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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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war das Wichtigste. Dies musste er sich immer wieder ins Gedächtnis rufen. Seit fast fünf Monaten hatte er nichts mehr vom MI6 gehört. Er hatte die zweite Hälfte des Frühjahrstrimesters und zwei Drittel des Sommers absolviert, ohne dass man ihn angeworben, entführt oder zu einem tollkühnen Einsatz auf der anderen Seite der Welt gezwungen hätte. Allmählich gewöhnte er sich daran, dass dieser Abschnitt seines Lebens für immer vorbei war. Er war jetzt fast einen Meter achtzig groß. Seine Schultern waren breiter geworden und er sah nicht mehr wie der kleine Junge aus, der für Alan Blunt und Mrs Jones so nützlich gewesen war. Er trug die Haare länger und war fünfzehn. Vor nicht allzu langer Zeit hatte er noch befürchtet, diesen Geburtstag nie zu erleben.
Was machte er seitdem? Er ging natürlich zur Schule. Prüfungen mussten abgelegt werden und Alex dachte auch schon an die Universität, schließlich war es in drei Jahren so weit. Naturwissenschaften und Mathematik waren immer seine Stärke gewesen. Seine Physiklehrerin Mrs Morant hielt ihn für sehr talentiert. »Ich sehe dich schon in Oxford oder Cambridge, Alex. Vorausgesetzt du strengst dich an und fehlst weniger oft im Unterricht.« Auch im Sport war er gut. Er war zum Kapitän der ersten Fußballmannschaft der Schule gewählt worden. Und er machte in der Theatergruppe mit. Im Sommer würde er in dem Musical Grease den Schutzengel spielen, obwohl er immer noch glaubte, gar nicht singen zu können.
Er war immer weniger zu Hause, trieb sich dafür immer häufiger mit Tom Harris und James Hale, nach wie vor seine besten Freunde, auf der King’s Road herum. An den Wochenenden spielte er Fußball. Außerdem trainierte er in einem Ruderclub in der Nähe von Hammersmith in einem Team von Fünfzehn- bis Einundzwanzigjährigen. Der Rhythmus des Ruderns hatte es ihm angetan. Er liebte es, am frühen Samstagmorgen an Richmond und Twickenham vorbei bis nach Hampton Court durch das Wasser zu gleiten, auch wenn ihm dann für den Rest des Wochenendes die Muskeln wehtaten. Als Steuermann hatten sie ein Mädchen namens Rowan Gently, das für seine Kommandos ein altertümliches Megafon benutzte. Rowan war wie Alex fünfzehn und zeigte offen Interesse an ihm.
Aber er hielt noch mit Sabina Kontakt, wenn auch hauptsächlich über Facebook. Die räumliche Trennung von mehreren Tausend Kilometern und der Zeitunterschied von acht Stunden erschwerten die Sache. Wenn Alex in aller Eile aufstand und sich anzog, schlief Sabina noch tief und fest. Sie lebten in verschiedenen Welten und Alex wusste insgeheim, dass ihre Beziehung keine Zukunft hatte, wenn Sabina nicht demnächst nach England zurückkehrte.
Dabei hatte er Sabina erst vor Kurzem besucht. Ihre Eltern hatten ihn eingeladen, in den Osterferien für zehn Tage zu ihnen nach San Francisco zu kommen, und Jack hatte den Flug spendiert. Sie hatte die Pause selbst auch brauchen können.
Die Ferien, die Alex und Sabina schon Anfang des Jahres geplant hatten, nachdem ihr Besuch bei Desmond McCain in Schottland sie fast das Leben gekostet hätte, waren eine Wucht gewesen. Sie hatten San Francisco besichtigt, die Golden Gate Bridge, das Viertel Fisherman’s Wharf und die Gefängnisinsel Alcatraz, waren auf der gewundenen Straße den Küstenstreifen Big Sur entlanggefahren und hatten das Wochenende mit Wandern und Zelten in einer der schönsten Landschaften Kaliforniens verbracht.
Während Alex die Hose anzog und sich nach zwei zusammenpassenden Socken umsah, dachte er an den letzten Abend mit Sabina. Sie hatten zu zweit auf der Veranda des weiß gestrichenen Holzhauses gesessen, das Edward und Liz Pleasure in Presidio Heights gemietet hatten, einem ruhigen Stadtteil mit viel Grün. Es war eine wolkenlose Nacht gewesen, der Himmel tiefschwarz und mit Sternen übersät.
»Schade, dass du nach Hause musst.«
»Finde ich auch.«
»Es ist wirklich verrückt. Du bist mein bester Freund, aber du wohnst Tausende von Kilometern weit weg.«
»Wann kommt ihr denn wieder nach England?«
Sabina seufzte. »Ich bin mir nicht sicher, ob wir überhaupt wiederkommen. Dad geht es hier sehr gut und er hat jetzt eine Greencard, kann also für immer hierbleiben. Und Mum gefällt es auch.« Sie legte ihm den Arm um den Hals. »Glaubst du, wir bleiben zusammen, Alex?«
»Keine Ahnung.« Er wollte nicht lügen. »Du lernst wahrscheinlich einen amerikanischen Footballspieler kennen und ich höre nie wieder von dir.«
»Du weißt, dass das nicht

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