Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
musste doch mindestens schon acht Kilometer geschafft haben. Aber von Barbados war weit und breit keine Spur. Und jetzt war auch noch der schlimmste Fall eingetreten.
    Er wurde verfolgt.
    Offenbar war Paul zu sich gekommen und hatte Alarm geschlagen. Entweder das, oder jemand hatte den Drachen auf dem Meer entdeckt und sich zusammengereimt, was passiert war. Die Princess V55 durchschnitt die Wellen wie ein Messer und war schon beängstigend nah herangekommen. Sie warunglaublich schnell, fast neununddreißig Knoten: siebzig Stundenkilometer. Bald hätte sie ihn eingeholt. Und da waren noch mehr. Zwei kleinere Boote. Als Alex wieder einmal einen Blick nach hinten riskierte, sah er sie von der Motorjacht wegscheren. Sie waren noch schneller und schlossen rapide die Lücke zwischen ihm und der Princess.
    Es waren brandneue Rennboote vom Typ Bella 620 DC, hergestellt in Finnland und in die Karibik exportiert. Sie waren knapp sieben Meter lang, die verchromte Bugreling geformt wie die Nüstern eines wütenden Bullen; ausgestattet mit 150 PS starken Mercury-Optimax-Saltwater-Außenbordmotoren, die sie doppelt so schnell machten wie Alex mit seinem Drachen. In einer Minute hätten sie ihn eingeholt.
    Doch was konnte er schon tun? Er klammerte sich an die Lenkstange, und um irgendwie doch noch schneller zu werden, ließ er den Drachen so tief es ging hinunter.
    Mittlerweile hörte er schon das Dröhnen der Motoren hinter sich. Und eine hohe Welle nach der anderen stieg vor ihm auf. Seine Beine zitterten vor Anstrengung, während er sich über die Wogen kämpfte. Die Boote hingegen schienen einfach darüber hinwegzufliegen.
    In jedem Boot waren zwei Männer, einer am Steuer, der andere mit einem Maschinengewehr im Anschlag. Die hatten nicht vor, ihn zu fangen und zurückzubringen. Die wollten ihn töten. Alex hörte die erste MG-Salve durch das Donnern der Wogen hindurch. Er zog die Lenkstange an die Brust und ließ den Drachen steil nach oben steigen. Gleichzeitig verlagerte er sein Gewicht leicht nach hinten, spannte alle seine Kräfte an und sprang. Sofort schoss er hoch und flog plötzlich zehn Meter über dem Wasser. Die Kugeln pfiffen unter ihm durchdie Luft. Der Flug schien ewig zu dauern. Den Körper weit nach hinten gelegt, die Fußsohlen zum Himmel gerichtet, sauste er dahin. Damit hatten die Männer in den Rennbooten nicht gerechnet. Von den Wogen hin und her geworfen, gerieten sie aus dem Gleichgewicht; die Gischt nahm ihnen die freie Sicht, sodass sie unmöglich ein Ziel hoch über ihren Köpfen treffen konnten. Für einige Sekunden war Alex in Sicherheit.
    Aber er konnte der Schwerkraft nicht ewig trotzen. Also wappnete er sich für den Absturz. Die beiden Boote waren immer noch entsetzlich nahe. Er landete zwischen ihnen, ging in die Knie, um den Aufprall abzufangen, und lenkte den Drachen etwas tiefer, um wieder Geschwindigkeit aufzunehmen. Wenn er sich überschlug, war er tot. Aber solange er sich zwischen ihnen befand, konnten die Männer nicht schießen. Das Risiko, dass sie sich gegenseitig trafen, war viel zu groß.
    Und dann sah Alex Barbados. Die Insel erschien am Horizont, nicht größer als ein Fingernagel. Wenn er nur noch wenige Minuten lang überlebte, wäre er in Sicherheit.
    Er jagte zwischen den beiden Booten dahin, alle drei fuhren nun mit derselben Geschwindigkeit. Er war den Männern so nahe, dass er ihnen etwas hätte zurufen können, wäre das Gebrüll der Motoren und der Wellen nicht so laut gewesen. Langsam verließen ihn seine Kräfte. Die Arme taten ihm weh. Alle seine Muskeln waren aufs Äußerste angespannt. Er spürte kaum noch das Brett unter seinen Füßen.
    Und dann rückte das Boot links von ihm vor und machte so dem anderen das Schussfeld frei. Alex sah den Mann sein Maschinengewehr anheben, gleich würde er feuern. Er war eine perfekte Zielscheibe, vollkommen ungeschützt und nur wenigeMeter von dem Mann entfernt, der ihn jeden Moment niedermähen würde.
    Alex tat das Einzige, was ihm noch übrig blieb. Wieder ließ er sich in die Höhe schnellen, nur diesmal nicht ganz so hoch. Der Mann mit der MG sollte denken, er habe sich verschätzt. Aber Alex hatte einen Plan. Alles kam auf den Überraschungseffekt an.
    Als er abhob, nahm er eine Hand von der Lenkstange und fasste nach unten. In der Mitte des Bretts war ein Griff; den packte er, und während er durch die Luft flog, löste er das Brett von seinen Füßen. Dann schwang er es wie eine Keule und rammte es dem Mann an den

Weitere Kostenlose Bücher