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Alex Rider 4/Eagle Strike

Alex Rider 4/Eagle Strike

Titel: Alex Rider 4/Eagle Strike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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ihn nicht in Ruhe ließen. Schließlich waren sie hinter Antonio her gewesen, nicht hinter ihm. Er hatte doch mit alldem nichts zu tun! Aber gleichzeitig wurde ihm klar, dass sie nur ihren Befehlen folgten. Tötet den Fotografen und alle, die bei ihm sind. Es spielte gar keine Rolle, wer Alex war; er war einfach nur ein Teil des Auftrags.
    Doch pötzlich hatte er eine Ide e – er erinnerte sich an etwas, das er gesehen hatte, als er in die Rue Britannia eingebogen war. Er rannte los, obwohl er nicht einmal sicher war, dass er in die richtige Richtung lief. Wieder ratterte die Maschinenpistole und schwarze Dachziegel zersplitterten direkt hinter seinen Füßen. Dann noch eine Salve. Alex spürte die Kugeln, die dicht an ihm vorbeiheulten und einen der Schornsteine halb zerschmetterten. Ein Staubregen ging auf Alex herab. Er sprang über eine niedrige Trennwand und näherte sich rasch dem Ende der Häuserreihe. Seine Verfolger waren stehen geblieben, denn sie wussten, dass es für ihn keinen Ausweg gab. Doch Alex rannte weiter. Er erreichte die letzte Trennwand und warf sich durch die Luft.
    Den Verfolgern musste es so vorkommen, als habe er sich sechs Stockwerke tief direkt auf den Gehweg und in den sicheren Tod gestürzt. Aber Alex hatte sich an das Baumaterial erinnert, an die Gerüste und Betonmische r – und vor allem an ein orangefarbenes Rohr, durch das die Bauarbeiter von den verschiedenen Stockwerken aus den Bauschutt bis in den Container auf der Straße rutschen ließen.
    Das Rohr bestand nicht aus einem einzigen Stück, sondern aus zusammenhängenden Rohrstücken, sodass es wie eine Wasserrutsche in einem Schwimmbad aussah. Alex blieb keine Zeit abzuschätzen, wie weit er springen musste, um ohne anzustoßen in die Röhre zu fallen, aber wieder einmal hatte er Glück: Ein oder zwei Sekunden stürzte er im freien Fall hinunter, wobei er Arme und Beine ausbreitete. Als er die obere Öffnung der Röhre auf sich zurasen sah, warf er sich im Fallen herum und stürzte hinein. Der Tunnel war voller Zementstaub und einen Augenblick lang sah Alex nichts außer den orangefarbenen Wänden, an denen er entlangraste. Hinterkopf, Hüftknochen und Schultern mussten gnadenlose Stöße hinnehmen. Ihm stockte der Atem. Ein entsetzlicher Gedanke zuckte durch seinen Kopf: Wenn das Rohrende mit Bauschutt verstopft war, würde er sich sämtliche Knochen brechen.
    Doch die Röhre war wie ein lang gestrecktes J geformt, und als Alex das untere Ende erreichte, spürte er, dass er allmählich langsamer wurde. Plötzlich spuckte ihn die Röhre zurück ans Tageslicht. Neben einem der Betonmischer lag ein großer Haufen Sand und Alex plumpste mitten hinein. Der Aufprall war hart und trieb ihm die Luft aus den Lungen. Sein Mund war voller Sand und Zement. Aber er lebte.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte er sich auf und blickte zum Dach hoch. Weit über ihm standen die beiden Männer an der Dachkante. Offenbar konnten sie sich nicht recht entschließen, Alex’ spektakulären Stunt nachzuahmen. Die orangefarbene Röhre war gerade weit genug gewesen, um Alex durchzulassen, aber die beiden Muskelprotze wären auf halbem Weg stecken geblieben. Alex suchte schnell die Straße ab. Ein Auto war vor Marc Antonios Studiotür geparkt, aber es saß niemand drin.
    Er hustete heftig den Staub aus seinen Lungen und fuhr sich mit dem Handrücken über die rauen Lippen. Dann humpelte er schnell davon. Marc Antonio war tot, aber er hatte Alex noch ein weiteres Puzzleteil gegeben. Alex wusste jetzt, wo er weiterforschen musste: in Sloterdijk, genauer gesagt in Crays Softwarefirma außerhalb von Amsterdam. Nur ein paar Stunden mit der Bahn von Paris entfernt.
    Alex bog in die Rue Britannia ein und lief immer schneller. Er hatte Prellungen erlitten, war schmutziger als ein Straßenköter und hatte überhaupt unverschämtes Glück gehabt, dass er noch lebte. Und jetzt musste er sich auch noch etwas einfallen lassen, wie er Jack diese ganze Geschichte erklären sollte.

Blutgeld
    A lex lag auf dem Bauch und beobachtete die Wachleute, die gerade ein Auto kontrollierten, das vor der Schranke wartete. Er benutzte ein Prismen-Fernglas mit 30facher Vergrößerung, und obwohl er mehr als 10 0 Meter vom Haupteingangstor entfernt lag, konnte er alles sehr deutlich erkennen, nicht nur das Autokennzeichen, sondern fast jedes einzelne Schnurrbarthaar des Fahrers.
    Seit mehr als einer Stunde lag er gut versteckt und so regungslos wie möglich im Unterholz vor

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