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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Speichers gepresst darauf zu. Die Schatten auf dieser Seite der Gasse kamen ihr tiefer vor. Ungefähr auf halbem Weg kam sie an einer offenen Tür vorbei, neben der Schachteln und Kisten gestapelt waren. Drinnen brannte Licht. Nervös spähte sie hinein und erblickte eine Küche mit Kühlschrank, Mikrowelle, mehreren Schränken und einem Tisch mit Stühlen. Vielleicht kamen die Wachen hierher, um zu essen und sich in ihrer Freizeit zu erholen. Jetzt war die Küche leer.
Sie ging weiter bis zum Ende des Speichers. Hoffentlich war niemand auf der Hängebrücke, die sich über ihr von Mauer zu Mauer spannte. Das ganze Fort wirkte verlassen.
Ihr Herz raste, denn nur noch wenige Meter von ihr entfernt stand ein Auto, ein alter, zerbeulter Landrover. Der Schlüssel steckte im Zündschloss. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. So leicht konnte es doch nicht sein!
War es auch nicht. Ein junger, bärtiger Wachmann lehnte an der Kühlerhaube und rauchte eine Zigarette. Über seiner Schulter hing ein Gewehr. Um zum Auto zu gelangen, musste sie an ihm vorbei. Sie konnte ihn natürlich mit der Stange niederschlagen. Aber wenn sie sich an ihn heranschlich, würde er sie hören. In der nächtlichen Stille der Wüste fiel jedes noch so kleine Geräusch auf. Sie musste den Mann ablenken. Er musste zu ihr kommen statt umgekehrt. Und zwar schnell.
Sie tun Alex weh. Wahrscheinlich haben sie schon damit angefangen.
Da fiel ihr etwas ein. Sie hastete zurück zur Küche, riss den Kühlschrank auf und fand zu ihrer Erleichterung, was sie suchte: einen Karton mit Eiern. Der Gedanke an die Mikrowelle hatte sie an etwas erinnert: an ein fehlgeschlagenes Experiment ihres damals zehnjährigen Schützlings. Wie hatte sie Alex ausgeschimpft! Jetzt konnte sie davon profitieren.
Sie legte ein Ei in die Mikrowelle, stellte die Zeitschaltuhr auf fünf Minuten und drückte auf die Start-Taste. Dann eilte sie wieder nach draußen und versteckte sich hinter den Kisten. Sie überlegte, ob sie sich nicht noch mit einem Küchenmesser bewaffnen sollte, doch die Vorstellung war ihr zuwider. Sie wartete also, zählte die Sekunden und stellte sich vor, wie das Ei sich auf dem Teller hinter der Glastür langsam drehte. Wie Alex schon damals herausgefunden hatte, kann man ein Ei nicht in der Mikrowelle kochen. Es explodiert mit einem Knall und verdreckt das ganze Gerät.
Wie Jack gehofft hatte, hörte der Wachmann den Knall und kam sofort herbeigelaufen. Am Eingang zur Küche blieb er stehen und spähte unsicher hinein. Jack schlich rasch hinter ihn und schlug ihm die Eisenstange mit aller Kraft auf den Hinterkopf. Der Mann brach stöhnend zusammen. Jack vergewisserte sich erst, dass er auch wirklich bewusstlos war, dann rannte sie zum Auto.
Alle möglichen Fragen gingen ihr durch den Kopf. Hätte sie das Gewehr des Mannes an sich nehmen sollen? Sollte sie über den Hof fahren, Alex suchen und ihn mitnehmen? Nein, das wäre zu gefährlich. Noch hatte sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, aber wenn es zum Kampf käme, wären Razim und seine Männer ihr weit überlegen. Sie zögerte, Alex zurückzulassen. Doch dann musste sie wieder an seine Worte am See denken: Besser einer von ihnen konnte fliehen als keiner. Nach Siwa war es nicht weit. Sie würde hinfahren und mit Verstärkung zurückkehren – Polizei, Armee, was auch immer. Und wenn Razim das Auto wegfahren hörte und begriff, was passiert war, würde er sofort alles stehen und liegen lassen und sie verfolgen. Dann könnte er Alex nicht mehr wehtun.
Sie stieg ein und zog lautlos die Tür zu. Niemand bewachte das Tor. Es stand offen. Dahinter sah sie die Wüste und eine sandige Piste. Es kam ihr alles zu schön vor, um wahr zu sein. Ob das Auto ansprang? Sie drehte den Schlüssel und der Motor erwachte brummend zum Leben. Niemand schrie, sie solle aussteigen, niemand kam angerannt. Und die Minen? Razim hatte gesagt, die ganze Umgebung des Forts sei zum Schutz vor Überfällen vermint. Aber er hatte auch gesagt, sie würden nur bei einem drohenden Angriff aktiviert werden. Sie musste auf das Beste hoffen. Vielleicht gab es Reifenspuren, denen sie folgen konnte.
Durchhalten, Alex. Hilfe ist unterwegs.
Sie legte den ersten Gang ein und fuhr los.
D er Bildschirm brauchte ein paar Sekunden, bis er hochgefahren war. Alex blickte auf ein unscharfes Schwarz-Weiß-Bild. Noch erkannte er nichts. Julius Grief sah ihn abwartend und mit einem hämischen Grinsen an. Razim stand mit der Fernbedienung in der Hand

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