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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Bordstein gingen, wo ein schmutziger weißer Lieferwagen parkte, auf dessen Fahrersitz ein weiterer Indonesier saß. Der Wagen hatte hinten eine fensterlose Doppeltür. Alex sah Ash nervös an. Er hatte das Gefühl, jeden Moment verschlungen zu werden, und erinnertesich an das letzte Mal, als er mit Leuten von den Snakeheads in ein Auto gestiegen war. Aber Ash schien unbesorgt. Und Alex stieg hinter ihm ein.
    Die Türen knallten zu. Die beiden Männer setzten sich neben den Fahrer und dann fuhren sie los. Alex und Ash saßen auf einer Bank aus Metall, die am Boden festgeschweißt war. Sie konnten nur durch die vordere Windschutzscheibe etwas sehen, und die war so verdreckt, dass Alex sich fragte, wie der Fahrer überhaupt die Straße erkennen konnte. Der Lieferwagen war mindestens zehn Jahre alt und hatte keine Federung. Alex spürte jeden Stein und jedes Schlagloch auf der Fahrbahn. Und davon gab es reichlich.
    Der Flughafen lag etwa zwölf Meilen außerhalb der Stadt, und die Straße war auch jetzt am späten Abend noch völlig verstopft. Alex spähte über die Schulter des Fahrers hinweg, sah aber kaum etwas, bis schließlich Jakarta in Sicht kam. Zuerst erinnerte ihn die Stadt an Bangkok, doch als sie näher kamen, erwies sie sich als noch hässlicher, denn irgendwie schien die Stadt es noch nicht geschafft zu haben, etwas mehr zu werden als eine riesige Ansammlung von Elendsvierteln.
    Der Verkehr war entsetzlich. Sie fuhren jetzt auf einer Hochstraße durch die Innenstadt, und plötzlich waren Autos und Motorräder nicht nur links und rechts neben ihnen, sondern auch über und unter ihnen. Wolkenkratzer – eher klobig als schön – ragten in den Himmel; hinter tausend Fenstern von Büros, die vermutlich menschenleer waren, brannten Glühbirnen nutzlos vor sich hin und färbten den Nachthimmel gelblich grau. Auf den Bürgersteigen standen grellbunte Imbissbuden – die hier warungs hießen –, aber niemand schien etwas essen zu wollen. Die Leute strebten heimwärts wie Schlafwandler,wie betäubt schoben sie sich durch Lärm und Schmutz und die Hitze.
    Sie bogen von der Hochstraße ab und ließen das Zentrum schnell hinter sich. Jetzt rumpelte der Wagen einen Feldweg entlang, platschte durch Pfützen und kurvte um herumliegende Steine und Geröll herum. Keine Straßenlaternen, keine Schilder, selbst der Mond hatte sich hinter eine Wolke verzogen. Alex sah nur, was zufällig ins Licht der Scheinwerfer geriet. Anscheinend fuhren sie durch einen Slum, er sah enge Straßen, Wellblechhütten und Bretterbuden. Am Straßenrand standen seltsame stachlige Sträucher und gestutzte Palmen. Bürgersteige gab es nicht. Irgendwo bellte ein Hund. Ansonsten gab es überhaupt keine Anzeichen von Leben.
    Sie kamen zu einem Tor, das aussah, als sei es aus Treibholz zusammengenagelt. Mit roter Farbe waren auf Indonesisch zwei Wörter daraufgepinselt. Als sie sich näherten, drückte der Fahrer auf eine Fernbedienung und das Tor schwang auf. Sie fuhren hindurch und rollten auf ein weitläufiges Gelände mit Lagerhäusern und Bürogebäuden, beleuchtet von ein paar Bogenlampen und ringsum von einem Zaun umgeben. Der Wagen hielt. Sie waren angekommen.
    Anscheinend war niemand da. Die Hecktüren des Lieferwagens wurden aufgerissen und die beiden Männer führten Alex und Ash in eins der Lagerhäuser. Überall waren Kisten aufgestapelt, manche von ihnen offen: Alex sah Verpackungsstroh und Plastikspielzeug. Irgendwo lag ein ganzer Haufen Tretroller, daneben ein umgekipptes Spielhäuschen. Ein zottiger Affe saß mit gespreizten Beinen am Boden, Schaumstoff hing ihm aus einem Riss im Bauch, und er starrte mit leeren Glasaugen zu ihnen hoch. Alex hoffte, das war kein bösesZeichen. Noch nie hatte er eine so freudlose Ansammlung von Spielzeugen gesehen. Ihrem Zustand nach – verstaubt und kaputt – konnten sie schon seit Jahren so hier herumliegen.
    Zwei dünne Matratzen auf dem Fußboden bestätigten seine schlimmsten Befürchtungen. Dort sollten sie also schlafen. Von einer Toilette oder einer Waschgelegenheit war weit und breit nichts zu sehen. Ash wandte sich an die Männer und gab ihnen mit Handzeichen zu verstehen, dass er Durst hatte. Sie zuckten bloß die Schultern und gingen hinaus.
    Die nächsten neun Stunden sollten die längsten in Alex’ Leben werden. Er hatte nichts zum Zudecken und der harte Steinboden war allzu deutlich durch die Matratze zu spüren. Er schwitzte. Die Kleider klebten ihm am Leib. Auf Jakarta lastete

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