Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall
Rider, in meinem Hau s – eingesperrt in diesem Verlies, wo e r …« Sie schloss bei der entsetzlichen Vorstellung die Augen. »Wir mussten warten, bis das Wasser wieder abgelaufen war; erst dann konnten wir die Tür da unten aufmachen. Mir war ganz schlecht vor Sorge. Ich dachte, wir kämen zu spät. Und dan n … Als wir nachsahen, war der Keller leer. Du warst verschwunden. Ich nehme an, du bist durch den Brunnenschacht getaucht?«
Alex nickte.
»Mich wundert, dass du da hineingepasst hast. Jedenfalls war ich sehr böse auf Nile. Auf seine Gedankenlosigkeit. Der Name Rider hätte ihm auffallen müssen. Gut, dass du ihm bei Consanto ein zweites Mal über den Weg gelaufen bist! Was wolltest du da eigentlich?«
»Ich wollte zu Ihnen.«
Mr s Rothman dachte nach. »Du hast die Broschüre in meinem Schreibtisch gesehen, nicht wahr? Hast du auch gehört, was ich mit Dr . Liebermann besprochen habe?« Sie wartete nicht auf eine Antwort. »Eines muss ich unbedingt wissen. Wie bist du in das Gebäude gekommen?«
»Ich bin oben in Ravello von einer Terrasse gesprungen.«
»Mit einem Fallschirm?«
»Natürlich.«
Mr s Rothman warf den Kopf zurück und lachte laut. In diesem Augenblick sah sie aus wie ein waschechter Filmstar. Nicht nur schön, sondern auch enorm selbstsicher. »Das ist wunderbar«, sagte sie. »Das ist wirklich ganz wunderbar.«
»Den Fallschirm habe ich mir ausgeliehen«, fügte Alex hinzu. »Er gehört dem Bruder eines Freundes von mir. Die ganze Ausrüstung ist weg. Und die beiden machen sich bestimmt Sorgen, wo ich abgeblieben bin.«
Mr s Rothman gab sich verständnisvoll. »Dann ruf sie doch an, damit sie wissen, dass du noch lebst. Und morgen stelle ich dem Bruder deines Freundes einen Scheck aus. Das ist das Mindeste, was ich noch tun kann nach allem, was passiert ist.«
Der Kellner brachte Alex Orangensaft und den ersten Gang: zwei Teller Ravioli. Die frischen kleinen Teigtaschen waren mit Pilzen gefüllt, und dazu gab es einen Salat aus Rucola und Parmesankäse. Alex musste zugeben, das Essen war wirklich so köstlich, wie Mr s Rothman es ihm versprochen hatte.
»Was ist eigentlich mit Nile?«, fragte er.
»Manchmal ist er unglaublich dumm. Erst handeln, dann fragen. Er denkt nie nach, bevor er etwas tut.«
»Ich meinte seine Haut.«
»Ach das! Er hat Vitiligo. Das ist eine Hautkrankheit, auch Weißfleckenkrankheit genannt. Pigmentmangel in der Haut oder so was. Der Ärmste! Als Schwarzer geboren, und als Weißer wird er einmal sterben. Aber reden wir nicht von ihm. Es gibt so vieles, was wir besprechen müssen.«
»Sie haben meinen Vater gekannt.«
»Und ob! Sehr gut sogar, Alex. Er war ein außerordentlich guter Freund von mir. Und ich muss sagen, du bist ihm wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten. Du kannst dir nicht vorstellen, wie seltsam das für mich ist, hier mit dir zu sitzen. Ich bin fünfzehn Jahre älter geworden. Aber d u …« Sie sah ihm tief in die Augen. So wie sie ihn ansah, hatte Alex das Gefühl, sie wollte sein Innerstes aussaugen. »Man könnte fast meinen, er ist wieder zurückgekehrt.«
»Erzählen Sie mir von ihm.«
»Was könnte ich dir noch Neues von ihm erzählen?«
»Ich weiß praktisch nichts über ihn, nur das, was Yassen Gregorovich mir erzählt hat.« Alex geriet ins Stocken. Das war der Augenblick, vor dem er sich gefürchtet hatte. Das war der Grund, weshalb er hier war. »War er ein Mörder?«, fragte er.
Aber Mr s Rothman antwortete nicht. Sie blickte nachdenklich ins Leere. »Du hast mit Yassen Gregorovich gesprochen?«, fragte sie. »Hat er dich zu mir geführt?«
»Ich war dabei, als er starb.«
»Das mit Yassen hat mich sehr traurig gemacht. Dass er getötet wurde.«
»Erzählen Sie mir von meinem Vater«, sagte Alex. »Er hat für eine Organisation gearbeitet, die Scorpia heißt. Er war ein Killer. Stimmt das?«
»Dein Vater war mein Freund.«
»Das ist keine Antwort auf meine Frage.« Alex gab sich alle Mühe, nicht wütend zu werden. Mr s Rothman machte einen recht freundlichen Eindruck, aber er wusste ja, was für eine skrupellose Frau sie war. Er würde es mit Sicherheit bereuen, wenn er sie gegen sich aufbrächte.
Aber Mr s Rothman war die Ruhe selbst. »Ich möchte nicht über ihn reden«, sagte sie. »Noch nicht. Erst, wenn wir über dich geredet haben.«
»Was wollen Sie über mich wissen?«
»Ich weiß bereits eine ganze Menge über dich, Alex. Du hast einen fantastischen Ruf. Deshalb sitzt du heute Abend hier. Ich
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