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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Raketen im Museum gesehen; Starts im Fernsehen. Aber das hier war etwas anderes.Diese Rakete ragte in einen blauen Himmel, der auf einmal unermesslich weit zu sein schien. Und was für eine ungeheure Kraft die vier Antriebsaggregate ausstrahlten, die sie demnächst in den Weltraum befördern würden. Etwa zwanzig Leute arbeiteten gerade an ihnen. Sie sahen aus wie Zwerge.
    »Sie heißt Gabriel 7 «, sagte Drevin, und seine Stimme klang jetzt ziemlich ergriffen. »Das ist eine Atlas 2AS. Die Nutzlast da oben« – er zeigte auf eine Ausbuchtung dicht unter der Spitze der Rakete – »ist aerodynamisch verkleidet; deshalb erkennt man sie kaum. Sie muss den Aufstieg durch die Atmosphäre überstehen. Es handelt sich um das Observationsmodul. 1,8 Tonnen Stahl und Glas. Die Atlas braucht nur fünfzehn Minuten, um dieses Bauteil in den Weltraum zu transportieren. Übermorgen wird es da oben sein, fünfhundert Kilometer über uns. Das Herz von Ark Angel!«
    Paul schüttelte den Kopf. »Echt cool.«
    »Cool?«, schimpfte Drevin. »Ich verabscheue diese moderne Teenagersprache! Du benutzt Gossenausdrücke, um etwas zu beschreiben, was du dir nicht mal vorstellen kannst. Cool? Fällt dir nichts Besseres ein?«
    »Und was ist mit der anderen Rakete?«, fragte Alex.
    Er hatte die zweite Startrampe bei ihrer Ankunft vom Flugzeug aus gesehen. Sie stand ein gutes Stück von der Atlas entfernt weiter unten an der Küste. Diese zweite Rakete, ein wenig kleiner als diese hier, stand offenbar ebenfalls kurz vor dem Start. Auch dort waren Techniker mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt.
    »Mr Payne?« Drevin wandte sich an seinen Sicherheitschef.
    »Wir haben den Starttermin vorverlegt«, erläuterte Paynemit seiner krächzenden Stimme. »Wir wollen sie unmittelbar nach der Gabriel 7 hochschicken.«
    »Wozu?«, fragte Alex.
    »Wir führen eine Reihe von Langzeitexperimenten durch«, sagte Drevin. »Wir wollen die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den Körper des Menschen erforschen. Die zweite Rakete ist eine Sojus-Fregat. Sie bringt ein Modell des menschlichen Organismus in den Weltraum.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Alex.
    »Einen Affen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass man Tiere noch zu solchen Experimenten benutzen darf.«
    Drevin zuckte die Achseln. »Es ist nicht ideal. Aber anders geht es nun mal nicht.«
    Sie fuhren zum ersten der Backsteingebäude. Es war das größte auf dem Gelände und hatte drei Satellitenschüsseln auf dem Dach. »Das ist das Kontrollzentrum«, erklärte Payne. »Die anderen Gebäude werden für Lagerhaltung und Montage benutzt. Außerdem haben wir Unterkünfte und Freizeiteinrichtungen. Auf der Insel arbeiten mehr als sechzig Leute.«
    Durch einen dunklen Korridor gelangten sie in einen großen Raum mit schrägen Fenstern, die die Aussicht auf den Startplatz freigaben. Der riesige Bildschirm über den Fenstern war ausgeschaltet. Zwei Reihen von jeweils zehn Computern standen einander gegenüber. Die einen waren mit KOMMANDO gekennzeichnet, die anderen mit TELEMETRIE. An einer Seite des Raums sah Alex einen Konferenztisch, ein Dutzend Stühle und noch einen Bildschirm. Eine riesige Tafel mit Hunderten kleiner Lämpchen zeigte verschiedene Informationenan, unter anderem LTST – local true solar time , das Weltraumäquivalent zu GMT, der mittleren Greenwichzeit. Das Kontrollzentrum war weniger imposant, als Alex es sich vorgestellt hatte. In mancher Hinsicht glich es einem übergroßen Klassenzimmer.
    Ein Mann war bei ihrem Eintreten aufgestanden. Er war klein und kräftig, trug eine Drahtbrille, hatte glattes schwarzes Haar und einen dünnen Schnurrbart und war wahrscheinlich chinesischer oder koreanischer Herkunft. Sein elegantes Jackett und die Krawatte wirkten angesichts der Außentemperaturen auf der Karibikinsel vollkommen fehl am Platz, aber im Kontrollraum lief selbstverständlich eine Klimaanlage. Alex spürte den kühlen Luftzug an seinen bloßen Armen und Beinen.
    Drevin stellte ihn vor. »Das ist Professor Sing Joo-Chang, unser Flugleiter hier auf Flamingo Bay. Es war ein großes Glück für uns, dass wir ihn vom Chrunitschew-Raumfahrtzentrum hierherholen konnten.«
    »Guten Tag.« Sing sprach mit gepflegtem britischen Akzent. Er gab Alex und Paul die Hand, aber die dunkelbraunen Augen hinter den Brillengläsern zeigten keinerlei Interesse an den beiden.
    »Hier spielt sich alles ab«, fuhr Drevin fort. »Von hier aus wird der Start und auch das Andocken kontrolliert. Das meiste

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