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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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liegt in der Hand deines schlimmsten Feindes. Warum sprichst du nicht mit ihm, Alex? Warum bittest du ihn nicht, Erbarmen mit dir zu haben?«
Auf dem Bildschirm hatte Jack das Fort verlassen. Der Landrover fuhr über eine staubige Piste und beschleunigte.
»Bitte!« Heiße Tränen liefen Alex übers Gesicht. Er konnte es nicht verhindern. »Nicht …«
»Wie bitte?« Julius beugte sich zu Alex hinunter. »Ich habe dich nicht verstanden.«
»Bitte, Julius, ich tue alles, was du willst …«
»Das tust du doch schon.« Julius hielt Alex die Fernbedienung vor das Gesicht und Alex sah, wie sein Daumen auf den Knopf drückte.
Der Landrover explodierte. Das Bild war doch nicht schwarz-weiß. Ein leuchtend roter, im Inneren orangefarbener Feuerball breitete sich darauf aus. Die Explosion schien die ganze Wüste und den Himmel zu erfassen. Einen Augenblick lang verschwand das Bild, dann zeigten die Kameras das brennende Gerippe des stehenden Autos. Feuer schlug durch die zerborstenen Scheiben. Da wusste Alex, dass Jack tot war.
Jack, die sich um ihn gekümmert hatte, seit er sieben war. Die beim Begräbnis seines Onkels neben ihm gestanden und ihn, so gut es ging, beschützt hatte, als Ian Riders verhängnisvolles Erbe sein Leben veränderte. Die seine Schultasche gepackt und seine Wunden versorgt hatte, die immer fröhlich gewesen war und immer auf seiner Seite gestanden hatte. Jack, der er vorbehaltlos vertraute, die ihn besser verstand als sonst jemand und die nie diese schreckliche Schattenwelt hätte betreten dürfen.
Ein unbeschreiblicher Kummer überwältigte Alex, ohne dass er sich dagegen wehren konnte. Er schluchzte laut auf und krümmte sich am ganzen Körper. Seine Augen waren fest geschlossen.
Julius Grief hüpfte lachend um ihn herum, während Razim seine Geräte überwachte, etwas in eine Tastatur tippte und Messwerte verglich.
»Wirklich außerordentlich«, murmelte er. »Solche Werte hatten wir noch nie. Ich scheine die Gewalt psychischer Schmerzen vollkommen unterschätzt zu haben. Vielleicht muss ich sogar meine Skala erweitern. Bemerkenswert.«
Alex sackte vornüber und sein Kopf sank auf die Brust. Er war bewusstlos geworden. Doch die Apparaturen maßen weiter seine Gefühle und übersetzten sie mithilfe von Anzeigen, Monitoren und Druckern in Messwerte.
»Das war toll!«, rief Julius. »Richtig cool!«
»Geh schlafen, Julius!«, erwiderte Razim. Er nahm einen Ausdruck und las die Ergebnisse. »Ich muss arbeiten.«
Zwei Wachen waren ins Zimmer getreten. Sie banden Alex los und trugen ihn hinaus. Julius folgte ihnen. Razim blieb in Gedanken versunken sitzen.
Draußen in der Wüste loderten die Flammen zum dunklen Himmel auf und warfen flackernde Schatten über den Sand.

Ein Zentimeter
D ie Wagenkolonne fuhr in rasantem Tempo durch die Straßen Kairos. Sie bestand aus insgesamt acht Fahrzeugen, darunter zwei Polizeiautos und drei vorausfahrende Motorräder. Die drei Limousinen in der Mitte der Kolonne sahen identisch aus. Sie waren lang und schwarz, hatten getönte Fensterscheiben und auf dem Kotflügel flatterte ein kleines Sternenbanner.
Die Fahrt hatte vor anderthalb Kilometern in der amerikanischen Botschaft in Garden City begonnen. Sobald die Kolonne durch das Tor der Botschaft auf die Hauptstraße gebogen war, hatte eine ganze Armee ägyptischer Polizisten für freie Fahrt gesorgt. An jeder Straßenecke und Ampel hielten sie den Verkehr auf. Aus der Luft sah die Kolonne aus wie eine Schlange, die sich zwischen Hunderttausenden von Ameisen hindurchschlängelte.
Die Außenministerin saß im Fond der ersten Limousine. Sie hatte sich dagegen entschieden, die mittlere zu nehmen, auch wenn sie dann zum Schutz je ein Fahrzeug voller CIA-Agenten vor und hinter sich gehabt hätte. Aber der mittlere Wagen war bei einem potenziellen Anschlag das naheliegendere Ziel. Die Limousinen waren zwar gepanzert, würden jedoch nicht jedem Geschoss standhalten. Alle Dächer waren überprüft worden. Bewaffnete Polizisten hatten strategisch wichtige Stellungen entlang der Strecke besetzt und würden dort ausharren, bis der Abend vorbei war. Der seit Jahren gesuchte Verbrecher Habib, auch »der Ingenieur« genannt, war in Kairo tot aufgefunden worden. Aber vielleicht hatte er ja vorher noch jemanden mit einer Waffe versorgt. Nichts durfte dem Zufall überlassen werden.
Die Außenministerin saß am Fenster und blickte auf die vorbeiziehenden eintönigen Häuser und den wartenden Verkehr. Sie war klein, hatte

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