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Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall

Titel: Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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zugefügt hatte.
    Es war klar, dass sich Alex keine Ausrede mehr ausdenken musste, was er hier zu suchen hatte, denn schließlich hatten sie ihn dabei erwischt, wie er hier am Schreibtisch saß und diese Akte in der Hand hielt. Doch schlagartig wurde ihm bewusst, dass die beiden Männer keineswegs überrascht waren, ihn hier zu sehen. So, wie sie den Raum betraten, hatten sie nichts anderes erwartet.
    »Das hier ist gar keine Bank«, sagte Alex vorwurfsvoll. »Wer sind Sie? Hat mein Onkel für Sie gearbeitet? Oder haben Sie ihn umgebracht?«
    »Viele Fragen auf einmal«, antwortete Crawley geschmeidig. »Leider bin ich nicht befugt, dir darauf zu antworten.«
    Der andere Mann hob die Hand, und Alex starrte in die Mündung einer Pistole. Er stand langsam auf und presste eine der Akten gegen die Brust, als wolle er sich damit schützen. »Nein ...«, stieß er hervor.
    Der Schuss peitschte durch den Raum, aber es gab keinen lauten Knall. Die Pistole spuckte die Kugel aus und Alex spürte, wie etwas in der Nähe seines Herzens einschlug. Seine Hand öffnete sich, die Akte fiel zu Boden. Seine Beine gaben nach, der Raum begann sich zu drehen und Alex stürzte in die Dunkelheit.

»Was sagst du dazu?«
    A lex öffnete die Augen und blickte sich um. Die Umgebung war fremd; zuerst konnte er sich an nichts erinnern. Doch ganz allmählich fiel ihm wieder ein, was geschehen war. Ein Mann hatte auf ihn geschossen! Aber ich lebe ja noch!, dachte er verwirrt.
    Er lag in einem Bett, in einem großen, komfortabel eingerichteten Raum. Das Bett war modern, aber das Zimmer selbst musste uralt sein. Dunkle Holzbalken stützten die Decke; an einer Wand befand sich ein großer offener Kamin und die schmalen Butzenglasfenster waren von verzierten Rahmen eingefasst. In Büchern über Shakespeare waren manchmal solche Räume abgebildet, und er vermutete, dass das ganze Haus aus dieser Zeit stammte, also ungefähr aus dem 16. Jahrhundert. Wahrscheinlich befand es sich irgendwo draußen auf dem Land und nicht in London. Jedenfalls war kein Verkehrslärm zu hören. Vor den Fenstern standen große alte Bäume.
    Jemand hatte ihm die Schuluniform ausgezogen. Er trug einen Schlafanzug, der ihm ein wenig zu groß war und sich wie reine Seide anfühlte. Nach dem Licht zu urteilen, das durch die Fenster fiel, schätzte Alex, dass es Spätnachmittag oder früher Abend sein musste. Auf dem kleinen Nachttischentdeckte er seine Armbanduhr und stellte erstaunt fest, dass es erst zwölf Uhr mittags war. Wenn sie um 16.30 Uhr mit dieser Betäubungspistole auf mich geschossen haben, dachte er, dann muss ich also eine ganze Nacht und einen halben Tag weggetreten gewesen sein.
    Er stand auf und merkte erst jetzt, dass ihm noch immer ein wenig schwindelig war. Auch war er nicht sicher, ob die Situation hier für ihn gefährlich war oder nicht. Was sollte das alles? Was hatte er zu befürchten? Alex versuchte ruhig zu bleiben. Eine Tür führte vom Schlafzimmer in das Bad – strahlend weiße Fliesen und eine riesige runde Duschkabine aus Glas und Chrom. Alex zog den Pyjama aus und stellte sich fünf Minuten lang unter den harten, heißen Wasserstrahl. Danach ging es ihm sehr viel besser.
    Im Schlafzimmer öffnete er einen der Schränke und stellte fest, dass jemand in seinem Haus in Chelsea gewesen sein musste, denn hier hingen all seine Sachen säuberlich nebeneinander. Seltsamerweise fand er das beruhigend: Wenn sie ihn hätten umbringen wollen, hätten sie sich wahrscheinlich nicht die Mühe gemacht, etwas von seiner Kleidung zu holen. Alex fragte sich auch, was Crawley wohl Jack erzählt haben mochte, als er bei ihr aufkreuzte. Wahrscheinlich irgendeine Lügengeschichte, um Alex’ plötzliches Verschwinden zu erklären. Oder sie hatten sie kurzerhand in ein Flugzeug nach Amerika gesetzt.
    Er zog seine GAP Combat an, dazu ein weites Nike Sweatshirt und Trainers. Dann setzte er sich auf das Bett und wartete.
    Nach ungefähr einer Viertelstunde klopfte es an die Türund eine junge Asiatin trat ein. Sie trug Krankenschwesternkleidung und strahlte ihn freundlich an.
    »Oh, du bist aufgewacht! Und sogar schon angezogen! Wie fühlst du dich? Nicht zu benommen, hoffe ich. Komm mit mir. Mr Blunt erwartet dich zum Mittagessen.«
    Alex sagte kein Wort, folgte ihr schweigend den Flur entlang und eine Treppe hinunter. Das Haus musste tatsächlich aus dem 16. Jahrhundert stammen – die Flurwände waren mit uralten Holzpaneelen verkleidet, an den Decken hingen kunstvoll

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