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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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dich!«
Alex ging zu dem Stuhl. Er nahm darauf Platz und sah mit einer Mischung aus Neugier und Widerwillen zu, wie Lewinsky sich vor ihn kniete und ihm die feuchten Sandalen auszog. Franklin schloss derweil die Tür. Lewinsky richtete sich wieder auf. Die Kleider klebten Alex am Leib und seine nackten Füße baumelten über dem Boden.
»Fangen wir ganz am Anfang an«, sagte Lewinsky. »Was wolltest du im Goldenen Haus?«
»Was glauben Sie denn? Ich wollte ein Geschenk für meine Lehrerin kaufen. Ich bin ein Schüler. Ich gehe auf das Cairo International College of Arts and Education. Sie können dort gerne nachfragen.«
»Schluss mit dem Unsinn!«, fiel Lewinsky ihm ins Wort. »Ich weiß, wer du bist. Du bist kein Schüler. Oder du magst zwar einer sein, aber in erster Linie bist du ein Spion, der für den britischen Geheimdienst arbeitet. Du heißt Alex Rider. Und jetzt frage ich dich noch einmal: Was hast du hier in Kairo zu suchen? Warum warst du auf dem Schiff?«
Alex’ Gedanken rasten. Er wusste nicht, was er antworten sollte. Diese Leute wussten, wer er war. Woher? Wer steckte hinter der Cairo Islamic Authority?
»Also … ich weiß nicht, wer Sie sind und was Sie wollen«, begann er. »Aber ich kann Ihnen nichts sagen.« Er seufzte. Wahrscheinlich hatte es keinen Zweck, Informationen zurückzuhalten. Diese Männer prügelten sie sowieso aus ihm heraus. Und warum sollte er leiden, um den MI6 zu schützen? Schließlich arbeitete er nicht gerade freiwillig für ihn. »Ich habe einen Mann verfolgt«, lenkte er ein. »Er heißt Erik Gunter und ist der Sicherheitschef meiner Schule.«
»Warum hast du ihn verfolgt?«
»Ich wollte wissen, wohin er geht!«, entfuhr es Alex, doch er bereute die Antwort sofort. Lewinskys Gesicht lief dunkelrot an. »Wahrscheinlich droht der Schule ein Anschlag«, fuhr er rasch fort. »Ich glaubte, Gunter steckt da mit drin. Ich habe ein Telefongespräch von ihm mitgehört und bin ihm zum Goldenen Haus gefolgt.«
»Und dann?«
»Er verschwand in einem Geschäft mit lauter Waffen. Ich ging rein, als er wieder weg war, und auf dem Ladentisch lag ein Toter. Offenbar hat Gunter ihn erschossen.«
»Beschreibe den Toten.«
Alex beschrieb ihn, so gut er konnte. »Er war schon alt und hatte graue Haare. Aber ehrlich gesagt habe ich ihn nicht so genau angesehen. Er lag in einer Blutlache.«
»Habib«, murmelte Franklin. »Ist Habib tot?«
»Dieser Mann war jedenfalls tot. Als ich die Leiche gesehen habe, bin ich schnell wieder nach draußen gegangen. Kurz darauf flog das ganze Schiff in die Luft. Mehr weiß ich nicht. Wenn Sie jemanden verhören wollen, suchen Sie Gunter. Ich kann Ihnen seine Adresse geben, wenn Sie wollen. Dann brauchen Sie Ihre Zeit nicht mit mir zu verschwenden.«
Lewinsky überlegte kurz. Alex meinte förmlich zu hören, wie es in seinem Gehirn ratterte. Dann fasste Lewinsky einen Entschluss. Alex wusste sofort, dass es der falsche war.
»Du arbeitest für den MI6«, sagte Lewinsky.
»Ja.«
»Warum bist du in Kairo?«
»Das habe ich Ihnen doch schon gesagt.«
»Ich glaube dir nicht.«
Alex verlor plötzlich die Geduld. »Dann lecken Sie mich doch am Arsch! Warum fragen Sie mich, wenn Sie mir nicht glauben?«
»Du kannst uns beweisen, dass du die Wahrheit sagst.«
»Wie denn?«
Lewinsky musste den anderen Männern ein Zeichen gegeben haben. Jedenfalls packten sie Alex und zerrten ihn auf die Beine. Wehren war zwecklos, sie waren viel stärker als er. Die beiden schleppten ihn zum Tisch, legten ihn darauf und drückten ihn an den Schultern nieder. Während Franklin ihn festhielt, zog der namenlose Mann die Gurte fest um Alex’ Knöchel, Bauch und Arme. Als er fertig war, konnte Alex sich nicht mehr rühren. Er lag mit dem Kopf nach unten und leicht erhöhten Füßen auf der geneigten Platte. Lewinsky hatte inzwischen den Eimer am Hahn mit Wasser gefüllt. Als Nächstes wurde Alex eine schwarze Kapuze über den Kopf gestülpt. Jetzt sah er nichts mehr und bekam nur noch mühsam Luft.
Panik stieg in ihm auf. Er wusste, was ihm bevorstand: Waterboarding. Eine Foltermethode, die amerikanische Soldaten laut Medienberichten in Guantánamo Bay angewandt hatten. Sie hinterließ keine nachweisbaren Spuren, war aber trotzdem ungeheuer wirkungsvoll. Alex hatte irgendwo gelesen, dass der Widerstand eines erwachsenen Mannes meist schon nach vierzehn Sekunden zusammenbrach.
Die Männer wollten ihn ertränken.
»Ich will wissen, warum du hier bist und was auf dem Schiff in Wirklichkeit

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