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Alex Rider 4/Eagle Strike

Alex Rider 4/Eagle Strike

Titel: Alex Rider 4/Eagle Strike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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würde. Konnte es sein, dass er schon da war? Wie sollten sie sich in dieser Menschenmenge überhaupt finden? Er blickte sich suchend um und bemerkte einen Motorradfahrer, der auf der anderen Straßenseite auf einer ziemlich mitgenommen aussehenden Vespa saß. Er war jung, trug eine Lederjacke, hatte lockiges schwarzes Haar und einen Dreitagebart. Ein paar Minuten zuvor hatte er dort angehalten, war aber nicht abgestiegen, als wartete er auf jemanden. Als Alex seinen Blick auffing, schien dem Mann plötzlich etwas klar zu werden. Er sah verwundert aus, stieg aber von seinem Motorroller und kam vorsichtig herüber, als befürchte er eine Falle.
    »Bist du Alex Rider?«, fragte er. Sein Englisch hatte einen angenehmen französischen Akzent.
    »Ja.«
    »Mit einem Kind hatte ich aber nicht gerechnet.«
    »Macht das einen Unterschied?«, wollte Jack wissen, um Alex zu verteidigen. »Sind Sie Marc Antonio?«
    »Nein. Ich heiße Robert Guppy.«
    »Wissen Sie, wo er ist?«
    »Er hat mich gebeten, Sie zu ihm zu bringen.« Guppy warf einen Blick zu seiner Vespa hinüber. »Aber ich kann nur eine Person mitnehmen.«
    »Dann vergessen Sie es. Ich werde Alex nicht allein gehen lassen.«
    »Das ist schon okay, Jack«, mischte sich Alex ein und grinste sie an. »Sieht so aus, als würdest du doch noch ins Picasso-Museum gehen können.«
    Jack seufzte resigniert, aber dann nickte sie. »Okay, okay. Aber pass auf dich auf.«
    R obert Guppy raste durch Paris. Ganz offensichtlich kannte er sich im Verkehrsgewühl der Stadt hervorragend au s – oder er war scharf darauf, bald darin umzukommen. Slalomartig kurvte er zwischen den Autos hindurch, ignorierte rote Ampeln und jagte über Kreuzungen hinweg, ständig verfolgt von einer Kakofonie wütender Autohupen. Alex klammerte sich an ihm fest, als sei seine letzte Stunde gekommen. Er hatte keine Ahnung, wohin die Fahrt ging, aber es war ihm klar, dass Guppys lebensgefährliche Fahrweise einen guten Grund hatte: Er wollte sicher sein, dass sie nicht verfolgt wurden.
    Erst als sie auf dem anderen Seineufer und am Rand des Marais-Bezirks in der Nähe des Forum des Halles ankamen, fuhr er wieder langsamer. Alex kannte die Gegend bereits, denn er war erst vor Kurzem unter dem Namen Alex Friend hier gewesen. Von hier aus hatte ihn eine grauenhafte Person namens Mr s Stellenbosch zur Akademie Point Blank begleitet. Guppy bremste ab und hielt schließlich in einer Straße an, die von typischen Pariser Häusern gesäumt war: sechs Stockwerke hoch, mit großen Türeingängen und hohen, halb blinden Fenstern. Auf dem Straßenschild stand Rue Britannia. Die Straße schien ins Niemandsland zu führen, denn die meisten Gebäude waren unbewohnt und heruntergekommen. Ein paar Häuser am Ende der Straße waren sogar eingerüstet; Schubkarren und Zementmischer standen herum, dazwischen immer wieder Bauschuttcontainer, in die Schuttröhren von den oberen Stockwerken mündeten. Bauarbeiter waren nicht zu sehen.
    Guppy stieg vom Motorrad und wies auf eine Haustür. »Dort rein«, sagte er knapp, blickte schnell die Straße hinauf und hinunter und ging Alex voraus zur Tür.
    Der Eingang führte in einen Innenhof, in dem ein paar alte Möbelstücke herumstanden. In einer Ecke lag ein Haufen rostiger Fahrräder. Guppy stieg eine kurze Treppe hinauf und stieß mit dem Fuß eine Tür auf. Jetzt befanden sie sich in einem riesigen Raum mit einer hohen Decke und geweißten Wänden. Der Boden war mit dunklen Holzdielen belegt und an beiden Längsseiten befanden sich hohe Fenster. Ein Fotostudio. Überall standen Reflexwände, Scheinwerfer auf Metallständern und silberne Schirmreflektoren herum. Aber das Studio diente zugleich als Wohnung, denn auf einer Seite befand sich eine Küchenzeile, auf deren Arbeitsfläche sich leere Dosen und schmutziges Geschirr häuften.
    Robert Guppy schloss die Tür. Hinter einer der großen Reflexwände trat ein Mann hervor, barfuß, in einem Netzunterhemd und ausgebeulten Jeans. Alex schätzte ihn auf ungefähr fünfzig Jahre. Er war mager und unrasiert. Durch sein wirres schwarzes Haar zogen sich silbergraue Strähnen. Er schien nur noch ein Auge zu haben; das andere verbarg sich hinter einer schwarzen Augenklappe. Ein einäugiger Fotograf? Aber warum nicht?
    Der Mann blickte ihn neugierig an, dann sagte er in schnellem Französisch zu seinem Freund.
    »C’est lui qui a téléphoné?«
    »Oui.«
    »Sind Sie Marc Antonio?«, fragte Alex.
    »Ja. Du behauptest also, mit Edward Pleasure

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