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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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besaß, war auch dieses Gebäude sehr beeindruckend. Ein futuristischer weißer Bau mit riesigen Schiebefenstern, die per Knopfdruck im Mauerwerk verschwanden und den gesamten Innenraum öffneten. Es stand auf mächtigen Holzpfeilern etwa einen halben Meter über dem steinigen Boden, damit die Luft zirkulieren konnte. Die Frontseite ging nach Westen. Von dort aus hatte man vermutlich eine sensationelle Aussicht auf den Sonnenuntergang. Es gab nur drei Zimmer, Tamara würde auf der anderen Seite der Insel wohnen. Alex bekam ein Zimmer neben Paul. Er hatte ein eigenes Bad und jede Menge Platz.
    Zehn Minuten später saß Alex – bekleidet mit T-Shirt, knielangen Shorts und Sandalen – wieder neben Paul in dem Buggy. Es war noch früh am Nachmittag und die Sonne schien heiß von einem wolkenlosen Himmel. Drevin fuhr sie die einzige Straße der Insel entlang, die nicht mehr als ein Schotterweg war. Die Insel war höchstens einen Kilometer breit und dennoch konnte man vom Meer nichts sehen – es schien verschwunden hinter einem schier undurchdringlich wuchernden Wald. Die Luft war feucht und schwer, und aus dem dichten Laubwerk drang das Summen und Schnarren unzähliger Insekten.
    Sie kamen an den Hütten vorbei, die Alex aus der Luft gesehen hatte, und unmittelbar darauf gelangten sie an einen Zaun mit elektrischem Tor, Kontrollpunkt und drei Wachposten. Die ersten Wachleute, die Alex auf der Insel sah. Sie trugen hellgraue Overalls mit einem Logo – zwei Flügel und ein Blitz – links an der Brust; dazu Kampfstiefel und schwarze Mini-Uzi-MGs Kaliber 19.
    Alex wurde sofort unbehaglich zumute, als er diese gefährlichen Waffen sah. Joe Byrne hatte so getan, als sei der Besuch auf Flamingo Bay ein Kinderspiel. Alex sollte nur dafür sorgen, dass Drevin nicht plötzlich die Fliege machte. Das war alles. Von wegen, dachte Alex. Falls doch etwas schiefging, falls Drevin irgendwie von seinen Kontakten zur CIA erfuhr, säße er in der Falle. Er zweifelte nicht daran, dass die Motorboote abends an Land gezogen wurden. Das Wasserflugzeug war schon wieder abgeflogen. Barbados und die Einsatzgruppe der CIA waren fünfzehn Kilometer entfernt. Wieder einmal sah Alex sich von einer feindlichen Armee umringt, und wieder einmal war er auf sich allein gestellt.
    Der Buggy hielt an, und ein Mann trat zu ihnen, der die gleiche graue Uniform trug wie die Wachleute. Er war vielleicht Mitte dreißig und auffallend hässlich: runde Wangen, dicke Lippen und gekräuselte rotblonde Haare. Irgendetwas an seinem Gesicht wirkte nicht echt. Seine Haut war totenbleich, als halte er sich niemals im Freien auf. Sein dicker Bauch wölbte sich unter dem Overall.
    »Guten Tag, Mr Drevin«, sagte er. Die Stimme passte zu seinem Äußeren. Er presste die Worte mit einem krächzenden Flüstern hervor, als stecke ihm etwas im Hals.
    »Guten Tag.« Drevin wandte sich an die beiden Jungen.
    »Darf ich euch einen der wichtigsten Männer auf der Insel vorstellen«, sagte er. »Sein Name ist Magnus Payne. Er ist für die Sicherheit hier verantwortlich.« Er sah Payne an. »Das hier ist mein Sohn, Paul. Und das ist sein Freund Alex Rider.«
    Payne nickte ihnen zu. »Schön, euch kennenzulernen, Jungs.« Obwohl er wusste, dass das eigentlich unmöglich war, fragte Alex sich, ob er Payne nicht schon mal irgendwo gesehen hatte. Und da war noch etwas anderes, was Alex beunruhigte, aber er konnte es nicht festmachen.
    »Ich mache euch darauf aufmerksam, dass Payne die Aufsicht über diese Seite der Insel hat«, erklärte Drevin gerade. »Ihr müsst tun, was er euch sagt. Und versucht bitte nicht, euch hier ohne seine Genehmigung einzuschleichen.«
    »Wozu soll denn diese Sperre gut sein?«, fragte Alex. »Wir sind auf einer Insel. Wenn hier jemand einbrechen will, braucht er doch nur außen herumzuschwimmen.«
    »Stacheldraht«, krächzte Magnus Payne. »Unter Wasser. Das soll mal einer versuchen. Wird ziemlich wehtun.«
    Er hob eine Hand in Richtung Kontrollstelle und das Tor glitt auf. Payne stieg in den Buggy neben Drevin, und sie fuhren weiter zur Startrampe.
    Alex hatte in seinem Leben schon viele erstaunliche Dinge gesehen, aber was er jetzt erblickte, würde er niemals vergessen.
    Vor ihm, am Rand eines flachen, kahlen Areals, stand die Rakete: Gehalten von zwei Stahlarmen in einem riesigen Startgerüst, ragte sie in den Himmel auf. Sie war mindestens fünfzig Meter hoch, sehr schlank und schöner als alles, was Alex sich hätte vorstellen können. Er hatte

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