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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Reptilienhals.
Kurst nickte. Er war ein vorsichtiger Mensch und hatte es sich zur Regel gemacht, nur zu sprechen, wenn es einen besonderen Anlass gab.
»Ich bin Ariston.«
»Das weiß ich.«
»Danke, dass Sie gekommen sind.«
Yannis Ariston Xenopolos besaß angeblich ein Vermögen in Höhe von fünfunddreißig Milliarden Dollar. Er hatte sein Geld mit einer riesigen Reederei gemacht, deren Geschicke er von einem Büro in Athen aus lenkte. Außerdem besaß er eine Fluggesellschaft, die Ariston Air, und eine Hotelkette. Jetzt lag er im Sterben. Kurst hatte die Zeitungsberichte gelesen, aber er hätte es auch so gemerkt. Die eingefallenen Wangen verrieten es, die totenblasse Haut und die Art, wie der Geschäftsmann im Rollstuhl saß: zusammengesunken und ausgetrocknet wie eine ägyptische Mumie. Vor allem aber merkte man es an seinen Augen. Kurst war einmal Chef der jugoslawischen Polizei gewesen und der Blick, mit dem Gefangene ihn ansahen, kurz bevor er sie erschoss, hatte ihn immer fasziniert. Jetzt sah er denselben Blick in den Augen des Mannes. Der Grieche hatte sich mit dem Tod abgefunden. Er hatte die Hoffnung aufgegeben.
»Hierherzukommen war sehr riskant für mich.« Kurst sprach mit einem starken Akzent, der seine Worte wie mit einem Gewicht beschwerte. »Was wollen Sie?«
»Ich dachte, Sie wüssten die Antwort inzwischen.«
»Den Parthenonfries …«
»Richtig. Ich wollte, dass Sie herkommen, damit Sie mich verstehen.«
Ariston streckte seine klauenartige Hand aus und drückte den Hebel am Rand des Rollstuhls. Der batteriebetriebene Stuhl drehte sich mit einem leisen Surren um, sodass Ariston nun mit dem Gesicht zum Saal saß.
»Dieser Fries gehört zu den größten Kunstwerken, die je geschaffen wurden«, sagte er. »Sehen Sie sich die Skulpturen an, Mr Kurst. Sie sind so schön, dass man es kaum in Worte fassen kann. Einst schmückten sie einen Tempel im Herzen Athens – den der Athene, der Göttin der Weisheit, gewidmeten Parthenon. Auf dem Fries vor Ihnen ist das Sommerfest abgebildet, das jährlich zu Ehren der Göttin stattfand.«
Er betätigte den Hebel ein zweites Mal und drehte sich zu einer Gruppe von Skulpturen hinter ihm um. Den Anfang machte ein Pferd, das aus dem Wasser aufzusteigen schien, darauf folgten ein auf dem Rücken liegender nackter Mann und drei Frauen, denen die Köpfe fehlten. Die Anordnung machte deutlich, dass die Skulpturen einst in einem der beiden dreieckigen Giebelfelder an den Enden des Parthenons gestanden hatten.
»Das Pferd gehört dem Sonnengott Helios«, erklärte Ariston. »Daneben liegt Dionysos, der Gott des Weines. Rechts von ihm sitzen die Göttin Demeter und ihre Tochter …«
»Ich kenne den Parthenonfries«, fiel Kurst ihm ins Wort. Eine Million hin oder her, er war nicht gekommen, um sich einen kunstgeschichtlichen Vortrag anzuhören.
»Dann wissen Sie bestimmt auch, dass die Kunstwerke Beutegut sind. Sie wurden geraubt! Vor zweihundert Jahren kam ein britischer Adliger namens Lord Elgin nach Athen. Er schlug den Fries vom Tempel ab und brachte ihn nach London. Mein Land hat wiederholt um die Rückgabe der Kunstwerke gebeten. Zu ihrer Unterbringung haben wir in Athen ein neues Museum erbaut. Sie sind der Stolz unseres Landes, Mr Kurst, ein wichtiger Teil unseres kulturellen Erbes. Sie sollten endlich nach Hause zurückkehren.«
Der alte Mann suchte hektisch etwas in den Falten seiner Decke, zerrte eine Sauerstoffmaske hervor und drückte sie sich aufs Gesicht. Zischend entströmte ihr Sauerstoff und er atmete gierig ein.
»Doch die britische Regierung weigert sich«, fuhr er endlich fort. »Sie will das Diebesgut unbedingt behalten und ignoriert die Stimme des griechischen Volkes. Also habe ich einen Entschluss gefasst. Ich will sie zum Einlenken zwingen, auch wenn es das Letzte sein wird, was ich in meinem Leben tun werde. Deshalb habe ich Kontakt zu Ihnen und Ihrer Organisation aufgenommen. Sie sollen die Skulpturen stehlen und nach Griechenland zurückbringen.«
Auf der Straße vor dem Museum waren inzwischen vier weitere Limousinen vorgefahren, aus denen fünfzehn Agenten stiegen. Zusammen mit den Männern, die Kurst vom City Airport aus verfolgt hatten, waren dreiundzwanzig Agenten im Einsatz. Sie gingen davon aus, dass ihr Mann sich noch im Museumsgebäude aufhielt. Allerdings war es ein Ding der Unmöglichkeit, ihn in den sechsundsiebzig Sälen zu finden, die eine Fläche von einem fünftel Quadratkilometer bedeckten. Außerdem hatten die Männer

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