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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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herauskam.
Was Alex nicht wusste und Jack ihm auch nie gesagt hatte, war, dass sie zwei Wochen vor Ian Riders tödlich endender Mission in Cornwall beschlossen hatte zu kündigen. Die Kündigung hatte sie sogar schon getippt. Sie hatte sich schrecklich gefühlt, aber innerlich gewusst, dass es die richtige Entscheidung war. Schließlich wollte sie nicht für alle Zeit Kindermädchen und Haushälterin sein, und je länger sie blieb, desto schwerer wurde der Abschied von Alex.
Sie wollte weiterhin eine gute Freundin für ihn sein und ihn besuchen, so oft sie konnte, aber es war höchste Zeit für einen neuen Lebensabschnitt.
Dann war die Nachricht von Ian Riders Tod eingetroffen. Das Begräbnis hatte stattgefunden und die erste Begegnung mit Alan Blunt. Von ihm hatte die zutiefst verstörte Jack erfahren, dass Ian die ganze Zeit als Spion für den MI6 gearbeitet hatte. Damals war auch Alex vom Geheimdienst rekrutiert worden. Warum hatte er jenes erste Mal unter Lebensgefahr den Stormbreaker-Computer ausspioniert? Nicht aus patriotischen Gründen und auch nicht aus Respekt vor seinem Onkel. Nein, der MI6 hatte gedroht, Jack des Landes zu verweisen. Alex hatte ihm geholfen, damit Jack ein Dauervisum bekam und bleiben konnte.
Wie hätte sie ihn danach verlassen können? Soviel sie wusste, hatte Alex keine nahen Verwandten, die noch lebten. Nicht mal Großeltern. Alle vier waren jung gestorben. Es gab auch keine Onkel oder Tanten. Die nächste Verwandte war eine in Glossop lebende Cousine, aber Jack hatte sich nicht vorstellen können, dass Alex dort ein neues Leben anfing. Also war sie geblieben. Außer ihr kannten nur ganz wenige sein Geheimnis. Und solange er für den MI6 arbeitete, konnte niemand sie ersetzen.
Doch das schien jetzt überstanden. Das letzte Mal war Jack Mrs Jones einige Tage vor Alex’ fünfzehntem Geburtstag im Krankenhaus St. Dominic im Londoner Norden begegnet. Alex war schwer verletzt aus Kenia zurückgekehrt und Jack hatte empört verlangt, dass er nie mehr eingesetzt würde und der MI6 ihn künftig in Ruhe ließe. Mrs Jones hatte nichts versprochen, aber Jack hatte das Gefühl gehabt, sie überzeugt zu haben. Jedenfalls hatte sie seither nichts mehr vom MI6 gehört.
Der eigentliche Grund dafür war wohl eher in Alex’ Alter zu suchen. Er sah nicht mehr aus wie ein Kind. Jack wusste noch, wie er einmal während seiner Ausbildung beim SAS einen Kamin hinaufgeklettert war. Jetzt ging das nicht mehr. Beim SAS gab es inzwischen sicher kleinere Leute als ihn.
Jack war erleichtert, dass dieser Lebensabschnitt hinter ihnen lag. Doch eine Folge davon hatte sie nicht vorausgesehen. Alex brauchte sie kaum noch. Darauf lief es letzten Endes hinaus. Er kam nicht mehr mit Verbrennungen oder Schusswunden nach Hause und musste nicht mehr beschützt werden. Sie entwickelten sich auseinander. Alex verbrachte mehr Zeit ohne sie, mit seinen Freunden. Zum Beispiel am kommenden Wochenende. Er hatte beiläufig erwähnt, dass er bei Tom übernachten würde, und überhaupt nicht daran gedacht, dass sie dann allein sein würde. So war es auch an Ostern gewesen, als er zehn Tage bei Sabina verbracht hatte. Nicht, dass Jack es ihm übel genommen hätte. Alex war ein Teenager, da war so etwas normal. Aber sie fühlte sich nicht mehr gebraucht und wollte sich jetzt endlich einer neuen Aufgabe zuwenden.
Sie musste es Alex nur noch sagen. Ende der Sommerferien wollte sie gehen und davor würden sie gemeinsam eine Nachfolgerin aussuchen. In erster Linie eine Haushälterin. Natürlich bedeutete das auch für Alex eine große Umstellung. Er würde nicht wollen, dass sie ging, sie aber letzten Endes verstehen. Jack stand auf und räumte den Frühstückstisch ab. Sie hatte das Gespräch schon oft verschoben, aber diesmal stand ihr Entschluss fest. Wenn Alex heute Abend nach Hause kam, würde sie mit ihm reden.
» W ir fangen mit einer Aufwärmübung an.« Grant Donovan, Fachbereichsleiter für Mathematik an der Brookland School, drückte einen Knopf. Auf der interaktiven Tafel erschienen sechs geometrische Formen. Und in jeder von ihnen war ein Winkel mit einem x markiert. »Bei drei Formen ist x gleich fünfundvierzig Grad«, erklärte Mr Donovan. »Ihr habt fünf Minuten, um herauszufinden, bei welchen. Wer als Erster fertig ist, bekommt den Bonuspreis für diese Woche.«
»Hoffentlich einen besseren als letzte Woche!«, rief jemand.
»Der Letzte bekommt als Hausaufgabe ein Aufgabenblatt mit negativen Multiplikationen.«

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