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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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sich darauf fallen. Menschen rannten in alle Richtungen, viele davon klitschnass. Inzwischen wimmelte es am Kai von Polizisten in weißen Uniformen, die mit Trillerpfeifen und energischen Befehlen Ordnung zu schaffen versuchten. In Kairo gab es ein großes Polizeiaufgebot. Wegen der Terrorismusgefahr herrschte hier immer Alarmstufe eins. Die Polizisten bereiteten sich monatelang auf Anschläge wie diesen vor. Alex schüttelte den Kopf. Mit einer Explosion hatte er wahrlich nicht gerechnet.
Plötzlich stand ein Mann vor ihm. Alex hob den Kopf.
»Komm mit«, sagte der Mann.
»Was …?«
Der Mann öffnete seine Jacke. In einem Holster unter seinem Arm steckte eine Pistole. »Du hast gehört, was ich gesagt habe.«
Ein zweiter Mann war unbemerkt hinter Alex getreten und riss ihn hoch. Beide Männer waren Mitte dreißig, glatt rasiert und trugen Sonnenbrillen. Der Mann mit der Pistole sprach mit amerikanischem Akzent.
»Wir gehen jetzt zu unserem Wagen. Eine falsche Bewegung und wir schießen.«
Alex glaubte ihm aufs Wort. Die beiden wirkten entschlossen und schienen genau zu wissen, was sie taten. Der eine ging vor ihm, der andere hinter ihm. Im Gänsemarsch führten sie ihn aus dem Park und zur Straße. Dort parkte ein grauer Chevrolet. Einen Moment lang überlegte Alex, ob er sich doch wehren sollte. Er konnte jetzt gleich, bevor es zu spät war, mit dem Ellbogen zustoßen, sich rasch umdrehen und dem Mann hinter ihm einen Fußtritt verpassen.
Der Mann schien seine Gedanken zu erraten. Er packte ihn plötzlich an den Armen und drehte sie ihm auf den Rücken. »Keine dummen Gedanken«, schnarrte er.
Alex wurde in den Wagen gestoßen und kam mit dem Gesicht nach unten auf dem Rücksitz zu liegen. Die Tür schlug zu. Die Männer stiegen vorn ein.
Vor ihnen staute sich der Verkehr, doch der Wagen wendete und fuhr in die entgegengesetzte Richtung. Sie ließen den Toten und das Wrack des Goldenen Hauses hinter sich und nahmen Geschwindigkeit auf.

Das Glockenzimmer
D ie Fahrt zu einem der vielen Vororte, mit denen die Stadt schon fast zusammengewachsen war, dauerte vierzig Minuten. Typisch für Kairo war offenbar, dass alles ineinander überging und zu einem einzigen, wuchernden Ballungsraum verschmolz.
Alex hatte sich zunächst merken wollen, in welche Richtung sie fuhren, gab aber schnell auf. Er musste auf Befehl der Männer auf dem Rücksitz liegen bleiben und nach unten blicken. In dieser Stellung verharrte er zunächst auch und verlor in dem schlingernden Wagen jede Orientierung. Doch je weiter sie sich vom Goldenen Haus entfernten, desto mehr ließ die Wachsamkeit der beiden Männer nach und er konnte den Kopf ein wenig heben und durch das Fenster zumindest einen Teil der Umgebung erkennen. Er sah zwar überwiegend Himmel, aber auch einige ihm bekannte Bauwerke wie den hässlichen, aus Stahlbeton erbauten Fernsehturm, die amerikanische Universität und das Minarett einer großen Moschee. Er prägte sich alles ein.
Zu Beginn der Fahrt war er tropfnass gewesen, doch unterwegs trockneten seine Kleider etwas. Sowohl die allgemeine Hitze wie die Klimaanlage trugen dazu bei. Endlich wurden sie langsamer und bogen von der Hauptstraße ab. Offenbar waren sie am Ziel angekommen. Alex setzte sich entschlossen auf. Er musste wissen, wo sie sich befanden.
In dem kurzen Moment, bevor er wieder nach unten gestoßen wurde, erhaschte er einen Blick auf ein älteres Bürogebäude. Neben der Tür hing ein Schild mit der Aufschrift Cairo Islamic Authority .
Islamische Behörde von Kairo? In was war er da bloß hineingeraten? Warum sollte eine religiöse Behörde sich für ihn interessieren?
Der Wagen hielt. Ein dritter Mann erwartete sie. Die hintere Tür wurde geöffnet und die Männer zerrten Alex unsanft heraus. Sie standen in einer Tiefgarage. Neonröhren tauchten die Betonwände und -böden in kaltes weißes Licht. Eine kaputte Lampe ging summend an und aus, was den albtraumhaften Eindruck noch verstärkte. Außer ihnen parkten hier noch ein paar andere Autos, deren Fahrer allerdings nirgends zu sehen waren. Alex war mit den drei gefährlichen Männern allein. Er konnte ihre Feindseligkeit geradezu spüren.
Eine Weile sagte niemand etwas und Alex hatte Gelegenheit, die Männer genauer zu betrachten. Sie gehörten alle demselben Typ an, waren etwa gleich alt und trugen schwarze Anzüge und weiße Krawatten. Alex fühlte sich an Menschen erinnert, die in Städten von Tür zu Tür gingen und die Bewohner zu einer Religion bekehren

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