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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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funktionieren?
    Benommen, kaum noch handlungsfähig, schwamm Alex zu der zugeketteten Tür. Er konnte sich gerade noch so daran erinnern, wie der Inhalator funktionierte. Den Zylinder zweimal im Uhrzeigersinn drehen. Warum hatte Tamara das nicht selbst getan? Ja, natürlich, weil sie nicht konnte. Das Ding reagierte nur auf seinen Fingerabdruck. Nur Alex konnte das machen. Atme! Jetzt war der Inhalator zündfertig. Er legte ihnauf die Kette und schwamm tiefer in den Laderaum hinein, in Deckung.
    0,7 bar. Die Nadel an seiner Sauerstoffanzeige stand fast am Anschlag.
    Die Tür flog auf. Der Feuerball erlosch sofort wieder, aber die Schockwelle schleuderte Alex an die Wand. Er atmete nicht mehr; es war nichts mehr da, was er atmen konnte. Wo war Tamara? Alex hatte angenommen, dass es durch den Laderaum nebenan einen Weg nach draußen gab. Aber was, wenn er sich geirrt hatte?
    Alles wurde schwarz. Entweder hatte die Explosion ihn k.o. geschlagen oder er erstickte.
    Aber dann umschlangen ihn Tamaras Arme. Sie zog ihm das Mundstück des Atemschlauchs aus dem Mund. Es war nutzlos und er ließ es einfach fallen. Dann berührte etwas seine Lippen: Tamara hatte ihm ein anderes Mundstück gegeben – ein zweiter Schlauch, der an ihrer Sauerstoffflasche befestigt war. Er atmete tief ein und spürte, wie die Luft in seine Lungen strömte. Was für ein wunderbares Gefühl!
    Arm in Arm verharrten sie erst einmal ein paar Minuten an Ort und Stelle. Dann stupste Tamara ihn an die Schulter und zeigte nach oben. Er nickte. Sie waren immer noch ziemlich tief unten, und da sie sich jetzt eine Sauerstoffflasche teilten, würde auch Tamaras Luftvorrat bald zur Neige gehen.
    Tamara schwamm durch die zerborstene Tür, und Alex folgte ihr. Sie kamen zu einer offenen Luke, glitten hindurch und stiegen langsam nach oben. Als ihre Tiefenmesser fünf Meter anzeigten, legten sie eine Pause ein. Das war der Sicherheitsstopp, den sie machen mussten, damit der Stickstoff aus ihrem Blut entweichen konnte und sie nicht noch die Taucherkrankheitbekamen. Fünf Minuten später schwammen sie nach oben und gelangten ins gleißende Licht der Nachmittagssonne.
    Alex hatte keine Luft, um seine Tarierweste aufzupumpen, also schnallte er seinen Bleigürtel ab und ließ ihn fallen. Dann riss er sich die Maske vom Gesicht.
    »Wie ...?«, fing er an.
    »Später«, sagte Tamara.
    Zur Insel zurück war es ein weiter Weg, wenn man schwimmen musste, und Tamara wollte auf jeden Fall vermeiden, dass sie gesehen wurden. Sie ließen sich von der Strömung um Little Point herumtreiben und schwammen dann hinter dem Haus auf die Küste zu. Tamara vergewisserte sich, dass keine Wachmänner in der Nähe waren, dann liefen sie über den Strand in den Schutz der Palmen.
    Alex schnallte seine Sauerstoffflasche ab und warf sich in den Sand. Er rang heftig nach Luft. Tamara lag neben ihm. In ihrem Tauchanzug, die Haare offen und das Gesicht von Wasser triefend, sah sie ganz und gar nicht aus wie eine Privatekretärin ... Und plötzlich war Alex klar, dass sie nie eine gewesen war.
    »Das war knapp«, sagte sie.
    Alex starrte sie an. »Wer sind Sie?«, fragte er. Aber er wusste die Antwort selbst. »CIA.«
    Natürlich. Joe Byrne hatte ihm ja gesagt, dass er jemanden auf der Insel hatte.
    »Tut mir leid, dass ich so unfreundlich zu dir sein musste«, sagte Tamara. Sie lächelte ihn strahlend an, als habe sie das schon die ganze Zeit tun wollen. »Das verstehst du doch, oder? Das war meine Tarnung.«
    »Klar.« Es passte alles zusammen. »Und wie haben Sie mich jetzt gefunden?«, fragte er.
    »Du hattest mir gesagt, wo ihr tauchen wolltet«, erklärte Tamara. »Ich weiß nicht warum, aber irgendwie war ich nervös und beschloss dir zu folgen. Ich bin in dein Zimmer gegangen und habe den Inhalator eingepackt. Ich dachte, der könnte vielleicht nützlich sein, und so war es ja auch. Dann bin ich losgeschwommen. Und als ich mich dem Wrack näherte, sah ich das Boot ohne dich zurückkommen und konnte mir ausrechnen, was passiert sein musste. Und dann bin ich zu dir runtergetaucht.«
    »Danke.« Alex fühlte sich wie betäubt. Die Nachmittagssonne brannte ihm auf der Haut und wärmte ihn allmählich wieder auf. »Und was jetzt?«, fragte er.
    »Sag du es mir.«
    »Ich nehme an, Drevin hat vor, heute Nacht zu verschwinden.« Alex berichtete ihr kurz von dem Telefongespräch, das er mitgehört hatte.
    Aber Tamara schien nicht überzeugt. »Das kann ich nicht glauben«, sagte sie. »Morgen ist

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