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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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istdort so ruhig, dass die Einheimischen sie die Stille Stadt nennen. Und beim MI6 meinte man, das sei der perfekte Ort für den Überfall, der John nach Hause bringen sollte.
    Dein Dad wurde nicht alleine dort hingeschickt. Er kam in Begleitung eines jungen Killers, er war einer der Besten, die Malagosto jemals hervorgebracht hat. Soweit ich weiß, kennst du ihn. Sein Name war Yassen Gregorovich.«
    Wieder erschauderte Alex. Heute wühlten sie wahrlich tief in seiner Vergangenheit herum.
    Er erinnerte sich an den schlanken, blonden Russen mit den eiskalten Augen. Alex hatte Yassen bei seinem ersten Auftrag kennengelernt. Yassen hätte ihn damals töten können, es aber dann doch nicht getan. Und dann waren sie sich in Südfrankreich ein zweites Mal begegnet. Yassen hatte ihn in die Albtraumwelt von Damian Cray geführt. Alex dachte an die letzten Augenblicke, die sie miteinander verbracht hatten. Wieder hatte Yassen sich geweigert, ihn zu töten, und es hatte ihn selbst das Leben gekostet.
    »Was kannst du mir von Yassen erzählen?«, fragte er.
    »Ein interessanter junger Mann«, sagte Ash, aber seine Stimme war auf einmal ganz kalt. »Geboren in Estrow. Du hast von der Stadt wahrscheinlich nie gehört, aber für uns war sie von großem Interesse. Die Russen hatten dort eine geheime Fabrik – für biochemische Waffen –, und eines Tages flog der ganze Laden in die Luft. Es gab mehrere Hundert Tote – darunter auch Yassens Vater. Seine Mutter wurde verletzt und starb sechs Monate später.
    Die Russen versuchten die Sache zu vertuschen. Sie wollten einfach nicht zugeben, dass da was passiert war, und bis heute kennen wir nicht die ganze Wahrheit. Aber eins warsicher. Yassen war plötzlich ganz allein. Gerade mal vierzehn Jahre alt. So alt, wie du jetzt bist, Alex.«
    »Wie ist Scorpia auf ihn gekommen?«
    »Er ist zu ihnen gekommen. Er ist allein durch ganz Russland gereist, ohne Geld und ohne Essen. Eine Weile hat er in Moskau gearbeitet, auf der Straße gelebt und für die örtliche Mafia kleinere Aufträge erledigt. Wir wissen immer noch nicht, wie er den Weg zu Scorpia gefunden hat, aber jedenfalls ist er irgendwann auf Malagosto aufgetaucht. Schon verrückt, aber dein Vater ist eine Zeit lang sein Ausbilder gewesen. Hat mir erzählt, der Junge sei ein Naturtalent. Ist das nicht komisch? In gewisser Weise hattet ihr beide, du und Yassen, viel gemeinsam.« Ash drehte sich zu Alex um, und im künstlichen Licht des Flugzeugs sah er aus wie ein Gespenst. Ein seltsamer Ausdruck trat in seine Augen. »John hatte eine Schwäche für Yassen«, sagte er. »Er mochte ihn wirklich sehr. Was sagt man nur dazu? Der Spion und der Killer. Ein reichlich seltsames Paar, würde ich sagen ...«
    Und fünfzehn Jahre, nachdem sein Vater ihm das Leben gerettet hatte, hatte Yassen sich für Alex geopfert und damit die Schulden einer alten Freundschaft beglichen. Aber davon erzählte Alex Ash nichts. Aus irgendeinem Grund wollte er das lieber für sich behalten.
    »Die Sache auf Malta sollte folgendermaßen laufen«, sagte Ash. Er klang plötzlich sehr müde, als wollte er nur noch fertig werden. »Caxero war ein Gewohnheitstier – und das ist für einen Verbrecher immer gefährlich. Jeden Abend ging er in ein kleines Café auf dem Platz gegenüber der Peter-und-Paulus-Kathedrale in Mdina und trank einen Kaffee mit Kognak. Dort sollte er getötet werden. John ließ mich wissen, wann die Aktionstattfinden sollte. Am 11. Februar, um elf Uhr abends. Wir sollten dort warten, bis man Caxero umgebracht hatte – er war ein ganz übler Bursche, und wir fanden, Scorpia könnte ihn ruhig aus dem Weg räumen –, und dann auf den Platz stürmen und John entführen. Yassen wollten wir entkommen lassen. Er sollte Scorpia berichten können, dass John Rider gefangen genommen worden war.
    Es musste so echt wie möglich aussehen. Ich hatte die Leitung der Operation. Es war das erste Mal, dass man mir das Kommando übertragen hatte. Ich hatte neun Leute, und obwohl es uns um John ging, waren wir mit echter Munition bewaffnet – keine Platzpatronen. Yassen hätte den Unterschied sehr wahrscheinlich bemerkt. Er war sehr klug. Wir trugen kugelsichere Westen unter unserer Kleidung. John würde nicht auf uns schießen, wenn wir angriffen, aber Yassen bestimmt. Und wir wussten, dass er ein erstklassiger Schütze war.
    Am Vormittag hatte ich zwei meiner Leute in Stellung gebracht, und zwar in den beiden Glockentürmen der Kathedrale. An jedem Turm war

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