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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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hineingegangen. Jetzt blieb er stehen und schaute nach links und rechts. Hier war niemand außer ihm. Der Gang mit seinen schwarzen und weißen Fliesen erstreckte sich in beide Richtungen wie das längste Schachbrett der Welt. Er drückte die Klinke. Die Tür ging auf. Ohne eigentlich zu wissen, was er da tat, machte Alex das Licht an und trat ein.
    In der Mitte des riesigen Raums stand ein halbmondförmiger Schreibtisch aus Stahl und Glas. Auf dem Holzfußbodenlag ein Perserteppich. Eine breite Terrassentür führte auf den Rasen vor dem Schloss. Alex zählte vier Telefone auf dem Schreibtisch; außerdem waren da zwei Computer, ein Drucker, mehrere Aktenstapel und eine Reihe von Uhren, die verschiedene Zeitzonen überall auf der Welt anzeigten. Und ein kleines Foto von Paul in einem silbernen Rahmen.
    Alex hatte gehofft, aus diesem Raum ein wenig mehr über seinen Gastgeber zu erfahren, aber viel gab es nicht zu sehen. An einer Wand hingen Fotos. Das war schon eher, was er suchte. Alex sah sie sich genau an und entdeckte einen kleinen Schwachpunkt in der eindrucksvollen Panzerung dieses Mannes. Eitelkeit. Die Fotos zeigten alle möglichen Prominenten.
    Da waren Bilder von Drevin mit Popstars und Schauspielern, aufgenommen auf glamourösen Partys und in Luxushotels. Und obwohl Drevin auf diesen Bildern meistens relativ unbeteiligt wirkte, konnte Alex erkennen, dass es ihm ein stilles Vergnügen bereitete, mit diesen Leuten zusammen zu sein. Drevin mit Tom Cruise, Drevin mit Julia Roberts, Drevin im Gespräch mit Steven Spielberg am Drehort seines neuesten Films. Drevin in Whitehall mit dem Premierminister (der affektiert lächelte) und in Washington mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. Drevin, wie er dem russischen Präsidenten die Hand schüttelte – verblüfft sah Alex in das aufgedunsene Gesicht von Boris Kiriyenko. Die beiden hatten sich kennengelernt, als Alex auf der Insel Skeleton Key gefangen gehalten wurde.
    Der Papst hatte Drevin eine Audienz gewährt. Ebenso Nelson Mandela in Kapstadt. Einige Bilder waren aus Zeitungen ausgeschnitten und die Schlagzeilen erzählten die Geschichte seines Lebens in plakativen Sätzen:
     
    DREVIN ZIEHT NACH ENGLAND
DREVIN REICHER ALS DIE QUEEN
DREVIN BAUT FÜR 50 MIO £ HAUS IN OXFORDSHIRE
DREVIN KAUFT STRATFORD EAST
     
    Unter dieser letzten Überschrift war ein Foto von Drevin und Adam Wright, dem englischen Nationalstürmer, den er als ersten Weltklassespieler für seine neue Mannschaft eingekauft hatte. Alex sah sich die anderen Artikel an.
     
    DREVIN GIBT PLÄNE FÜR ARK ANGEL BEKANNT
DREVIN KAUFT WATERFRONT HOTEL
DREVIN STEIGT IN LONDONER IMMOBILIENMARKT EIN
     
    Hinter ihm bewegte sich etwas.
    Nikolei Drevin war durch die Terrassentür in sein Arbeitszimmer getreten. Die Zigarre in der Hand, sah er Alex neugierig an. »Alex? Was machst du denn hier?« In seiner Stimme war kein Zorn. Eher schien er verblüfft.
    »Entschuldigen Sie.« Alex brauchte ein paar Sekunden, bis er die Sprache wiedergefunden hatte. Er wusste, dass er etwas Verbotenes getan hatte. Andererseits war die Tür nicht abgeschlossen gewesen. »Ich wollte kurz in den Pool springen. Aber dann kam ich hier vorbei, und weil ich in diesem Zimmer noch nicht war, wollte ich es mir mal ansehen.«
    »Das ist mein privates Arbeitszimmer. Es wäre mir lieber, du hättest es nicht betreten.«
    »Sie haben Recht, Entschuldigung. Ich wollte auch gerade gehen, aber dann habe ich diese Bilder gesehen.« Alex zeigte auf eins der Fotos. »Sie haben mit der Queen gesprochen.«
    »Mehrmals, um genau zu sein. Sie hat viel von ihren Pferden erzählt. Fand ich nicht so interessant.«
    »Und Nelson Mandela.«
    »Oh ja. Ein großartiger Mann. Er hat mir ein signiertes Exemplar seines Buchs geschenkt.«
    Argwöhnisches Schweigen hing zwischen ihnen in der Luft.
    »Na, ich geh dann mal rauf«, sagte Alex schließlich. »Findest du den Weg?«
    »Ja. Danke.« Alex lächelte. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.«
    Alex fühlte sich schwindlig. Sein linker Arm schmerzte heftig. Er verließ so lässig er konnte das Arbeitszimmer und blieb erst stehen, als er in seinem Zimmer in der zweiten Etage angekommen war. Dort ließ er sich aufs Bett sinken. Er wusste, was er eben gesehen hatte. Aber er konnte sich keinen Reim darauf machen.
    Der letzte Zeitungsausschnitt hatte Drevin in einer fluoreszierenden Jacke und mit einem Schutzhelm auf dem Kopf vor einem verfallenen Gebäude im Osten Londons gezeigt. Alex hatte es sofort erkannt,

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