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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Der dritte Stab löste sich, und Alex schlüpfte hindurch. Er trat in den Korridor und ging zu Tamara hinüber.
    »Und jetzt hole ich Sie da raus«, sagte er.
    »Nein, Alex.«
    »Ich kann Sie doch nicht hier drinlassen.«
    Tamara schüttelte den Kopf. »Du hast nicht mehr viel Zeit. Du musst nach Barbados. Du musst Ed holen.« Sie lehnte sich zurück. Auch wenn sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, sah Alex deutlich, dass sie große Schmerzen hatte. »Mir geht’s gut«, sagte sie. »Arthur kann mir Gesellschaft leisten. Und jetzt geh, bevor hier jemand auftaucht.«
    Alex wusste, dass Tamara Recht hatte. Es war vernünftiger, sofort abzuhauen. Er nahm sich einen der herausgesägten Gitterstäbe und eilte die Treppe hoch. Oben bestätigte ihm ein Blick aus dem Fenster, dass es bald hell werden würde: Am tiefschwarzen Himmel konnte man bereits die ersten rosa Streifen sehen. Es war schon mindestens sechs Uhr, also keine drei Stunden mehr bis zum Start.
    Er ging zur Tür und öffnete sie einen Spaltbreit. Draußen saß in grauem Overall ein Wächter auf einem Stuhl. Alex musste grinsen. Ausnahmsweise hatte er mal Glück. Der Mann schlief, seine Mütze war ihm vom Kopf gerutscht und lag am Boden. Alex packte die Eisenstange fester. Er hatte doch gewusst, dass er sie brauchen würde.
     
    Z ehn Minuten später stieg Alex, bekleidet mit der Uniform des Wächters und die Mütze tief ins Gesicht gezogen, in einen Buggy und fuhr zum Kontrollpunkt. Ohne anzuhalten streckte er den Ausweis des Wächters heraus, wobei er den Arm so hielt, dass von seinem Gesicht nicht viel zu sehen war. Er war bereit, das Tor notfalls zu durchbrechen, aber zu seiner Erleichterung schwang es auf und ließ ihn durch. Das Sicherheitskonzept auf Flamingo Bay müsste mal gründlich überarbeitet werden, dachte er und grinste in sich hinein. Andererseits: Wieso sollte sich Drevin oder sonst wer irgendwelche Sorgen machen? Alle gingen ja davon aus, dass er und Tamara eingesperrt waren. Sie waren auf einer Insel, fünfzehn Kilometer von der nächsten Insel entfernt.
    Der Buggy war einfach zu fahren; es gab nur zwei Pedale – Gas und Bremse – und keine Gangschaltung. Während Alex mit durchgestrecktem Fuß durch den Regenwald brauste, wurde es immer heller. In der Ferne, am anderen Ende der Insel, erschienen Drevins Haus und Little Point. Alex riss das Steuer herum, verließ die Straße und fuhr zwischen den Palmen hindurch auf den Strand zu. Etwa auf halbem Weg blieb der Buggy im Sand stecken. Alex sprang heraus und rannte die restliche Strecke zum Anlegesteg.
    Dort lagen zwei Kanus und ein Boot – eine Princess V55Motorjacht. Ein Kanu war zu langsam. Aber das Boot? Es lag sehr tief im Wasser, der Bug lief spitz zu wie ein Messer – ein richtiger Flitzer. Alex sah nach, ob der Zündschlüssel steckte. Warum nicht? Ein Wachmann hatte geschlafen. Ein anderer hatte nicht einmal aufgeblickt, als er an ihm vorbeigefahren war. Ein dritter hatte vielleicht den blödesten Fehler von allen gemacht.
    Aber diesmal wurde er enttäuscht. Der Schlüssel steckte nicht. Er durchsuchte alle Schränke und Fächer in der Kajüte, aber der Schlüssel war nicht da. Frustriert legte Alex die Hände aufs Steuerrad und zwang sich, Schritt für Schritt zu überlegen. Drevins Haus war in Sichtweite. Er war versucht, sich dort hineinzuschleichen und nach einem Telefon zu suchen. Aber Tamara hatte ihn darauf hingewiesen, dass sehr wahrscheinlich alle Telefone auf der Insel abgeschaltet waren, und sie hatte vermutlich Recht. Ob der Zündschlüssel für das Boot im Haus war? Durchaus möglich, aber das Risiko war zu groß. Alex blickte auf. Der Himmel wurde immer heller, die Dunkelheit verlief sich wie verschüttete Tinte. Die Dämmerung war angebrochen. Drevin konnte jeden Augenblick aufwachen.
    Kein Telefon. Kein Boot. Barbados fünfzehn Kilometer entfernt – unmöglich, dorthin zu schwimmen oder mit dem Kanu zu paddeln. Alex blieb nur eine Chance. Sein Notfallplan, den er sich überlegt hatte, während er die Gitterstäbe des Käfigs zersägte. Er war zwar nicht besonders wild darauf, es gab jedoch keine andere Möglichkeit. Also sollte er nicht länger zögern.
    Alex sprang vom Boot und lief den Strand entlang zum Geräteschuppen, in den Kolo ihn mitgenommen hatte, bevor sie zum Tauchen aufgebrochen waren. In dem Schuppen lagertePaul Drevins Kitesurf-Ausrüstung: Lenkdrachen und Surfbrett. Und die wollte Alex sich holen.
    Während er den Drachen aus seiner

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