Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
im Glas kreisen und nahm einen Schluck.
    »Ich muss gestehen, du faszinierst mich.« Die grauen Augen sahen Alex durchdringend an. »Als Magnus mir erzählte, du seist MI6-Agent, habe ich gelacht. Ich konnte das einfach nicht glauben. Aber wenn ich es recht bedenke, ist es vollkommen logisch. Ich bin Alan Blunt ein einziges Mal begegnet und habe ihn als einen höchst verschlagenen und unangenehmen Charakter erlebt. Das hier bestätigt meinen Eindruck. Aber dennoch fällt es mir schwer, zu akzeptieren, dass er dich auf mich angesetzt hat. War das wirklich so, Alex? Hat man dich von Anfang an auf mich angesetzt?«
    »Man hatte auf ihn geschossen«, knurrte Payne. »Ich habe Kopien seiner Krankenakte gesehen. Das war nicht getürkt.«
    »Dann war es vielleicht doch nur ein unglücklicher Zufall. Soll heißen, unglücklich für dich. Trotzdem bin ich froh, dass wir jetzt zusammen sein können. Auch wenn ich fürchte, dass wir dich und Miss Knight schon bald beiseiteschaffen müssen, habe ich doch wenigstens die Gelegenheit, dir zu erklären, wer und was ich bin. Verstehst du, Alex, es wäre mir sehr lieb, wenn Paul über mich Bescheid wüsste. Ich würde auch ihm gern alles sagen, was ich jetzt dir erzählen werde. Aber er istschwach. Er ist noch nicht so weit. Es könnte sogar sein, dass er mich hassen wird, wenn er die Wahrheit über mich erfährt. Aber du, das weiß ich, wirst mich verstehen.«
    Drevin senkte seine Nase in das Glas und atmete tief ein.
    »Ich bin, wie du soeben zu Recht bemerkt hast, ein reicher Mann. Einer der reichsten Männer auf diesem Planeten. Ich beschäftige ein Team von Beratern, die jahraus, jahrein rund um die Uhr für mich arbeiten, und selbst die können nicht genau sagen, wie viel Geld ich besitze. Du hast keine Ahnung, Alex, wie das ist, wenn man alles haben kann, was man will. Ich kann in einen Laden gehen, um mir einen Anzug zu kaufen, und wenn ich Lust dazu habe, kaufe ich gleich den ganzen Laden. Wenn ich in einer Zeitschrift ein neues Auto oder Schiff oder Flugzeug sehe, kann das nach wenigen Stunden mir gehören. Bei der letzten Zählung hatte ich elf Häuser in aller Welt. Ich kann mich jeden Tag in einem anderen Land schlafen legen und am nächsten Morgen in einem anderen Winkel des Paradieses aufwachen.
    Man hat dir wahrscheinlich gesagt, dass ich diese Reichtümer nicht auf eine Weise verdiene, die man ehrlich nennen könnte. Solche Begriffe interessieren mich nicht. Ich bin ein Verbrecher; das gebe ich ohne Weiteres zu. Ich habe viele Leute selbst getötet, und zahllose andere sind auf meine Anordnung aus der Welt geschafft worden. Viele meiner Geschäftspartner sind Verbrecher. Warum sollte mich das stören? Es gibt keinen einzigen Geschäftsmann auf der Welt, der niemals betrogen oder gelogen hat. Das tun wir alle! Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß.
    Ich bin in den vergangenen zwanzig Jahren ungeheuer erfolgreich gewesen, und ich bin fest entschlossen, in Zukunftnoch reicher und erfolgreicher zu werden. Wie auch immer« – Drevins Gesicht wurde finster – »vor etwa achtzehn Monaten sind mir zwei kleine Probleme bewusst geworden, und die haben mich zu einer speziellen Vorgehensweise gezwungen. Sie sind der Grund, warum du jetzt hier bist, Alex. Es sind Probleme, die ohne Weiteres zu meinem Untergang führen könnten. Und ich habe sehr viel Zeit und Geld investiert, um sie zu lösen.«
    »Warum erzählen Sie mir das alles, wenn Sie mich doch sowieso töten wollen?«, fragte Alex.
    »Eben weil ich dich töten werde, kann ich dir das alles erzählen«, antwortete Drevin ungehalten. »Es besteht keine Gefahr, dass du etwas ausplaudern kannst. Aber unterbrich mich bitte nie wieder, Alex, sonst muss ich Magnus bitten, dir wehzutun.«
    Er schloss kurz die Augen. Als er sie wieder aufmachte, war er vollkommen ruhig.
    »Das erste Problem«, sagte er, »hat mit dem Außenministerium der Vereinigten Staaten zu tun. Die klugen Politiker dort haben nämlich beschlossen, einige meiner Finanzgeschäfte zu untersuchen, insbesondere die, an denen die russische Mafia beteiligt ist. Natürlich war mir von Anfang an bewusst, dass man Beweismaterial gegen mich sammeln würde. Ich bin immer vorsichtig gewesen. Ich gebe nie etwas Schriftliches aus der Hand und sorge dafür, dass es niemals Zeugen gibt, die gegen mich aussagen könnten. Dennoch, wenn man Geschäfte in solchen Dimensionen macht wie ich, hinterlässt man zwangsläufig irgendwelche Spuren, und ich weiß, dass die Amerikaner

Weitere Kostenlose Bücher