Alex Rider 4/Eagle Strike
Tür, damit Sie sich davon überzeugen können. Sie werden feststellen, dass er auf den Cent genau zwei Millionen Dollar erhalten hat.«
»Nein, öffnen Sie bloß nicht die Tür!«, rief der Holländer entsetzt.
»Keine Sorge. Das würde hier wohl ziemlich viel Unordnung stiften.« Cray lächelte. »Nun, das Problem Roper haben wir also erledigt. Wir haben den Flash Drive. Jetzt ist endlich alles vorbereitet. Ich denke, darauf sollten wir anstoßen.«
Hinter der Wendeltreppe knirschte Alex mit den Zähnen. Er kämpfte mit einer aufsteigenden Panik. Sein Instinkt riet ihm aufzustehen und so schnell wie möglich zu verschwinden, aber es war ihm jetzt auch klar, dass er sehr vorsichtig sein musste. Was er beobachtet hatte, war schier unglaublic h – aber wenigstens wusste er jetzt, was er zu tun hatte. Zuerst musste er von Crays Fabrikgelände verschwinden. Er musste aus Sloterdijk und Amsterdam verschwinden. Und er musste so schnell wie möglich MI6 kontaktieren.
Aber er hatte noch etwas anderes in Erfahrung gebracht: dass er immer Recht gehabt hatte und dass Damian Cray nicht nur böse, sondern auch wahnsinnig war. Sein ganzes Gehab e – all die mildtätigen Spenden und all sein Gerede gegen die Gewal t – war nichts weiter als eine Fassade: Cray plante etwas, das er Eagle Strike nannte. Was immer das auch sein mochte, es sollte jedenfalls in zwei Tagen stattfinden. Es hatte irgendetwas mit einem Sicherheitssystem und einer VIP-Lounge zu tun. Wollte Cray in eine ausländische Botschaft einbrechen? Es spielte eigentlich keine große Rolle. Irgendwie musste es Alex gelingen, Alan Blunt und Mr s Jones davon zu überzeugen, dass er Recht hatte. Und dann war da noch ein Toter namens Charlie Roper. Eine Verbindung mit der National Security Agency der Vereinigten Staaten. Alex nahm an, dass er genug Informationen beieinanderhatte, um die MI6-Leute endlich überzeugen zu können, dass sie etwas gegen Cray unternehmen mussten.
Aber zuerst einmal musste er heil hier herauskommen.
Aus den Augenwinkeln nahm Alex plötzlich eine Bewegung wahr, aber bevor er reagieren konnte, beugte sich bereits eine Gestalt über ihn. Ein Wachmann war geräuschlos die Treppe heruntergekommen und hatte ihn entdeckt. Zu spät für Alex, um sich zu wehren. Der Mann hielt ihm eine Pistole an die Schläfe. Langsam hob Alex die Hände. Der Wärter gab ihm mit der Waffe ein Zeichen und Alex stand auf, sodass er jetzt über das Treppengeländer ragte. Damian Cray drehte sich um und erblickte ihn zuerst. Sein Gesicht leuchtete auf vor Freude.
»Alex Rider!«, rief er aus. »Ich hatte mir so gewünscht, dir noch einmal zu begegnen! Was für eine wunderbare Überraschung! Komm doch her und trinke ein Glas mit uns! Und dann erkläre ich dir, wie du sterben wirst.«
Schmerzsimulation
Y assen hat mir schon so viel von dir erzählt!«, rief Cray. »Angeblich hast du sogar schon für MI6 gearbeitet! Ein Teenager-Spion! Ich muss zugeben, die Idee ist super, obwohl sie nicht von mir ist. Arbeitest du immer noch für sie? Haben sie dich mir auf den Hals gehetzt?«
Alex gab keine Antwort.
»Wenn du meine Fragen nicht beantwortest, komme ich vielleicht auf Ideen, die für dich nicht ganz angenehm sein werden. Oder ich lasse sie von Yassen ausführen. Schließlich bezahle ich ihn dafür. Fingernägel und Nadel n … etwas in der Richtung.«
»MI6 weiß nichts«, sagte Yassen.
Nur Cray, Yassen und Alex befanden sich in dem Raum; der Wachmann und Henryk waren gegangen. Alex saß auf dem Sofa und hielt ein Glas Kakao in der Hand, das ihm Cray aufgenötigt hatte. Cray selbst saß jetzt auf dem Klavierstuhl. Er hatte die Beine übereinandergeschlagen und machte einen völlig entspannten, gelassenen Eindruck, während er an seinem Drink nippte.
»Die Spionagedienste können gar nichts über uns wissen«, fuhr Yassen fort. »Und selbst wenn sie etwas wüssten, würden sie nicht Alex einsetzen.«
»Aber warum war er dann im Game Dome? Und warum taucht er jetzt hier auf?« Cray wandte sich an Alex. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du den ganzen Weg hierhergekommen bist, nur weil du auf mein Autogramm scharf bist. Wie auch immer: Ich freue mich wirklich, Alex, dich hier zu sehen. Ich hatte sowieso vor, dich eines Tages ausfindig zu machen. Du hast nämlich die Präsentationsshow meines Gameslayer total vermasselt. Du hältst dich wohl für besonders schlau, was? Aber nicht mit mir! Weißt du, dass ich ganz schön sauer auf dich bin? Vielleicht sollte ich
Weitere Kostenlose Bücher