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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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nicht erschießen. Weder jetzt noch später.«
    »Sie irren sich«, sagte Alex. Alles, was sie gesagt hatte, war gelogen. Schon immer. Er konnte sie erschießen. Er musste es tun.
    Alex umklammerte die Waffe fester.
    Er ließ seinem Hass freien Lauf.
    Und schoss.
    Die Luft vor ihm schien in tausend Splitter zu explodieren.
    Mr s Jones hatte ihn reingelegt. Sie hatte ihn die ganze Zeit an der Nase herumgeführt und er hatte nichts gemerkt. Ihr Wohnzimmer war in zwei Hälften geteilt. Eine kugelsichere Glaswand erstreckte sich von einer Wand zur anderen, vom Boden bis zur Decke. Sie war auf einer Seite gewesen, er auf der anderen. Bei der spärlichen Beleuchtung war davon nichts zu sehen gewesen, aber jetzt, nachdem die Kugel eingeschlagen war, hatten sich Risse darin ausgebreitet, die an ein riesiges Spinnennetz erinnerten. Mr s Jones war dahinter kaum noch zu erkennen, ihr Gesicht bestand nur noch aus Bruchstücken wie ein Bild von ihr in einem zerbrochenen Spiegel.
    Gleichzeitig ging eine Alarmsirene los, die Tür krachte auf, Alex wurde gepackt und auf ein Sofa geschleudert. Die Pistole flog ihm aus der Hand. Jemand schrie ihm etwas ins Ohr, aber er konnte kein Wort verstehen. Die Katze sprang fauchend an ihm vorbei. Die Arme wurden ihm nach hinten gedreht, ein Knie presste sich in seinen Rücken, und ein Sack wurde ihm über den Kopf gestülpt. Kalter Stahl legte sich um seine Handgelenke. Es klickte.
    Allmählich unterschied er mehrere Stimmen.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen, Mr s Jones?«
    »Tut uns leid, Mada m …«
    »Der Wagen wartet unte n …«
    »Tut ihm nicht weh!«
    Alex wurde vom Sofa hochgerissen, seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Ihm war furchtbar schlecht.
    Er hatte Scorpia enttäuscht. Er hatte seinen Vater enttäuscht. Er hatte sich selbst enttäuscht.
    Er schrie nicht und leistete keinen Widerstand. Er ließ sich einfach aus dem Zimmer schleifen, durch den Korridor und in die Nacht hinaus.

Cobra
    M it seinen kahlen weißen Wänden sollte der Raum einschüchternd wirken. Alex hatte ihn ausgemessen: zehn Schritte lang, vier Schritte breit. Eine einfache schmale Pritsche ohne Laken, ohne Decken; hinter einer Trennwand eine Toilette. Sonst nichts. Die klinkenlose Tür war so glatt in die Wand gefügt, dass sie fast unsichtbar war. Kein Fenster. Die Beleuchtung kam von einer Deckenlampe, die nur von außen an- und ausgeschaltet werden konnte.
    Alex hatte keine Ahnung, wie lange er schon hier war. Seine Uhr hatte man ihm abgenommen.
    Sie hatten ihn aus Mr s Jones’ Wohnung in ein Auto verfrachtet. Immer mit dem schwarzen Sack überm Kopf. Wohin es ging, konnte er nicht sehen. Sie fuhren etwa eine halbe Stunde lang sehr schnell, dann plötzlich langsamer, eine Rampe hinunter. Brachten sie ihn etwa in den Keller des Hauptquartiers in der Liverpool Street? Er war schon einmal dort gewesen, aber da er nichts sah, hatte er keine Chance, sich zu orientieren. Das Auto hielt an, er wurde nach draußen gezerrt. Niemand sprach mit ihm. Zwei Männer führten ihn eine Treppe hinunter. Dann nahm man ihm die Handfesseln ab und zog ihm den Sack vom Kopf. Er sah gerade noch Lloyd und Ramirez, die beiden Agenten aus der Pförtnerloge, aber dann fiel auch schon die Tür hinter ihnen krachend ins Schloss und Alex war allein.
    Er lag auf dem Rücken und dachte an die letzten Augenblicke in der Wohnung. Er wunderte sich immer noch, dass er die Glaswand erst bemerkt hatte, als es schon zu spät war. Wieso hatte er überhaupt Mr s Jones’ Stimme hören können? Über Lautsprecher? Aber das spielte jetzt auch keine Rolle mehr. Er hätte sie getötet. Er hatte endlich die Kraft gefunden, den Abzug zu drücken, und damit hatte er bewiesen, dass Scorpia ihn von Anfang an richtig beurteilt hatte.
    Er war ein Killer. Weißt du, wie viele Leute er ermordet hat?
    Alex erinnerte sich daran, was Mr s Jones über seinen Vater gesagt hatte. Sie hatte den Befehl zu John Riders Erschießung gegeben. Sie hatte den Tod verdient.
    Jedenfalls versuchte er sich das einzureden. Doch insgeheim konnte er ihre Erklärung in gewisser Weise nachvollziehen. Angenommen, sein Vater wäre auf der Albert Bridge nicht getötet worden. Angenommen, Alex wäre bei ihm aufgewachsen und hätte irgendwie herausgefunden, womit sein Vater sich wirklich beschäftigte. Wie hätte er sich dann verhalten? Hätte er ihm verzeihen können?
    In diesem entsetzlichen weißen Raum hatte Alex genug Zeit, an den Augenblick zurückzudenken, in dem er den Schuss

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