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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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nagelneu. Der Anzug lag oben. Er packte ihn aus und legte ihn aufs Bett: dunkelgraue Seide, auf dem Etikett stand Miu Miu. Dazu passend ein weißes Hemd von Armani. Darunter entdeckte er ein schmales Lederetui. Er klappte es auf und stöhnte. Die hatten ihm eine neue Uhr besorgt: eine Baume & Mercier mit Stahlarmband. Er nahm sie heraus und wog sie beeindruckt in der Hand. Die musste viele Hundert Pfund gekostet haben. Erst das Zimmer, und jetzt auch noch das! Er wurde ja richtig mit Geld überschüttet.
    Er dachte nach. Ihm war nicht klar, worauf er sich hier einließ, aber er beschloss, erst einmal mitzumachen. Es war kurz vor halb zehn, und er hatte einen Bärenhunger. Also zog er sich um und betrachtete sich anschließend im Spiegel. Der Anzug war eher klassisch, aber modern geschnitten, mit schmalen, sehr kurzen Aufschlägen und eng sitzender Hose. Dazu eine dunkelblaue Krawatte und schwarze Wildlederschuhe von D&G. Mr s Rothman hatte an alles gedacht. Alex erkannte sich kaum wieder.
    Um Punkt halb zehn betrat er das Restaurant im Erdgeschoss. Das Hotel war, wie er jetzt bemerkte, viel größer, als es aussah, denn da es in den Hang gebaut war, gab es auch noch einige Stockwerke unterhalb der Rezeption. Alex fand sich in einem lang gestreckten Saal mit gewölbter Decke wieder, der auf eine breite Terrasse hinausging und von Hunderten kleiner Kerzen in Glashaltern beleuchtet war. An allen Tischen saßen Gäste. Kellner eilten hin und her, und das Klappern von Messern und gedämpfte Stimmen erfüllten den ganzen Raum.
    Mr s Rothman hatte den besten Tisch für sich reserviert: mitten auf der Terrasse, mit Blick auf Positano und das Meer. Sie saß allein vor einem Glas Champagner und wartete bereits auf ihn. Sie trug ein tief ausgeschnittenes schwarzes Kleid und dazu eine schlichte Diamantkette. Als sie Alex sah, winkte sie ihn lächelnd zu sich. Plötzlich fühlte sich Alex in dem Anzug gar nicht mehr wohl. Die meisten anderen Gäste trugen Freizeitkleidung. Hätte er doch bloß nicht die Krawatte angelegt.
    »Alex, du siehst großartig aus.« Sie musterte ihn mit ihren dunklen Augen. »Der Anzug steht dir großartig. Das ist ein Miu Miu, stimmt’s? Gefällt mir außerordentlich. Nimm bitte Platz.«
    Alex setzte sich zu ihr an den Tisch. Was die anderen Leute jetzt wohl denken mochten? Mutter und Sohn treffen sich zum Abendessen? Er kam sich vor wie ein Statist in einem Fil m – und wünschte allmählich, dass ihm endlich mal jemand das Drehbuch zeigte.
    »Es ist eine Weile her, dass ich mit einem jungen Mann gegessen habe. Möchtest du Champagner?«
    »Nein, danke.«
    »Was dann?«
    Aus dem Nichts war über Alex ein Kellner aufgetaucht und wartete auf seine Bestellung.
    »Ich nehme einen Orangensaft, bitte. Frisch gepresst. Mit Eis.«
    Der Kellner verbeugte sich und ging los. Alex wartete, dass Mr s Rothman etwas sagte. Schließlich hatte sie ihn kommen lassen, sie hatte das Sagen, und danach würde er sich richten.
    »Das Essen hier ist absolut fantastisch«, bemerkte sie. »Die Küche ist eine der besten in ganz Italie n – und die italienische Küche ist ja ohnehin die beste der Welt. Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich schon für dich bestellt habe. Wenn dir irgendetwas nicht schmeckt, kannst du es zurückgehen lassen.«
    »Danke sehr.«
    Mr s Rothman hob ihr Glas. Alex sah die Luftbläschen in der honiggelben Flüssigkeit nach oben steigen. »Ich möchte auf deine Gesundheit trinken«, erklärte sie. »Aber erst musst du sagen, dass du mir verziehen hast. Es ist ungeheuerlich, was dir im Witwenpalast widerfahren ist. Das alles ist mir furchtbar peinlich.«
    »Sie meinen, dass man mich töten wollte?«
    »Aber Alex, mein Lieber! Du bist ohne Einladung zu meiner Party gekommen. Du bist im Haus herumgeschlichen und in mein Arbeitszimmer eingedrungen. Du hast einen Namen erwähnt, der dir auf der Stelle den Tod hätte bringen müssen, und du hast wirklich sehr großes Glück gehabt, dass Nile dir nicht gleich das Genick gebrochen hat, sondern dich ertrinken lassen wollte. Gewiss ist das alles sehr bedauerlich, aber du kannst wohl kaum behaupten, es sei grundlos geschehen. Natürlich wäre alles ganz anders gelaufen, wenn wir gewusst hätten, wer du bist.«
    »Ich habe Nile gesagt, wie ich heiße.«
    »Das ist offenbar nicht richtig bei ihm angekommen, jedenfalls hat er es mir gegenüber erst am Morgen danach erwähnt. Das hat mich sehr erschüttert. Ich war fassungslos. Alex Rider, der Sohn von John

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