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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Gewehren. Die anderen drangen von verschiedenen Seiten auf den Platz vor. Dein Vater und Yassen hatten sich getrennt – womit ich gerechnet hatte. Das war die übliche Taktik. Wären sie zusammengeblieben, hätten wir sie leichter gefangen nehmen können. Einen Augenblick lang dachte ich, unser Plan würde doch noch aufgehen.
    Das war ein Irrtum.
    Drei meiner Leute schnappten sich John. Sie hatten ihn in eine Ecke gedrängt, und es sah wirklich so aus, als könnte er nichts mehr machen. Sie zwangen ihn, seine Waffe wegzuwerfen und sich auf den Boden zu legen. Die drei anderen verfolgten Yassen. Aber so, dass er entkommen konnte. So war es jedenfalls geplant.
    Aber Yassen Gregorovich hatte seine eigenen Pläne. Er war schon halb über den Platz und lief auf eine der Seitenstraßen zu. Aber dann blieb er plötzlich stehen, drehte sich um und gab drei Schüsse ab. Seine Pistole hatte einen Schalldämpfer, sodass die Schüsse kaum zu hören waren. Diesmal zielte ernicht auf die Brust. Seine Kugeln trafen einen meiner Männer zwischen die Augen, einen seitlich in den Hals und einen in den Kehlkopf. Zwei waren auf der Stelle tot. Der dritte ging zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    Einer war noch übrig. Sein Name war Travis und ich hatte ihn selbst ausgewählt. Er war auf der anderen Seite des Platzes, und ich sah, dass er zögerte. Er wusste nicht, was er tun sollte. Schließlich hatte ich ihm den Befehl gegeben, nicht auf Yassen zu schießen. Nun, er hätte den Befehl missachten sollen. Die Situation war außer Kontrolle geraten. An diesem Abend waren schon genug Leute gestorben. Er hätte Yassen erschießen oder schleunigst den Rückzug antreten sollen, aber er tat weder das eine noch das andere. Er blieb einfach nur stehen, und Yassen schoss auch ihn nieder. Eine Kugel ins Bein, und als er am Boden lag, eine zweite in den Kopf. Der ganze Platz war mit Leichen übersät. Und dabei hatte die Aktion ohne Blutvergießen über die Bühne gehen sollen.«
    Ash verstummte.
    Alex sah, dass er seinen Whisky ausgetrunken hatte. »Möchtest du noch einen Drink, Ash?«, fragte er.
    Ash schüttelte den Kopf. Dann erzählte er weiter.
    »Yassen war entkommen. Wir hatten John. Wenigstens in Teilen war unser Plan also aufgegangen. Vielleicht hätte ich es dabei belassen sollen. Aber das konnte ich nicht. Das war meine erste selbstständige Operation und Yassen Gregorovich hatte fast die Hälfte meiner Einsatztruppe ausgelöscht. Ich setzte ihm nach.
    Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Einerseits wusste ich, dass ich ihn nicht töten durfte. Andererseits konnte ich ihn nicht einfach so davonkommen lassen. Ich zogdie kugelsichere Weste aus, weil ich mit dem schweren Ding nur schlecht laufen konnte. Dann rannte ich los, quer über den Platz, und hörte hinter mir jemanden rufen – wahrscheinlich war das John. Aber das war mir egal. Ich bog um eine Ecke und stand vor einem Palazzo. Ich weiß noch, wie ich dachte, mit diesem komischen Balkon sieht das aus wie ein Opernhaus. Kein Mensch weit und breit. Ich dachte, Yassen wäre mir entwischt.
    Und dann steht er plötzlich vor mir.
    Er hatte auf mich gewartet! Überall wimmelt es von MI6- Agenten, und da steht er, als gehöre die ganze Stadt ihm allein und keiner von uns könne ihm etwas antun. Ich stürzte mich auf ihn. Ich konnte nicht anders. Seine Hand bewegte sich so schnell, dass ich es gar nicht mitbekam. Sie traf mich an der empfindlichsten Stelle des Handgelenks. Meine Pistole flog davon und landete irgendwo im Dunkeln. Im selben Moment drückte er mir seine Waffe an den Hals.
    Er war zehn Jahre jünger als ich. Ein russischer Junge, der in das alles nur hineingeraten war, weil seine Eltern bei einem Unfall gestorben waren. Und der hatte mich ausgetrickst und fast die Hälfte meines Teams getötet. Und jetzt war ich an der Reihe.
    Wer sind Sie?
    MI6.
    Lügen war zwecklos. Und wir wollten ja, dass Scorpia es erfuhr.
    Woher wussten Sie, dass wir kommen würden?
    Darauf antwortete ich nicht. Er stieß mir die Pistole in den Hals. Aber der Schmerz störte mich nicht. Es wäre sowieso bald alles vorbei.
    Sie hätten zu Hause bleiben sollen.
    Und dann drehte er sich um und rannte davon.
    Bis zum heutigen Tag weiß ich nicht, warum er mich nicht erschossen hat. Vielleicht hatte seine Pistole eine Ladehemmung. Oder es war noch banaler. Er hatte Caxero, Travis und drei weitere meiner Männer getötet: Vielleicht war ihm einfach die Munition ausgegangen. Ich sah ihn in der

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