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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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abgefeuert hatte. Wieder spürte er das Zittern in seiner Hand, sah das unsichtbare Glas aufsplittern, aber nicht zerspringen. Der gute alte Smithers! Nur dem Cheftüftler vom MI6 konnte so etwas einfallen. Und trotz allem war Alex froh. Froh, dass er Mr s Jones nicht getötet hatte.
    Er fragte sich, was sie wohl mit ihm vorhatten. Ob der MI6 ihn vor Gericht bringen würde? Nein, wahrscheinlich würden sie ihn nur verhören. Sie würden ihn über Malagosto ausfragen, über Mr s Rothman und Nile. Und danach ließen sie ihn vielleicht endlich in Ruhe. Nach allem, was geschehen war, konnten sie ihm nicht mehr vertrauen.
    Völlig erschöpft schlief Alex irgendwann ein. Es war ein traumloser Schlaf, schwarz und leer und ohne jedes Gefühl von Behaglichkeit oder Wärme.
    Ein Geräusch weckte ihn. Die Tür war aufgegangen. Er hatte keine Ahnung, wie spät es war. Hatte er nur wenige Stunden oder die ganze Nacht geschlafen? Ausgeruht fühlte er sich jedenfalls nicht, und er hatte einen steifen Hals.
    »Musst du auf die Toilette?«
    »Nein.«
    »Dann komm.«
    Der Mann an der Tür war weder Lloyd noch Ramirez oder sonst jemand, den Alex je beim MI6 gesehen hatte. Sein Gesicht war so ausdruckslos und uninteressant, dass Alex dachte, wenn er ihn am nächsten Tag wiedersähe, würde er sich schon nicht mehr an ihn erinnern können. Er stieg von der Pritsche und ging, plötzlich nervös, zur Tür. Niemand wusste, dass er hier war. Tom nicht, Jack Starbright nich t … niemand. Der MI6 konnte ihn einfach verschwinden lassen. Für immer. Niemand würde herausfinden, was mit ihm geschehen war. Vielleicht war das der Plan.
    Alex folgte dem Agenten durch einen langen Korridor mit Gitterboden und dicken Rohren unter der Decke. Sah aus wie der Maschinenraum eines großen Schiffs.
    »Ich habe Hunger«, beschwerte er sich. Das stimmte tatsächlich. Aber er wollte diesem Agenten auch zeigen, dass er keine Angst hatte.
    »Ich bringe dich zum Frühstück.«
    Frühstück! Also hatte er die ganze Nacht geschlafen.
    »Nur keine Umstände«, sagte Alex. »Sie können mich bei McDonald’s absetzen.«
    »Das wird leider nicht möglich sein. Hier hinei n …«
    Sie waren an einer Tür angelangt, und Alex trat in einen seltsam gekrümmten Raum, der offenbar unter der Erde lag. In die Decke waren dicke Glasplatten eingebaut, und jetzt sah er, dass über ihm Leute gingen: Der Raum befand sich unter einem Bürgersteig! Schuhe verschiedener Größe und Form berührten kurz das Glas und verschwanden sofort wieder. Wie Gespenster bewegten sich die Passanten über ihne n – geräuschlos und leicht verzerrt.
    Vor ihm stand ein Tisch mit Obstsalat, Haferflocken, Milch, Croissants und Kaffee. Das Frühstück war ihm sehr willkommen, aber sein Appetit erhielt einen Dämpfer, als er sah, mit wem er es teilen sollte.
    An der anderen Seite des Tischs saß Alan Blunt.
    Er trug mal wieder einen seiner grauen Anzüge und sah tatsächlich genau wie der Bankmanager aus, für den er sich ausgab: ein Mann in den Fünfzigern, der sich mit Zahlen und Statistiken viel wohler fühlte als in Gesellschaft von Menschen.
    »Guten Morgen, Alex.«
    Alex antwortete nicht.
    »Sie können uns allein lassen, Burns. Danke sehr.«
    Der Agent nickte und verzog sich. Alex trat an den Tisch und nahm Platz.
    »Hast du Hunger, Alex? Bitte, bedien dich.«
    »Nein, danke.« Alex hatte großen Hunger, aber in Gegenwart dieses Mannes würde er keinen Bissen hinunterkriegen.
    »Sei nicht dumm. Du brauchst dein Frühstück. Du hast einen sehr anstrengenden Tag vor dir.« Blunt wartete, dass Alex etwas sagte. Aber Alex schwieg weiter. »Ist dir eigentlich klar, in was für Schwierigkeiten du steckst?«
    »Vielleicht esse ich doch etwas«, sagte Alex.
    Er nahm sich ein paar Löffel Haferflocken. Blunt beobachtete ihn kalt.
    »Wir haben sehr wenig Zeit«, sagte er, als Alex zu essen begann. »Ich werde dir einige Fragen stellen. Und du wirst mir ausführlich und wahrheitsgemäß antworten.«
    »Und wenn nicht?«
    »Was glaubst du? Meinst du, ich gebe dir eine Wahrheitsdroge oder so was? Du wirst meine Fragen beantworten, weil es in deinem eigenen Interesse ist. Du hast vermutlich überhaupt keine Ahnung, was hier auf dem Spiel steht. Aber glaub mir, wenn ich dir sage, dass unsere Besprechung von außerordentlicher Wichtigkeit ist. Wir müssen unbedingt erfahren, was du weißt. Davon könnten mehr Menschenleben abhängen, als du dir vorstellen kannst.«
    Alex ließ den Löffel sinken und nickte.

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