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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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wird natürlich beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Aber nach meiner Schätzung werden noch etwa sechzig Prozent davon unten ankommen. Das sind gut vierhundert Tonnen geschmolzener Stahl, Glas, Beryllium und Aluminium, mit einer Aufprallgeschwindigkeit von circa vierundzwanzigtausend Kilometern pro Stunde. Ziel ist das Pentagon. Das Gebäude wird vollständig zerstört. Alle, die dort arbeiten, werden sterben, und alle dort gesammelten Informationen werden in Flammen aufgehen. Ich vermute, dass die Druckwelle auch die Stadt Washington selbst zum größten Teil zerstören wird. Das Kapitol. Das Weiße Haus. Die großen Denkmäler. Die Parks. Schade, denn die Stadt hat mir immer ganz gut gefallen. Aber es wird sehr wenig davon übrig bleiben.«
    Alex schloss die Augen. Jack Starbright war in Washington, zu Besuch bei ihren Eltern. Vielleicht würde sie die gewaltige Explosion überleben, die Drevin geplant hatte. Aber Tausende Hunderttausende – würden sterben.
    »Und jetzt muss ich dir von Force Three erzählen«, fuhr Drevin fort.
    »Das ist nicht nötig«, sagte Alex. Er war schon allein dahintergekommen. »Sie brauchen jemand, dem Sie die Schuld zuschiebenkönnen. Force Three gibt es gar nicht. Das ist nur eine Erfindung von Ihnen.«
    »Ganz recht.« Drevin schwenkte sein Glas in Richtung der vier Männer, die immer noch etwas abseits standen. »Für mich ist Force Three das Genialste an der ganzen Operation. Wenn Ark Angel auf das Pentagon stürzt, wäre ich natürlich der Hauptverdächtige. Also musste ich einen Sündenbock erschaffen. Ich musste dafür sorgen, dass kein Verdacht auf mich fallen kann.
    Und so habe ich Force Three konstruiert. Ich habe die Männer angeheuert, die du hier siehst. Sie haben nach meinen Anweisungen diverse Terroranschläge verübt, die sich gegen kapitalistische Interessen zu richten schienen. Sie haben eine Autofabrik in Dakota gesprengt, ein Industrieunternehmen in Japan, ein Genforschungszentrum in Neuseeland. Ich habe eine Berliner Journalistin und einen Londoner Dozenten dafür bezahlt, dass sie gegen Force Three Stimmung machen, dass sie die Welt vor diesen Terroristen warnen sollen. Und dann habe ich sie ermorden lassen. Verstehst du? Ich habe das Trugbild einer skrupellosen Gruppe von Ökokriegern erschaffen, die jeden hassen, der im großen Stil unternehmerisch tätig ist – und auf deren Liste ich natürlich ganz oben stand.«
    »Sie haben Ihren eigenen Sohn entführt!«, rief Alex. Endlich fügten sich die Ereignisse im Krankenhaus und in den Hornchurch Towers zu einem stimmigen Bild zusammen.
    »Ich sagte es doch bereits. Es durfte kein Verdacht auf mich fallen. Die Welt musste glauben, dass Force Three mein Feind ist. Welcher Vater würde zulassen, dass sein eigener Sohn kurz nach einer Operation entführt wird ...«
    »Aber die haben einen Fehler gemacht«, unterbrach ihnAlex. »Die haben mich entführt, nicht ihn.« Er dachte an die Zeit seiner Gefangenschaft zurück und geriet ganz durcheinander. »Die wollten Paul einen Finger abschneiden! Haben Sie denen wirklich befohlen, das zu tun?«
    »Selbstverständlich.« Zum ersten Mal schien Drevin beunruhigt. Alex spürte, dass er mit seinen Gefühlen kämpfte. »Die Drohung musste glaubhaft sein. Hätte man Paul verstümmelt, wäre niemand auf die Idee gekommen, dass ich etwas damit zu tun haben könnte. Und wenn Force Three mich hier auf Flamingo Bay angegriffen hätte, wäre ich das Opfer gewesen.«
    »Das ist ja das Letzte!«, rief Alex. »Er ist doch Ihr Sohn!«
    »Ein wenig Schmerz hätte ihn vielleicht etwas härter gemacht«, gab Drevin zurück. »Der Junge ist viel zu weich. Und eines Tages wird er Milliarden erben. Die ganze Welt wird ihm gehören. Ist ein kleiner Finger wirklich ein zu hoher Preis dafür?«
    »Wirklich beneidenswert, Sie als Vater zu haben«, sagte Alex höhnisch.
    »Du wirst unter sehr großen Schmerzen sterben, wenn du weiter so mit mir sprichst!« Drevin trank seinen Cognac aus. Er war plötzlich rot geworden und atmete schwer. »Mein einziger Fehler war, dass ich Kaspar kein Bild von Paul gegeben habe. Wir kannten seine Zimmernummer; wir wussten, dass es in dem Krankenhaus keine Sicherheitsleute gab. Wie konnten wir ahnen, dass ein anderer Junge – du – sich in diese Sache einmischen würde?«
    »Haben Sie deswegen versucht, mich in dem Feuer umzubringen?«, fragte Alex.
    »Nein.« Drevin schüttelte den Kopf. »Wir wollten dich lebendig. Darum ging es schließlich. Paul

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