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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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davon wird natürlich von Computern gesteuert. Aber in die Spitze der Gabriel 7 ist eine Kamera eingebaut. Die Bilder werden mit Lichtgeschwindigkeit zu uns übertragen, und bei einer Entfernung von fünfhundert Kilometern heißt das, dass sie nach etwa 0,001 Sekunden hier ankommen. Das Ganze ist so ähnlich wie ein gigantisches Computerspiel, nurdass man, wenn man hier auf einen Knopf drückt, vier Tonnen schweres Gerät im Weltall bewegt. Da kann man sich keine Fehler leisten.«
    Sing schüttelte den Kopf. »Es wird keine Fehler geben«, versicherte er.
    »Haben wir schon die neuesten Wettermeldungen?«, fragte Drevin.
    »Ja, Mr Drevin. Ich habe die meteorologischen Tabellen selbst durchgesehen. Die Bedingungen entsprechen exakt den Vorhersagen.«
    Drevin nickte zufrieden. »Gut. Mittwochmorgen, neun Uhr. Diesen Anblick werdet ihr Jungen nie vergessen.«
    »Können wir nicht noch näher ran?«, fragte Paul.
    Professor Sing wandte sich ab, als könne man auf eine so dumme Frage keine Antwort geben. Alex fand diese demonstrative Gleichgültigkeit äußerst unsympathisch. Das Gesicht des Wissenschaftlers war völlig ausdruckslos – ebenso seine Stimme. Wie konnte jemand ein so gewaltiges Projekt leiten und nicht davon begeistert sein?
    »Wenn man nicht einen bestimmten Abstand einhält, wird man taub«, sagte Drevin. »Der Start von Gabriel 7 löst ungeheure Vibrationen aus, die jedes Trommelfell zum Platzen bringen, wenn man zu dicht dran ist. Sogar hier drin muss alles komplett schalldicht abgeschlossen sein.«
    »Verzeihen Sie, aber ich muss ein wenig von Ihrer Zeit in Anspruch nehmen, Mr Drevin«, unterbrach ihn Sing. »Wir müssen noch die Startphasen-Dispersion besprechen.«
    Drevin wandte sich an Alex und Paul. »Magnus führt euch auf dem Gelände herum, falls euch hier noch was interessiert. Wir sehen uns dann beim Abendessen.«
    »Klar.« Alex versuchte zu lächeln, blickte aber nicht auf. Er fürchtete, sich zu verraten, wenn er Drevin in die Augen schaute. Und noch etwas anderes machte ihm Sorgen. Je mehr er von der Insel sah – die Raketen, die Abschussrampe, das Kontrollzentrum –, desto spürbarer stieg ein namenloses Grauen in ihm auf. Alex konnte sich das selbst kaum erklären, aber allmählich glaubte er, dass Joe Byrne und die CIA auf eine völlig falsche Spur geraten waren. Drevin benahm sich nicht wie jemand, der vorhat, von der Bildfläche zu verschwinden. Er hatte irgendetwas anderes vor. Da war Alex sich ganz sicher.
    Bis zum Start waren es weniger als vierundzwanzig Stunden. Mehr Zeit blieb ihm vermutlich nicht, um herauszufinden, was hier wirklich los war.
    A m Nachmittag vergaß Alex seine Sorgen für eine Weile. Paul ging mit ihm an den Strand und gab ihm wie versprochen seine erste Lektion im Kitesurfen.
    Dieser Sport ist eine Mischung aus Surfen und Dra chenfliegen. Wie Paul gesagt hatte, stellt man sich einfach auf ein Surfbrett und lässt einen Drachen steigen, und der Wind erledigt den Rest. Aber ganz so einfach war es natürlich nicht. Der Drachen war ein riesiger, neun Meter breiter Polyesterschirm, der mit einer Pumpe aufgeblasen werden musste. Er war mit Alex durch vier Leinen verbunden, die an einem Trapezgurt um seine Hüfte festgehakt waren. Das Brett sah ähnlich wie ein Surfbrett aus, hatte aber vier Finnen und war an den Enden so geformt, dass es in beide Richtungen gefahren werden konnte. Die Lenkstange, die er vor sich halten musste, war sozusagen das Steuerrad, mit dem er den Drachen nach obenund unten und rechts und links bewegen konnte. Der Rest war Gleichgewicht und Mut.
    Alex hatte Glück. Der Wind war nur schwach, das Meer ziemlich ruhig. Aber auch so bekam er die Power dieser ungewohnten Sportart bald zu spüren. Er startete am Ufer; Paul stand zwanzig Meter hinter ihm und hielt den Drachen. Dann ließ er ihn los, und Alex brachte ihn schnell nach oben, bis er senkrecht über ihm stand. In dieser Stellung bewirkte der Drachen so gut wie nichts. Alex watete mit dem Brett unterm Arm los, bis er knöcheltief im Wasser stand. Er stellte einen Fuß auf das Brett und senkte den Drachen in den Wind.
    Er sauste los. Ein unglaubliches Gefühl. Die Arme wurden ihm fast aus den Gelenken gerissen, sein ganzer Körper spannte sich gegen den Zug des Drachens. Schon raste er mit solcher Geschwindigkeit übers Meer, dass ihm die Gischt in die Augen spritzte. Das Brett war extrem wendig. Um die Richtung zu ändern, brauchte Alex nur kurz an der Lenkstange zu ziehen. Und während

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