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Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall

Titel: Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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du hier ...?«, begann er und gleichzeitig verschwand seine Hand in der Jackentasche. Alex erinnerte sich an das Schulterholster und die Pistole und ging, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken, instinktiv zum Angriff über.
    Schon mit sechs Jahren hatte Alex mit dem Karateunterricht begonnen. Eines Nachmittags hatte ihn Ian Rider ohne weitere Erklärung zu einem Karatesportverein in der Nähe gebracht, wo Alex seine erste Lehrstunde erhielt. Und seither ging Alex dort jede Woche zum Training. Im Laufe der Jahre hatte er die verschiedenen Kyu-Schülergrade durchlaufen, und im vergangenen Jahr war er endlich in die Meisterstufe aufgerückt, war ein Dan geworden, und trug jetzt einen schwarzen Gürtel. Als er in die Brookland-Schule aufgenommen wurde, war er wegen seines kräftigen Aussehens den Schultyrannen, drei sechzehnjährigen Muskelprotzen, sofort aufgefallen. Sie hatten ihn gleich am ersten Tag in die Mangel genommen – oder nehmen wollen. Doch die Begegnung war in weniger als einer Minute zu Ende gewesen; danach war einer der Typen von der Schule verschwunden und die beiden anderen hatten es nie mehr gewagt, sich mit Alex anzulegen.
    Jetzt zog Alex blitzartig ein Bein hoch, wirbelte in der Luft herum und landete einen Fußkick – einen Ushiro-geri , der als wirkungsvollste Kampfaktion im Karate gilt. Der Fuß krachte mit solcher Kraft in den Unterleib des Mannes, dass ihm nicht einmal mehr ein Schrei entfuhr. Die Augen traten aus den Höhlen, total verblüfft öffnete sich sein Mund. Die Hand halb in der Jacke, fiel er in eine Schmutzwasserlache.
    Alex sprang über ihn hinweg, riss sein Fahrrad herum und landete mit einem Satz im Sattel. Aus einiger Entfernung stürmte ein dritter Mann heran. Alex hörte ihn »Stopp!« schreien, stieg mit aller Kraft in die Pedale undschoss über die herumliegenden Abfälle durch das offen stehende Tor davon. Er wagte einen Blick über die Schulter. Niemand verfolgte ihn.
    Er legte zwei Kilometer in Höchstgeschwindigkeit zurück, bis er an einem kleinen Park vorbeikam, wo er sich erschöpft auf den Rasen fallen ließ. Er zitterte am ganzen Körper, als er an die letzten Sekunden im Crusher dachte. Seine Kleider waren zerrissen und schmutzig, ein Schuh fehlte, Gesicht, Arme und Beine waren bedeckt von Blut und Öl. Er wusste, dass er ziemlich übel aussah. Aber trotz allem hatte er unverschämtes Glück gehabt, denn er hätte jetzt noch viel, viel übler aussehen können.

Die Bank
    R oyal & General, Ian Riders Bank, rief am folgenden Tag an.
    »Hier spricht John Crawley. Erinnerst du dich an mich? Ich bin der Personalchef bei Royal & General. Wir möchten dich bitten, uns hier in der Bank zu besuchen.«
    »Besuchen?«
    Alex war erst halb angezogen und schon viel zu spät dran für die Schule.
    »Heute Nachmittag, wenn es geht. Wir haben Papiere von deinem Onkel gefunden. Wir sollten uns über ... nun, über deine Situation unterhalten.«
    War da nicht eine leichte Drohung in der Stimme zu hören? Alex war sich nicht sicher. »Um welche Zeit?«, fragte er.
    »Geht es um halb fünf? Unser Gebäude liegt an der Liverpool Street. Wir schicken dir ein Taxi ...«
    »Ich bin um halb fünf dort«, schnitt Alex ihm das Wort ab, »und zwar per U-Bahn.« Damit legte er auf.
    »Wer war das?«, rief Jack aus der Küche, wo sie gerade das Frühstück vorbereitete. Sie machte sich immer mehr Sorgen, wie lange sie hier bei Alex noch wohnen bleiben konnte. Seit Ian Riders Tod hatte sie keinen Lohn mehrbekommen. Von ihren Ersparnissen kaufte sie die Lebensmittel und zahlte die Rechnungen für das Haus. Aber noch schlimmer war, dass ihre Aufenthaltsgenehmigung in Kürze auslief. Bald würde sie nach Amerika zurückkehren müssen.
    »Die Bank hat angerufen«, sagte Alex, als er in die Küche kam. Er trug seine Reserve-Schuluniform, was Jack Gott sei Dank nicht auffiel. Denn Alex hatte ihr nicht erzählt, was er bei einer gewissen Autoverwertung erlebt hatte und wie knapp er selbst seiner eigenen, endgültigen Verwertung entgangen war. Er hatte ihr nicht einmal von dem ausgeräumten Arbeitszimmer erzählt, denn Jack hatte genug eigene Sorgen. »Ich geh heute Nachmittag hin.«
    »Soll ich mitkommen?«
    »Nicht nötig. Das schaffe ich auch alleine.«
    Um 16.15 Uhr kam er aus der U-Bahn-Station an der Liverpool Street. Er trug immer noch die Schuluniform, ein dunkelblaues Jackett, graue Hosen und eine gestreifte Krawatte.
    Die Bank war leicht zu finden. Royal & General residierte in einem hohen,

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