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Alex Rider 4/Eagle Strike

Alex Rider 4/Eagle Strike

Titel: Alex Rider 4/Eagle Strike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Schlüsselloch. Alex war klar, dass er sich wieder einmal in eine ausweglose Lage manövriert hatte. Cray hatte ihm seine Geschichte nicht abgekauft; er hatte noch nicht mal eine Sekunde lang darüber nachgedacht. Ob Alex für MI6 arbeitete oder nicht, schien für ihn keinerlei Unterschied zu machen. Und die Wahrheit war, dass Alex hier in eine Sache hineingestolpert war, ohne vom MI6 unterstützt zu werden. Dieses Mal hatte er keines von Smithers’ hübschen kleinen »Spezialspielzeugen« zur Verfügung, mit denen er versuchen könnte, aus der Zelle auszubrechen. Er hatte zwar Smithers’ Fahrrad von London nach Paris und von dort nach Amsterdam mitgenommen, aber es stand jetzt hübsch ordentlich angekettet am Zentralbahnhof, und dort würde es wahrscheinlich auch bleiben, bis es gestohlen wurde oder zu Roststaub zerfiel. Jack wusste zwar, dass Alex in Crays Betrieb einbrechen wollte, aber selbst wenn sie die Polizei verständigte, würde man ihn hier unten niemals finden. Langsam wurde ihm klar, in welch verzweifelter Lage er sich befand. Er hatte einfach keine Kraft mehr, sich zu wehren.
    Und er wusste immer noch nichts. Warum hatte Cray so viel Zeit und Geld in dieses Spielsystem investiert, das er Gameslayer nannte? Und wozu brauchte er eigentlich diesen Flash Drive? Was hatte das Flugzeug mitten auf dem Gelände zu suchen? Und vor allem: Was um Himmels willen plante Cray? Eagle Strike sollte angeblich in zwei Tagen stattfinde n – aber wo und wie? Was genau würde dann passieren?
    Alex unterdrückte nur mühsam die Panik, die in ihm aufstieg. Er versuchte sich zusammenzureißen. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass er eingesperrt wurde. Er musste sich wehren; niemals würde er sich kampflos ergeben. Cray hatte bereits ein paar Fehler gemacht, zum Beispiel, als er sich bei Alex’ Anruf aus Saint-Pierre mit seinem richtigen Namen gemeldet hatte. Der Mann mochte Macht haben, mochte berühmt sein und über enorme Mittel verfügen. Aber sein großer Fehler war, dass er sich für viel cleverer hielt, als er tatsächlich war. Alex hatte also immer noch eine Chance, ihn zu schlagen.
    Aber wie sollte er damit anfangen? Cray hatte Alex wohl in diese Zelle gesperrt, damit er die Schmerzsimulation kennenlernte, wie Cray es nannte. Alex gefiel das Wort nicht besonders. Und was hatte der Wächter gesagt? Versuche zu fliehe n – oder du verhungerst. Aber gab es denn überhaupt eine Möglichkeit zu fliehen? Alex ließ die Hand über die Wände gleiten. Sie waren aus massivem Stahl. Er untersuchte die Tür noch einmal genauer. Nichts. Sie war absolut dicht verschlossen. Die Decke? Dort war eine dicke Glasscheibe eingelassen, hinter der eine einzige Birne leuchtete. Blieb nur noch das Bett.
    Und tatsächlic h – eine Klapptür, nicht viel größer als eine Katzenklappe, aber doch gerade groß genug, um einen menschlichen Körper durchzulassen. Vorsichtig streckte Alex die Hand aus, da er befürchtete, irgendeinen Mechanismus auszulösen, wenn er die kleine Metalltür berührte. Er drückte leicht dagegen und die Metallklappe öffnete sich. Eine Art Geheimgang wurde sichtbar, so dunkel, dass er nichts darin erkennen konnte. Wenn er hineinkroch, würde er sich in einem engen, absolut finsteren Tunnel befinde n – ohne zu wissen, ob der Tunnel überhaupt irgendwohin führte. Hatte er den Mut dazu?
    Ihm blieb gar keine andere Wahl. Er untersuchte die Zelle noch einmal ganz genau, dann kniete er vor der Klappe nieder und schob sich hinein. Die Klappe schwang auf und glitt über seinen Rücken, während er in den Tunnel hineinrutschte. Er spürte, wie sie über seine Beine und Fersen glitt; dann hörte er ein leises Klicken. Was war das? Er konnte nichts erkennen, nicht einmal die eigene Hand, mit der er vor seinen Augen herumwedelte. Es war, als sei er überhaupt nicht da. Er streckte den Arm nach vorn und spürte eine feste Mauer vor sich. Großer Gott! Er war geradewegs in eine Falle spazier t – oder vielmehr gekrochen. Sein Fluchtweg war versperrt.
    Alex schob sich wieder zurück. Und musste feststellen, dass die Klappe zugefallen war. Er kickte heftig dagegen, aber sie gab kein Stück nach. Eine unkontrollierbare Panik packte ihn. Er war bei lebendigem Leib begraben, in völliger Dunkelheit, ohne Luft. Das also verstand Cray unter Schmerzsimulation : ein Sterben, wie man es sich furchtbarer nicht vorstellen konnte.
    Und Alex drehte durch.
    Er konnte sich nicht mehr beherrschen, verlor die Fassung. Er schrie,

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