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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Warfare, Scharfschützengewehr. Die Ägypter beschäftigen sich damit. Ihr Spezialist ist schon da.«
Die Ägypter! Joe Byrne wirkte auf einmal alt und müde, als seien sämtliche Sorgen der Welt auf seinen Schultern abgeladen worden – was in gewisser Weise auch stimmte. Wenn er jetzt nicht aufpasste, artete der Vorfall in gegenseitige Schuldzuweisungen der beiden Länder aus. Ein bewaffneter Attentäter hatte sich an fünfzehn CIA-Agenten und zehnmal so vielen ägyptischen Sicherheitsbeamten und Polizisten vorbeigeschlichen. Eine schreckliche Blamage für eine Menge Leute. Wie auf ein Stichwort näherte sich ihnen ein untersetzter, schwarzhaariger Mann mit schweren Lidern und einem Schnurrbart, der seitlich bis zum Kinn hinunterhing. Byrne erkannte ihn sofort. Der Mann hieß Ali Manzour und war der Chef desägyptischen StaatssicherheitsdienstesJihaz Amn al Daoula. Er trug einen weißen Nadelstreifenanzug und mehrere dicke Goldringe. Seine Kleider waren durchnässt.
Byrne überlegte, ob das am Regen lag. Es konnte genauso gut Schweiß sein. Für einen Mann seiner Größe hatte Manzour drastisches Übergewicht.
Jedenfalls war Byrne über seine Anwesenheit froh. Er kannte Manzour relativ gut. Manzour war ein tüchtiger Mann. Wenn er ein Glas Raki getrunken hatte, konnte er sehr herzlich und gut gelaunt sein. Im Moment hatte allerdings der Stress die Oberhand. Noch im Gehen zog er ein Fläschchen mit weißen Tabletten heraus und schluckte eine Handvoll davon.
»Das ist unerhört!«, schimpfte er los. »Eine Schande!«
»Sie sagten, das Gebäude sei sicher.« Byrne hatte beschlossen, von vornherein jede Verantwortung weit von sich zu weisen.
»Das war es auch!«
»Zwischen den Wänden gab es eine Art Geheimtreppe«, sagte Tanner. »Sie führte bis ganz nach oben.«
»Von einer solchen Geheimtreppe weiß ich nichts!«, rief Manzour wütend aus. »Aber eines sage ich Ihnen: Es handelt sich um einen britischen Anschlag. Alles weist auf den britischen Geheimdienst hin. Der Attentäter hatte ein britisches Gewehr. Die Briten wollten nicht, dass die Außenministerin diese Rede hält. Und der Mann, der in dem Übertragungswagen gefunden wurde, ist britischer Staatsbürger.«
»Woher wissen Sie das?«
»Wir haben seinen Ausweis. Er heißt Erik Gunter. Und arbeitet nicht für al-Minya. Der Wagen wurde der Gesellschaft gestohlen. Einen Gunter kennt man dort nicht.«
Erik Gunter. Byrnes Laune verschlechterte sich. Nachdem Alex ihm den Namen genannt hatte, hatte Byrne seinen Leuten angeordnet, den Mann zu überwachen. Offenbar war er ihnen entwischt. »Wie wurde er getötet?«
Manzour schüttelte den Kopf, als könnte er selbst nicht glauben, was er jetzt sagte. »Meine Leute behaupten, er sei von einem Skorpion gestochen worden. Aber das ist absurd. In Kairo gibt es keine Skorpione, erst recht nicht in einem Übertragungswagen des Fernsehens.« Er fuchtelte mit den Armen und ein jüngerer Beamter eilte mit einem Klappstuhl herbei. Manzour ließ sich darauf fallen, zog ein Taschentuch heraus und wischte sich die Stirn ab. Er brauchte kurz, bis er sich wieder gefasst hatte, dann fuhr er ruhiger fort: »Ich verstehe gar nichts. Offenbar wurde das Attentat von langer Hand geplant. Wir können von Glück sagen, dass es gescheitert ist und die Außenministerin noch lebt.«
Ein Soldat näherte sich ihnen mit schnellen Schritten. Vor Manzour blieb er stehen. Er grüßte, beugte sich vor und flüsterte einige Worte. Manzour hob alarmiert den Kopf.
»Es wird immer merkwürdiger«, sagte er. »Soeben erfahre ich, dass am Haupttor ein Junge verhaftet wurde.«
»Ein Junge …?«
»Er hatte eine Pistole. Russisches Fabrikat. Aus der Waffe scheint geschossen worden zu sein. Der Junge ließ sich freiwillig von meinen Leuten festnehmen. Er leistete keinerlei Widerstand. Jetzt fragt er nach Ihnen.«
»Wo ist er?« Byrne ahnte, wer der Junge war. »Kann Ihr Mann ihn beschreiben?«
Manzour wandte sich an den Soldaten und die beiden wechselten einige Worte. »Es handelt sich um einen britischen Schüler. Fünfzehn Jahre alt, blond, trägt die Uniform einer internationalen Schule von Kairo.«
»Des College of Arts and Education?«
»Ja.« Manzour sah Byrne misstrauisch an. »Sie kennen ihn?«
»In der Tat. Und es ist von allergrößter Wichtigkeit, dass ich ihn sofort spreche. An einem Ort, an dem wir ungestört sind.«
Manzour nickte. Er stand auf und fuhr den Soldaten neben sich an: »Sie haben gehört, was Mr Byrne gesagt hat! Bringen Sie den

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