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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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    Das war ja interessant. Er hatte sich selbst autorisiert, das System zu manipulieren, falls er noch einmal in seine Nähe kommen sollte, und mit etwas Glück würden Yu und Varga nichts davon merken.
    Mehr konnte er nicht tun. Alex lief zur Treppe zurück und ging hinauf, um sich irgendwo ein gutes Versteck zu suchen. Dort wollte er warten, bis sie Darwin erreicht hatten. Dann würde er mit Mrs Jones Kontakt aufnehmen und ihr von der Bombe erzählen. Wenn sie ihn freundlich darum bat, könnte er Royal Blue sogar für sie entschärfen.
    Er gelangte aufs Deck. Major Yu war schon vor ihm dort angekommen – Alex hörte seine Stimme, konnte aber nichts verstehen. Schnell stieg er eine Leiter hinauf, die zu einem schmalen Steg zwischen zwei Containertürmen führte. Hier würde ihn niemand sehen können. Kühn geworden, ging er bis ans Ende vor, sodass er das Vordeck sehen konnte, wo sich aus einem Gewirr von Trossen und Winden ein einzelner Sendemast erhob.
    Was er da zu sehen bekam, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
    Er hatte gedacht, die Sirene habe vielleicht irgendein Problem im Maschinenraum gezeigt, und darin nur eine nützliche Ablenkung gesehen. Sie hatte Major Yu und seine Leute genau im richtigen Augenblick von der Bombe weggelockt. Aber jetzt wurde ihm klar, dass sie ganz und gar nichts Gutes zu bedeuten gehabt hatte. Schlimmer hätte es eigentlich nicht kommen können.
    Der alte Mann aus dem Container – Salem – war Alex nach draußen gefolgt. Er musste sich durch die Klappe gezwängt haben und irgendwie an Deck gelangt sein. Aber dort hatte ihnsein Glück verlassen. Jemand hatte ihn entdeckt. Jetzt hatten sie ihm die Arme auf den Rücken gedreht und hielten ihn fest, während Major Yu ihn befragte. Captain de Wynter und Varga standen daneben und sahen zu. Salem hatte Schwierigkeiten, sich verständlich zu machen. Man hatte ihn geschlagen. Ein Auge war halb zugeschwollen, aus einer Platzwunde in der Wange lief ihm Blut übers Gesicht.
    Er redete, aber seine Worte wurden vom Wind fortgetragen. Schließlich war er fertig. Es war nicht kalt draußen an Deck, aber plötzlich begann Alex zu zittern. Major Yu stand noch immer mit dem Rücken zu ihm. Alex sah, wie er bedächtig einen Handschuh auszog und in seine Jackentasche griff. Er nahm eine kleine Pistole heraus. Ohne zu zögern, ohne überhaupt zu zielen, schoss er dem alten Mann zwischen die Augen. Der Schuss hörte sich an, als ob ein Stück Holz zerbrach. Salem starb im Stehen, noch immer festgehalten von zwei Männern. Yu nickte, und die beiden hoben ihn an und warfen die Leiche über die Reling. Alex sah ihn ins Wasser klatschen und verschwinden.
    Dann sagte Major Yu wieder etwas, und diesmal drangen seine Worte deutlich zu Alex hoch.
    »An Bord läuft ein Junge herum!«, rief er. »Er ist aus dem Container geflohen. Wie, weiß ich nicht. Aber er muss unverzüglich gefunden und zu mir gebracht werden. Tötet ihn nur, wenn es unbedingt notwendig ist.«
    Alex war ganz allein und unbewaffnet auf einem Schiff auf hoher See, Hunderte Meilen vom Festland entfernt. Er konnte nicht weglaufen. Sie würden mit dreißig Mann nach ihm suchen, und er zweifelte nicht daran, dass sie alle bewaffnet waren. Sie würden mit der Suche an einem Ende des Schiffsbeginnen und sich bis zum anderen Ende vorarbeiten. Und er wusste genau, was ihn erwartete, wenn sie ihn fanden.
    Er zog sich zurück und begann ernsthaft nach einem Versteck zu suchen.

Versteckspiel
    D er Kapitän der Liberian Star war normalerweise kein nervöser Mensch, aber jetzt geriet er ins Schwitzen. Er stand vor der Kabinentür und rang um Fassung, wischte sich den Schweiß von der Stirn und klemmte sich seine Mütze unter den Arm. Er war sich bewusst, dass er vielleicht nur noch wenige Minuten zu leben hatte.
    Hermann de Wynter war Holländer, unverheiratet und viel zu dick; er sparte für einen Lebensabend irgendwo in der Sonne. Seit elf Jahren arbeitete er für die Snakeheads und transportierte für sie Container in alle Welt. Noch nie hatte der Boss ihn in seine Kabine bestellt. Er wusste, in diesem Spiel konnte sich eine einzige falsche Frage als tödlich erweisen. Ebenso ein einziger Fehler. Und jetzt stand er vor der Aufgabe, Major Yu zu erklären, dass er versagt hatte.
    Er holte tief Luft und klopfte an die Tür der Kabine, die Yu auf dem Hauptdeck bewohnte.
    »Herein!«
    Das klang recht freundlich, aber de Wynter war am Tag zuvor dabei gewesen, als Yu den

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