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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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stimmt.« Sabina schwieg kurz, bevor sie weitersprach. »Vielleicht kannst du uns ja im Sommer besuchen. Du bist hier immer willkommen. Wir könnten uns den Yellowstone-Nationalpark ansehen. Oder vielleicht L. A. …«
»Das würde ich zu gern.«
Alex hatte nicht vergessen, wie Sabina ihn daraufhin angesehen hatte. Aber noch besser erinnerte er sich an den Kuss zum Abschied.
Er hob ein Hemd vom Boden auf. Bevor er hineinschlüpfte, drehte er sich wie jeden Tag um und betrachtete seine Schultern im Spiegel. Die Narben der Verbrennungen waren verblasst, aber immer noch wie eine Reihe von Ausrufezeichen sichtbar. Sie stammten von dem brennenden Benzin, das auf dem Flugplatz von Laikipia in Kenia auf ihn niedergeregnet war. Die Ärzte hatten gemeint, sie würden nie ganz verschwinden. Aber darauf kam es auch nicht mehr an. Sein Körper war inzwischen die reinste Sammlung von Verletzungen. Zu der Schusswunde auf seiner Brust kamen unzählige andere Narben. Dazu gehörte auch die dünne weiße Linie auf seinem Handrücken, die von einer giftigen Spinnwebe stammte.
Vermisste er die Abenteuer? Langweilte er sich als gewöhnlicher Schüler? Ihm war, als sei er aus einem Tunnel aufgetaucht. Eine Zeit lang hatte er die Gefahr gebraucht, war er fast froh gewesen, zur geheimen Welt des MI6 zu gehören. Dafür war er praktisch bereits als Kind ausgebildet worden. Sein Vater war Spion gewesen, sein Onkel Ian Rider ebenfalls. Und die beiden hatten dafür gesorgt, dass er die Familientradition fortsetzte.
Aber jetzt war er wieder draußen im Licht. Kenia lag schon einige Zeit zurück und er wusste, dass das wirkliche Leben besser war. Die Gangster, mit denen er zu tun gehabt hatte, waren tot: Herod Sayle, Dr. Grief, General Sarov, Damian Cray, Mrs Rothman, Winston Yu und zuletzt Desmond McCain. Es war an der Zeit, sich anderen Dingen zuzuwenden.
Alex sah auf die Uhr. Er würde sich trotz Jacks Weckruf verspäten. Dabei hatte der Rektor Mr Bray für diese Woche doppeltes Nachsitzen für zu spät kommende Schüler angekündigt. Durch solche verschärften Maßnahmen sollte die Disziplin der Schüler von Brookland verbessert werden. Sie galten manchmal schief sitzenden Krawatten und aus den Hosen hängenden Hemden, dann wieder Kaugummis und diesmal eben der Pünktlichkeit. Aber es tat gut, sich nur um solche Kleinigkeiten sorgen zu müssen. Alex knöpfte sein Hemd zu und zog sich die Krawatte über den Kopf. Dann eilte er nach unten zum Frühstück.
Auf dem Tisch warteten zwei gekochte Eier auf ihn. Es amüsierte ihn, dass Jack ihm den Toast immer noch in Streifen schnitt und mit Marmite bestrich. Sie machte gerade Kaffee für sich und Tee für ihn, und als er sich setzte, kam sie mit den beiden Tassen.
»Du siehst furchtbar aus, Alex. Deine Krawatte sitzt schief, du hast dir die Haare nicht gekämmt und dein Hemd ist zerknittert.«
»Ich gehe doch nur in die Schule, Jack.«
»Wenn es meine Schule wäre, würde ich dich so nicht hereinlassen.«
Sie stellte die beiden Tassen ab, setzte sich und sah liebevoll zu, wie Alex seine Eier köpfte und den ersten Toaststreifen eintunkte.
»Hast du am Wochenende schon etwas vor?«, fragte sie. »Ich dachte, vielleicht könnten wir nach dem Rudern einen Ausflug machen … aus London raus.«
»Ich bin am Wochenende weg.« Alex hatte vergessen, es ihr zu sagen.
»Wo?«
»Tom hat mich eingeladen. Sein Bruder kommt aus Italien und wir wollten uns treffen.« Tom Harris war noch immer derselbe Chaot. Er lebte allein mit seiner Mutter, nachdem der Vater sie verlassen hatte. Seinen Bruder Jerry hatte Alex kennengelernt, als er damals in Venedig hinter Scorpia her gewesen war. Tom und Jerry – solche Namen sagten alles über die Eltern, meinte Tom immer.
»Gut, freut mich. Ich lege dir eine Zahnbürste und ein paar Ersatzkleider heraus.«
Jacks Stimme klang irgendwie anders. Alex warf ihr einen verstohlenen Blick zu, aber sie sah aus wie immer – locker und leger, in T-Shirt, Jeans und einem losen Pullover. Sie hatte die Ellbogen auf den Tisch gestützt, hielt die Kaffeetasse in beiden Händen und lächelte. Doch für einen kurzen Augenblick hatte sie geklungen, als beschäftigte sie etwas.
»Ist was?«, fragte Alex.
»Nein!« Sie straffte sich. »Nein, tut mir leid. Ich bin gestern Abend nur zu lange aufgeblieben und noch nicht ganz wach.«
Das leuchtete Alex ein. Jack lernte aus unerfindlichen Gründen seit Kurzem Italienisch. Vielleicht lag es an dem neunundzwanzigjährigen Italienischlehrer mit

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