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Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall

Titel: Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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wagtenicht, die Augen zu öffnen. Er hatte sich instinktiv zusammengerollt und versuchte, den Kopf mit beiden Armen zu schützen. Er wurde durch die Wassermassen geschleudert, dann geriet er plötzlich in einen Abwärts sog, prallte gegen etwas. Schmerzen flammten durch seinen Körper; er war überzeugt, alle Knochen gebrochen zu haben. Verzweifelt unterdrückte er den Wunsch, den Mund aufzureißen und nach Luft zu schnappen. Doch dann war sein Kopf plötzlich über Wasser. Er öffnete den Mund. Es kam ihm wie ein Wunder vor, dass er wieder atmen konnte.
    Er war gegen die dem Aquarium gegenüberliegende Wand von Sayles Arbeitszimmer geschleudert worden. Die gewaltige Wasserwoge hatte den Raum und alle Möbel zerstört und die Fensterfront zerschmettert. Noch immer ergoss sich das Wasser durch die jetzt leeren Fensterhöhlen nach draußen.
    Benommen stand Alex auf. Das Wasser ging ihm noch bis zum Gürtel, doch es sank rasch; jetzt reichte es ihm nur noch bis zu den Knien. Bruchstücke von Möbeln und anderen Gegenständen trieben durch den Raum.
    Die Qualle! Wo war die Qualle? Sie konnte noch immer in der Nähe sein. Es war noch genug Wasser im Raum, sodass sie noch immer leben und ihn erreichen konnte. Alex zog sich rasch in die äußerste Ecke zurück, all seine Muskeln waren verkrampft. Er hatte unbeschreibliches Glück gehabt, dass er den Sturz aus dem Aquarium überlebt hatte.
    Dann sah er sie.
    Nadia Volonska hatte nicht so viel Glück gehabt. Siehatte direkt vor dem Aquarium gestanden, als die Scheibe aus ihrer Halterung geborsten war. Sie hatte keine Chance gehabt, der Katastrophe zu entkommen. Sie lag auf dem Rücken; ihr Körper war zerschmettert und die Qualle war auf ihr. Das Tier lag direkt auf ihrem Körper und Volonskas reglos starrende Augen schienen durch die wabbelige Masse hindurchzublicken. Die orangerot geschminkten Lippen waren wie in einem endlosen Todesschrei aufgerissen. Die Tentakel der Qualle schienen überall zu sein, Hunderte Nesselzellen hatten sich an ihren Armen, Beinen und ihrem Körper festgesaugt.
    Alex übergab sich. Die aufgestaute Spannung, das Entsetzen, die Todesangst brachen wild aus ihm heraus, bis er leer und ausgepumpt in der Zimmerecke auf den Boden sank. Das Wasser schwappte leise um seine Knöchel. Nach einer Weile stand er auf und taumelte zur Tür.
    Die Alarmanlage war ausgelöst worden. Erst jetzt war das Krachen der berstenden Scheibe und das Rauschen des Wassers, das in seinem Kopf dröhnte, so weit abgeebbt, dass er das Heulen der Alarmanlage vernahm. Die kreischende Sirene riss ihn aus seiner Benommenheit. Urplötzlich wurde ihm wieder bewusst, wo er war und was bald geschehen würde. Wie viel Uhr war es? Wenigstens funktionierte seine Armbanduhr noch. Fast elf! Er hatte nur noch eine Stunde!
    Aber er war in Cornwall – mit dem Auto gute fünf Stunden Fahrt bis nach London! Und wie sollte er hier herauskommen? Der Alarm schrillte über das gesamte Firmengelände. Alex war sicher, dass das Wachpersonal in diesenSekunden die Waffen schussbereit machte. Er hatte keine Chance das Gelände lebend verlassen zu können. Sollte er ein Telefon suchen? Nein. Volonska hatte ja gesagt, dass man für alle Telefone einen Code brauchte. Er war sicher, dass sie nicht gelogen hatte. Und wie konnte er jetzt überhaupt noch mit Alan Blunt und Mrs Jones Kontakt aufnehmen? Sollte er versuchen zu seinem Zimmer durchzukommen, um den Gameboy zu aktivieren? Doch was, wenn sie ihn schnappten? Und vielleicht war es dafür ohnehin zu spät. Blunt und Jones waren wahrscheinlich schon auf dem Weg zum Science-Museum.
    Er hatte eine Stunde!
    Von draußen hörte Alex noch ein anderes Geräusch – es übertönte sogar die Sirenen. Das dunkle Dröhnen von einem Propeller. Er rannte zum Fenster. Richtig – das Cargo-Flugzeug, das Alex bei seiner Ankunft auf dem Gelände bereits bemerkt hatte, wurde startklar gemacht.
    Alex war patschnass, todmüde und sein ganzer Körper schmerzte. Aber er wusste, dass er jetzt nur noch eine einzige Chance hatte.
    Er wirbelte herum und jagte zur Treppe.

Elf Uhr
    A lex rannte aus dem Haus. Als er im Freien war, blieb er einen Augenblick lang stehen, um wieder zu Atem zu kommen und die Lage zu sondieren. Da die Sirenen noch immer schrillten, kümmerte er sich nicht weiter darum, in Deckung zu gehen. Er sah ein paar Wachmänner auf sich zurennen. Zwei Autos, die in größerer Entfernung gestanden hatten, drehten um und setzten sich ebenfalls in Richtung des Hauses

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