. Die letzte Akte trug die einfache Überschrift STORMBREAKER.
    Alex blätterte darin und hatte gerade die ersten Zeilen gelesen, als die Tür aufflog und zwei Männer hereinkamen, Crawley und der Chef-Fahrer, jener Mann, dem er in der Autoverwertung am Vortag ziemliche Bauchschmerzen

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